Weiskirchen „Simsalabim Alaaf“ erklingt im Internet

Weiskirchen · Gerd und Kathrin Dobelmann und ihre Mitstreiter vom KV Weiskirchen lassen sich den Spaß durch Corona nicht verderben.

 Im Prinzenkeller von Kathrin und Gerd Dobelmann trauert das Weiskircher Prinzenpaar des Jahres 2008 den letzten Karnevalssessionen mit all seinen Veranstaltungen nach, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie praktisch ersatzlos gestrichen worden sind.

Im Prinzenkeller von Kathrin und Gerd Dobelmann trauert das Weiskircher Prinzenpaar des Jahres 2008 den letzten Karnevalssessionen mit all seinen Veranstaltungen nach, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie praktisch ersatzlos gestrichen worden sind.

Foto: a-n

Der heutige „fette Donnerstag“ wird Corona geschuldet im Weiskircher Rathaus wie überall im Land „abgespeckt“. Die Bediensteten der Verwaltung konzentrieren sich auf ihre Arbeit – nicht mal die eigentlich angedachte interne Feierrunde wird wahr. Stattdessen schwärmen Mitarbeiter des Ordnungsamtes auch heute aus, um auf die Einhaltung der unumgänglichen Corona-Hygieneregeln zu achten. So wirkt das kleine Arrangement im Rathaussaal mit dem goldenen Schlüssel und den Narrenkappen vor einem Foto des letztjährigen Rathaussturms wie ein trotziges Aufbegehren des „harten Kerns“ eines eigentlich durchaus närrischen Verwaltungsteams.

Dazu gehört unter anderem Kathrin Dobelmann, Halbtagskraft im Sekretariat des Bürgermeisters. Sie schilderte der SZ, wie lange vor der heutigen Pandemie der „Karnevalsbazillus“ ihren Mann, Gerd Dobelmann, infizierte. Er ist von Beruf Finanzdienstleister und hatte nichts mit Fastnacht am Hut. Im Wohnzimmer der Familie sei er im Jahr 2007 von Norbert Louis mit der Frage überrascht worden: „Willst du nicht mal Prinz des KV Grün-Weiß-Rot werden?“ Prompt sei ihm der immer wieder gehörte Spruch seiner Frau eingefallen: „Ich würde ja gerne mal Karnevalsprinzessin werden, aber nicht mehr im Alter von mehr als 40 Jahren.“

So „reifte“ angesichts der Tatsache, dass Kathrin Dobelmann damals ihr 40. Lebensjahr vollendete, bei ihm der Entschluss, Karnevalist und Prinz zu werden. Sie war schon inaktives KV-Mitglied, weil das für den Eintritt von Töchterchen Sophie in die Tanzgruppe „Minis“ Voraussetzung gewesen war. Als seine Frau mit Vierbeiner „Luna“ von der Hundeschule heimkam, überraschte Dobelmann sie mit dem Spruch: „Schatz – wir haben in Weiskirchen ein Prinzenpaar.“

Als Gerd I. und Kathrin I. genossen sie eine traumhafte, ausgesprochen kurze Karnevalssession, die im Jahr 2008 schon am 6. Februar mit dem Aschermittwoch ausklang. Beide erinnerten sich an die Sessions-Eröffnung im „Schinderhannes“, wo dieses karnevalistische Highlight nicht einmal von den ständigen Stromausfällen an diesem Abend beeinträchtigt wurde. Seither engagiert er sich in der KV-Tanzgruppe „Dance-mix“, während sie keine Gelegenheit auslässt, ihre Karnevalsbegeisterung auszuleben. So zählte sie alle Jahre zum „harten Kern“ des Verwaltungsteams, wenn es darum ging, den jeweiligen Rathaussturm am fetten Donnerstag zu organisieren.

Aber so ganz wollen sich die „Grün-Weiß-Roten“ den Spaß doch nicht verbieten lassen. So rief KV-Präsident Alexander Louis alle Mitglieder auf, ihm kleine Videos von Büttenreden oder anderen jecken Aktivitäten – allein oder zu zweit – zur Verfügung zu stellen. Diese Beiträge schneidet er in diesen Tagen zu einem Video zusammen, das dann von allen am Rosenmontag über die Videoplattform Youtube aufgerufen werden kann. Louis: „Auf unserer KV-Facebookseite teilen wir mit, wo Interessierte sich alles von daheim aus ansehen können. Weil trotz aller strengen Corona-Regeln, die wir natürlich im Interesse unserer Gesundheit einhalten, so viele tolle Beiträge unserer Mitglieder eingegangen sind, freue ich mich schon darauf, unser ‚Simsalabim Alaaf’ in diesem Jahr wenigstens digital im Internet erschallen lassen zu können.“

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