Kaum da, schon wieder weg

Weiskirchen · Fußball-Landesligist SV Weiskirchen hat sich nach kurzer Zeit wieder vom erst im Winter verpflichteten Trainer Heinz Zimmer getrennt. Der Entlassene erhebt nun Vorwürfe gegen den Vorstand. Bis zum Saisonende wird ein Trainertrio versuchen, den SVW noch zu retten.

Was war da bloß beim SV Weiskirchen los? Vor zwölf Tagen musste Heinz Zimmer, der erst im Winter als neuer Trainer des Fußball-Landesligisten geholt worden war, schon wieder den Hut nehmen. "Wir haben den letzten Strohhalm ergriffen, um nicht abzusteigen", begründete Patrick Barth, der Spielleiter des Tabellen-Drittletzten, die schnelle Trennung vom 69-Jährigen nach der 1:2-Niederlage bei der SSV Pachten. Nun wird das "alte" Trainergespann um die Spieler Steffen Schommer und Björn Orth, ergänzt durch den im Sommer gekommenen Torwart Marc Lauer (SG Noswendel-Wadern) versuchen, den SVW noch vor dem Abstieg zu retten.

Schommer und Orth waren bereits im Oktober nach dem Rücktritt von Stephan Mertes interimsweise eingesprungen. Aus Zimmers Sicht ist in seiner kurzen Zeit in Weiskirchen so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann. "Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass der Verein so wenig Geduld hatte", sagte der Ex-Trainer. "Das große Problem ist, dass die Mannschaft menschlich nicht richtig zusammenpasst. Kurz nachdem ich in Weiskirchen angefangen habe, wurde mir vom Vorstand aufgetragen, einige Spieler, die als Störenfriede ausgemacht wurden, auszusortieren. Ich habe mich geweigert, und das ist in meinen Augen letztlich der Grund, dass ich entlassen wurde." Spielleiter Barth möchte sich zu den genauen Gründen nicht äußern, sagt nur so viel: "Hauptgrund war, dass wir nochmal einen Impuls für die Mannschaft setzen wollten - aber es waren sicher auch noch andere Gründe im Spiel."

Das Eingreifen der Verantwortlichen in die sportlichen Belange sei laut Zimmer auch Grund für die schwache Entwicklung mit nur einem Sieg und zuletzt vier Niederlagen unter seiner Ägide gewesen. "Ich bin überzeugt, dass wir den Ligaverbleib geschafft hätten, wenn ich in Ruhe, ohne die Störfeuer von außen, mit der Mannschaft hätte arbeiten können", sagt Zimmer, der dem Club dennoch die Daumen drückt. Schommer und Lauer werden übrigens auch nächste Saison die Trainer sein, Orth übernimmt die zweite Mannschaft. Diesen Sonntag, 15 Uhr, trifft Weiskirchen im Kellerduell auf den TuS Bisten, der als 13. mit drei Zählern Vorsprung auf dem letzten möglichen Abstiegsplatz liegt. Vom sicheren Rang zwölf, auf dem der SV Bardenbach liegt, trennen den SVW schon acht Punkte.

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