Mehr als Pflaster kleben und Verbände anlegen

Konfeld · Untrennbar verbunden mit dem Roten Kreuz in Konfeld ist der Name Helmut Reinert. Der langjährige Vorsitzendes des DRK-Ortsvereins feierte dieser Tage seinen 70. Geburtstag.

 Helmut Reinert ist seit 70 Jahren ein Konfelder, der seinen Heimatort schätzt. Foto: Erich Brücker

Helmut Reinert ist seit 70 Jahren ein Konfelder, der seinen Heimatort schätzt. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Helmut Reinert aus Konfeld feierte vor wenigen Tagen seinen 70. Geburtstag. Groß war die Schar der Gratulanten, die sich in der Schulstraße 23 die Türklinke in die Hand gegeben haben. Vornehmlich Rotkreuzler waren wohl unter den Gratulanten, denn Reinert steht seit 1989 als Vorsitzender dem DRK-Ortsverein vor.

Und in dieser Zeit hat er einiges in dem Verein bewegt. "Das alles konnte ich aber nur bewerkstelligen, weil meine Frau Monika und Tochter Manuela sowie alle Vereinsmitglieder mich immer tatkräftig unterstützt haben", betont Reinert. Auf diese Formulierung legt er besonderen Wert. Dabei ist er auf Umwegen zum Rotkreuzverein gekommen, quasi als Späteinsteiger. "Ich war mal bei einem Unfall dabei und konnte nicht helfen. Das hat mich geärgert, aber auch motiviert, zunächst einen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren, mit gut 40 Jahren", erzählt Reinert. Schon vier Jahre später wurde er Vereinsvorsitzender und gleichzeitig Erste Hilfe-Ausbilder.

Ein Meilenstein seiner Arbeit war die Gründung einer Jugend-Rotkreuz-Gruppe mit anfangs zwei Mädchen . Die Nachwuchsgruppe ist dann sehr schnell gewachsen, hatte bereits fünf Jahre später stattliche 120 Jungen und Mädchen in ihren Reihen. Es war wohl die größte Jugendgruppe im Hochwald, andere Vereine im Ort brauchten keine Jugendarbeit mehr zu leisten, denn nahezu alle Jungen und Mädchen waren im Jugendrotkreuz eingebunden und aktiv. "Unsere Arbeit bestand aber nicht nur aus Pflaster aufkleben und Verbände anlegen", schiebt der 70-Jährige gleich die Gründe für den großen Aufschwung hinterher. Logisch, die eigentliche Rotkreuz-Arbeit wurde nicht vernachlässigt, aber die ganzen Jahre über wurden etliche unterschiedliche Freizeit-Aktivitäten durchgeführt, Zeltlager und Nachtwanderungen bei entsprechendem Wetter abgehalten, Filmabende im eigenen Vereinsheim organisiert.

Knapp 20 Jahre lang wurde der Kastanienkönig beziehungsweise -königin gekürt. Die Kinder sammelten Kastanien im Ort, die später in den Wildpark für die Fütterung von Tieren gebracht wurden. Wer die meisten gesammelt hatte, war König. Dafür gab es Goldmedaillen, für den Gesamtsieger einen Wanderpokal. Mit Straßenkehr-Aktionen im Ort sowie der Ausspielung von Tombolas oder anderen Aktionen wurde zunächst die Kindernothilfe unterstützt, später krebskranke Kinder. Und zusammen mit der Jugendgruppe hat Reinert das Konfelder Kinderfest (KoKi) ins Leben gerufen, das in diesem Jahr seine 25. Auflage erlebt hatte. Der Erlös war immer für die eigene Jugendarbeit gedacht.

Diese Gruppe ist mittlerweile auf 15 Kinder geschrumpft. Pro acht Jugendliche musste ein Gruppenleiter im Verein sein. Das war auf Dauer nicht mehr zu stemmen, aber auch, weil sowohl Erwachsene wie Jugendliche andere Interessen verfolgten. Seit 26 Jahren ist Tochter Manuela als Gruppenleiterin dabei.

Auch bei den Aktiven des DRK Konfeld hat der demografische Wandel Einzug gehalten. Nur noch zwölf Mitglieder zählte der Verein, so war im vergangenen August ein Zusammenschluss mit dem DRK Weiskirchen ein notwendiger Entschluss. "Die Bedingungen für den Verein waren zu groß und zu kostspielig", nennt Reinert Gründe. Beim neuen Verein übt er das Amt des zweiten Vorsitzenden aus.

Zudem leitet Reinert zwei Schul-Sanitätsgruppen in den Grundschulen Lockweiler und Konfeld . "Die Schüler werden in Erste Hilfe Kursen mit den Grundbegriffen der Rotkreuzler vertraut gemacht, haben an Schulfesten und sonstigen Schul-Veranstaltungen ihre Einsätze und lernen somit sich schon frühzeitig für das Gemeinwohl einzusetzen", sagt Reinert. Seinen Heimatort Konfeld nennt Reinert ein Ort mit Tradition, liberalen Menschen und einem noch guten Vereinsleben. Dazu sei es gut, dass noch einige Handwerksbetriebe vor Ort seien.

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