Weiskirchen Sonnenblumen blühen zur Erstkommunion

Weiskirchen · In Weiskirchen feierten zehn Kommunionkinder und ihre Familien 14 Wochen nach weißen Sonntag.

 Eine Erstkommunion zur Sonnenblumenblüte hatte Weiskirchens Pastor Leo Koch (2.v.l.) noch nicht mitgemacht. Aber zum Erinnerungsfoto vor den Sonnenblumen kamen nach der Messe nur sechs der Kommunionkinder, weil die restlichen vier wohl schon unterwegs nach Hause waren.

Eine Erstkommunion zur Sonnenblumenblüte hatte Weiskirchens Pastor Leo Koch (2.v.l.) noch nicht mitgemacht. Aber zum Erinnerungsfoto vor den Sonnenblumen kamen nach der Messe nur sechs der Kommunionkinder, weil die restlichen vier wohl schon unterwegs nach Hause waren.

Foto: a-n

Bis zu 2000 Jahre lang fand hierzulande die Erstkommunion für Kinder im dritten Schuljahr traditionsgemäß am „weißen Sonntag“, dem Sonntag nach Ostern, statt. Diese Tradition ist im laufenden Jahr vom Corona-Virus gebrochen worden. Viele Kirchengemeinden im ganzen Land mussten deshalb unter Berücksichtigung der gerade aktuellen Hygieneregeln bei der kindgerechten Gestaltung ihrer Eucharistiefeiern in einem festlichen Rahmen improvisieren. Auch in der Pfarrgemeinde St. Jakobus der Ältere in Weiskirchen haben sich die Verantwortlichen um Pfarrer Leo Koch einiges einfallen lassen, um den Kommunionkindern trotz Corona eine würdige Erstkommunion zu bieten, an die sie sich lange erinnern werden.

Dass dieses Fest am „weißen Sonntag“ der Pandemie zum Opfer fallen musste, war traurig – aber nicht zu ändern. Nach vielen Wochen der Ungewissheit und der Vorbereitung riefen am Sonntag, 14 Wochen nach dem „weißen Sonntag“, die Glocken der Weiskircher Pfarrkirche zur Erstkommunion. Für jede Familie eines Kommunionkindes war in dem Gotteshaus eine ganze Bankreihe reserviert. Durch schriftliche Anmeldung wurde zuvor sichergestellt, dass nur Verwandte ersten Grades am Gottesdienst teilnahmen, die nach dem Betreten der Kirche ihren Nasen-Mundschutz abnehmen durften.

Vorab hatten der Pfarrer und seine Schützlinge den feierlichen Ablauf mehrfach geprobt, so dass bei der kindgerechten Gestaltung der Eucharistiefeier alle unverzichtbaren Corona-Vorsichtsmaßnahmen von der gelebten Demonstration des Glaubens eindeutig in den Hintergrund gedrängt wurden. Letztlich wurde das hohe kirchliche Fest von den Kleinen und den Großen so wahrgenommen, als wäre dieser „weiße Sonntag“ ausnahmsweise mal am 26. Juli. Einmalig war die Tatsache, dass die Weiskircher Kommunionkinder erstmals am Patrozinium (Gedenktag) des heiligen Jakobus in der ihm geweihten Pfarrkirche zur ersten heiligen Kommunion gehen konnten. Und um diese Erstkommunion zur Sonnenblumenblüte später in den Fotos der Familienalben als das „Jahrtausend-Ereignis“ würdigen zu können, das sie ja tatsächlich irgendwie auch war, folgten sechs Kommunionkinder Pfarrer Koch nach der Messe in ein nahes Sonnenblumenfeld, um diesen besonderen Zeitpunkt mit einigen Erinnerungsfotos zu dokumentieren. Alle Teilnehmer feierten zuhause in dem Bewusstsein weiter, ihre Erstkommunion zu einem Zeitpunkt erlebt zu haben, den es zu dieser Gelegenheit nicht nur in Weiskirchen noch nie zuvor gegeben hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort