Nach Bürgervotum muss der Rat wieder ran

Weiskirchen. Als gegen 18.15 Uhr das Ergebnis von Weierweiler als erstes auf der Leinwand erscheint, beginnt das große Rechnen. Über 66 Prozent der Weierweiler Bürger, die abgestimmt haben, wollen keinen Windpark am Wildpark. Der Trend der Ablehnung sollte sich im Laufe der Auszählung bestätigen

 Die Auszählung beginnt. Fotos: Rolf Ruppenthal

Die Auszählung beginnt. Fotos: Rolf Ruppenthal

Weiskirchen. Als gegen 18.15 Uhr das Ergebnis von Weierweiler als erstes auf der Leinwand erscheint, beginnt das große Rechnen. Über 66 Prozent der Weierweiler Bürger, die abgestimmt haben, wollen keinen Windpark am Wildpark. Der Trend der Ablehnung sollte sich im Laufe der Auszählung bestätigen. 67,6 Prozent aller Weiskircher haben mit "Nein" gestimmt, 32,4 Prozent machten ihr Kreuzchen im "Ja"-Feld. Noach spannender als die exakten Zahlen der Abstimmung war die Frage, ob die Mindestbeteiligung von 55 Prozent in der Hochwald-Gemeinde geknackt wird oder nicht. Diese Zahl hatte die Mehrheit des Gemeinderates festgesetzt, um bei seiner Entscheidung über den geplanten Windpark das Votum der Mehrheit übernehmen. Dass das Quorum mit 53, 6 Prozent knapp verfehlt wird, stört die Gegner der geplanten Windkraftanlage nicht. "Gigantisch", freut sich Edgar Hoff, Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen den Windpark, zumal Zweidrittel der Befragten sich gegen die Windräder ausgesprochen hätten. Meinungen verschieden "Ich hoffe, dass der Gemeinderat diese Signale versteht" - ein Satz, den BI-Mitglied Norbert Mertes nur unterschreiben kann. "Ein Erfolg auf der ganzen Linie", kommentiert SPD-Fraktionschef Christof Adams das Ergebnis. "Zweidrittel sind dagegen." Zufrieden ist auch Franz-Josef Behles von der Freien Wähler-Gemeinschaft (FWG). Derweil ist sich Henry Selzer von der GAL sicher: "Die Befürworter sind zu Hause geblieben, um das Quorum niedrig zu halten." Eine Entscheidung, ob gebaut werde oder nicht, will er an diesem Abend noch nicht sagen. "Wir müssen erst einmal das Ergebnis in den einzelnen Orten analysieren und uns in den Fraktionen unterhalten." Die geforderte Mindestbeteiligung sei jedenfalls nicht erreicht worden. "Wir müssen uns jetzt in der Fraktion über die Stimmungslage beraten und uns abstimmen, wie es weitergehen soll", sagt auch CDU-Gemeindeverbandschefin Helma Kuhn-Theis. Jetzt müsse der Gemeinderat neu entscheiden, meint auch Bürgermeister Werner Hero, der sich als Befürworter des Windparks bezeichnet. Derweil steht für Dietmar Ewich von der FDP fest: Vorausgesetzt der Gemeinderat stimme dem Projekt zu, seien die Windräder noch längst nicht gebaut. "Wir starten mit einer eventuellen Zustimmung nur einen langen und komplizierten Weg." Meinung

Ergebnis spricht klare Sprache

 Mit Spannung wird im Rathaus das Ergebnis erwartet.

Mit Spannung wird im Rathaus das Ergebnis erwartet.

Von SZ-RedakteurWolf Porz Quorum nicht erfüllt, lautet die Bilanz nach der Bürgerbefragung. Statt mindestens 55 Prozent der Abstimmungsberechtigten haben sich 1,4 Prozent weniger beteiligt. Gleichwohl spricht das Ergebnis eine deutliche Sprache. Welcher Gemeinderat wird sich darüber hinweg setzen? Diese Windräder dürften vom Tisch sein. Wohl gemerkt: Diese! Böse Zungen behaupten, es gebe bereits Pläne für Windräder an einem anderen Standort. Falls die Bürger nicht verstanden wurden: Sie wollen keine Windräder.

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