Weiskirchen Die letzte Vorstellung des Bürgermeisters

Weiskirchen · In Weiskirchen stand bei der letzten Ratssitzung im Jahr auch der Abschied von Bürgermeister Werner Hero an.

 CDU-Fraktionschef Wolfgang Sauer (rechts) bedankte sich in der letzten Ratssitzung unter Bürgermeister Werner Hero bei dem ausscheidenden Verwaltungschef. Sein Nachfolger Wolfgang Hübschen (sitzend) honorierte diese freundliche Geste mit Applaus.

CDU-Fraktionschef Wolfgang Sauer (rechts) bedankte sich in der letzten Ratssitzung unter Bürgermeister Werner Hero bei dem ausscheidenden Verwaltungschef. Sein Nachfolger Wolfgang Hübschen (sitzend) honorierte diese freundliche Geste mit Applaus.

Foto: Dieter Ackermann

Nicht weniger als 37 Tagesordnungspunkte umfasste die letzte Ratssitzung in Weiskirchen, die auch die Abschiedsvorstellung des ausscheidenden Bürgermeisters Werner Hero darstellte – und das genau einen Tag, bevor Hero das Amt offiziell an seinen Nachfolger Wolfgang Hübschen übergab. Mit dem nahen Ruhestand vor Augen nahm der es dankbar hin, dass in der öffentlichen Sitzung alle Punkte einstimmig, ohne eine einzige Neinstimme, abgearbeitet werden konnten. Einen friedlicheren, dem bevorstehenden Advent entsprechenden Sitzungsverlauf hätte sich wohl auch Hero schwerlich vorstellen können.

Selbst bei Heinrich Selzer (GAL), mit dem er im Laufe vieler Jahre manchen politischen Strauß, in der Sache hart, aber nie verletzend, ausgefochten hatte, bedankte sich der Bürgermeister: „Danke Herr Selzer, das haben Sie gut gemacht!“ Mit diesem besonderen Dank honorierte er die kurzzeitige Sitzungsleitung des GAL-Mannes, als es um die Feststellung des Jahresabschlusses und die Entlastung des Bürgermeisters sowie seiner Vertreter ging. Einstimmigkeit war hier ebenso Trumpf wie bei dem Ja zum Antrag der katholischen Kirchengemeinde Konfeld, die einen Zuschuss für eine Sanierungsmaßnahme in der Kita St. Johannes der Täufer benötigt.

Kein Widerspruch regte sich anschließend auch bei der Abstimmung über die Forstwirtschaftspläne für das kommende Jahr. Hero nutzte diese Gelegenheit, dem inzwischen ausgeschiedenen Gemeindeförster Armin Wagner für seine langjährigen, guten Dienste zu danken und gleichzeitig seinem Nachfolger, Tobias Misczyk, viel Erfolg bei seiner Aufgabe zu wünschen. Der wiederum ergriff selber das Wort und lud den gesamten Rat zu Waldspaziergängen ein, bei denen er seine konkreten Vorstellungen vor Ort erläutern möchte.

Nachdem der Stadtrat danach sein Einverständnis signalisiert hatte, über die im Vorfeld bereits weitestgehend ausdiskutierten Tagesordnungspunkte 14 bis 25 auf einen Streich abzustimmen, nahm der Bürgermeister diese Chance gerne wahr, diese Sitzung so abzukürzen. Ein Zuhörer bat später bei dem Tagesordnungspunkt 30 um das Wort, als es um die Schaffung bauleitplanerischer Voraussetzungen zur Errichtung eines Lebensmittelvollsortiment-Marktes in Oberthailen ging. Zunächst gab dazu Klaus Barth (Bauamt) einen kurzen Bericht. Inzwischen habe man mit der Landesplanung Konsens über die für diesen neuen Markt zu reduzierende Fläche hergestellt. Und dies sei auch mit dem Investor abgestimmt.

Dann überließ Hero einem Bürger das Wort. Klaus Hufnagel beklagte sich darüber, von dem ganzen Projekt nichts gewusst zu haben. Er habe auf der Fläche eigentlich mehrere Baugrundstücke verkaufen wollen: „Sind die jetzt alle futsch?“ Barth musste ihm mitteilen, dass er rechtzeitig eine entsprechende Eingabe hätte einreichen müssen. Das sei leider nicht passiert. Aber – der friedlichen Vorweihnachtsstimmung entsprechend – bot der Verwaltungsmann ihm an: „Kommen Sie zu mir ins Rathaus, dann suchen wir gemeinsam nach einer guten Lösung.“

Interessant wurde es noch mal, als der Bürgermeister die bauliche Erweiterung der Hochwaldhalle in Weiskirchen aufrief. Sein designierter Nachfolger Wolfgang Hübschen berichtete von einem Besuch mit der Gemeinde-Beigeordneten Helma Kuhn-Theis beim Ministerpräsidenten des Saarlandes. Dort sei ihm unmissverständlich klargemacht worden, dass die Hochwaldgemeinde die 90-prozentige Bezuschussung durch das Land vergessen könne, sollte sie auf den gewollten Anbau an die Hochwaldhalle zur Verbesserung des Raumangebotes für die örtlichen Vereine bestehen.

Stattdessen könne die Gemeinde bei einer Lösung am Standort des ehemaligen Hauses Josten mit einer Förderung von 90 Prozent der Kosten rechnen. Angesichts dieses „gewichtigen Arguments“ merkte Hero nüchtern an: „Dann müssen wir wohl zurück zu Plan A.“ Dem folgte der Rat ebenfalls einstimmig. Also wurde beschlossen, eine Machbarkeits-Studie für „Haus Josten“ in Auftrag zu geben.

Zum Abschluss dieser Ratssitzung ergriff Werner Hero noch einmal das Wort. Seinem Dank an alle Mitarbeiter der Verwaltung sowie an alle Ratsmitglieder für die gute Zusammenarbeit schob er noch einen ehrlichen Satz nach: „Es war hier nicht immer schön.“ Schmunzelnd fügte er gleich hinzu: „Aber meistens!“ Sein Nachfolger antwortete: „Den Ruhestand muss man sich verdienen.“ Und genau das habe Hero mit seinem Engagement für die Bürger, die Vereine und das Zusammenleben in Weiskirchen erreicht.

Unter anderem erinnerte Hübschen daran, dass die Hochwaldgemeinde mit Hero an der Spitze alle Gewerbegebiete fertiggestellt habe – „und das kann keine andere Gemeinde weit und breit von sich behaupten“. Letztlich bedankten sich noch alle Fraktionssprecher des Rates beim ausscheidenden Bürgermeister für eine gute Zusammenarbeit.

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