Ortsräte haben gewählt In allen Dörfern Weiskirchens gibt es neue Ortsvorsteher

Weiskirchen · Die Ortsräte in Weierweiler, Thailen, Rappweiler-Zwalbach, Konfeld und Weiskirchen haben gewählt. Änderungen hat es dabei überall gegeben – denn nirgendwo ist der vorherige Amtsinhaber erneut als Ortsvorsteher-Kandidat angetreten.

 Weiskirchens Ortsvorsteher Stefan Schuh (links) wird von Bürgermeister Wolfgang Hübschen ins Amt gehoben.

Weiskirchens Ortsvorsteher Stefan Schuh (links) wird von Bürgermeister Wolfgang Hübschen ins Amt gehoben.

Foto: eb

Das ist ein Novum in der Gemeinde Weiskirchen. In allen fünf Ortsteilen wechseln nach der Kommunalwahl im Mai auf dem Sessel des Ortsvorstehers oder der Ortsvorsteherin die Amtsinhaber, da diese sich alle nicht mehr als Kandidat für eine weitere Amtsperiode haben aufstellen lassen. Neu ist auch, dass alle Ortsräte außer der im Kernort Weiskirchen nur noch über sieben statt neun Mandate verfügen, in Weiskirchen sind es neun statt bislang elf.

Dadurch allein gab es schon geänderte Stimmenverhältnisse. In den Orten Konfeld (vier Sitze, bisher fünf), Thailen (fünf Sitze, bisher sechs), Weierweiler (sieben) und Weiskirchen (fünf, wie bisher) konnte die CDU ihre Vormachtstellung halten und somit auch den Ortsvorsteher stellen. Die SPD behält ihre absolute Mehrheit in Rappweiler (vier Sitze, zuvor fünf) und stellt dort auch weiterhin den Ortsvorsteher.

 Der neue Ortsvorsteher von Konfeld, Stefan Jennewein (links), erhält das örtliche Dienstsiegel von seinem Vorgänger Wolfgang Sauer.

Der neue Ortsvorsteher von Konfeld, Stefan Jennewein (links), erhält das örtliche Dienstsiegel von seinem Vorgänger Wolfgang Sauer.

Foto: eb

Erstmals in seiner noch kurzen Amtszeit und Funktion als Bürgermeister leitete Wolfgang Hübschen die konstituierenden Sitzungen der Ortsräte, mit Vereidigung der Ratsmitglieder und Ernennung der einzelnen Kandidaten zum Ortsvorsteher. Diese Sitzungen gingen in harmonischer Form über die Bühne. In diesem Zusammenhang hatte der Bürgermeister bereits angekündigt, dass alle fünf ausgeschiedenen Ortsvorsteher innerhalb der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates eine besondere Verabschiedung aus dem Amt erhalten sollten.

In Weierweiler, mit 240 Einwohnern kleinster Ortsteil der Kurgemeinde, gab es lediglich eine Liste mit CDU-Kandidaten – und mit 70,2 Prozent die höchste Wahlbeteiligung aller fünf Dörfer. Alle 139 abgegebenen Stimmen waren auch gültig. Zum Ortsvorsteher wurde Willi Fischer vorgeschlagen. Mit sieben gültigen Stimmen wurde der Christdemokrat zum Ortsvorsteher und Nachfolger von Burkhard Brix gewählt, der dieses Amt seit 2014 Jahre ausgeübt hatte. Zum stellvertretenden Ortsvorsteher wurde Boris Schmitt ebenso einstimmig gewählt wie Birgit Buchmann zur Schriftführerin und Birgitta Brix zu ihrer Stellvertreterin. Weiterhin gehören Theodor Heck, Klaus Reinert und Andreas Böse dem Ortsrat an.

 Der neue Ortsvorsteher von Weierweiler ist der 53-jährige Willi Fischer, der schon seit zwölf Jahren im Ortsrat ist.

Der neue Ortsvorsteher von Weierweiler ist der 53-jährige Willi Fischer, der schon seit zwölf Jahren im Ortsrat ist.

Foto: eb

Ortsvorsteher Fischer, 53 Jahre alt und Ausbilder bei Thyssen Krupp in Lockweiler, hatte bereits zwölf Jahre lang einen Sitz im Ortsrat. „Weierweiler ist im Förderprogramm von Leader, so dass wir einiges hier bewegen können“, geht Fischer optimistisch ans neue Amt heran. Die kommenden Jahre werden wohl auch im kleinsten Ort der Gemeinde einiges an Arbeit mit sich bringen.

Abschließend wurden ausgeschiedene Ortsratsmitglieder besonders geehrt. Für 25 Jahre im Ortsrat zeichnete Hübschen Maria Appolonia Schmitt sowie Burkhard Brix mit der Gräfin-Jutta-Medaille in Silber aus, während Margarete Vogel für 15 Jahre mit der gleichnamigen Medaille in Bronze geehrt wurde. Eine Urkunde gab es noch für Heike Simon und Friedhelm Schreiner, die fünf Jahre im dörflichen Gremium mitgearbeitet hatten.

 Bürgermeister Wolfgang Hübschen (links) überreicht die Ernennungsurkunde an Thailens neuen Ortsvorsteher Helmut Theis.

Bürgermeister Wolfgang Hübschen (links) überreicht die Ernennungsurkunde an Thailens neuen Ortsvorsteher Helmut Theis.

Foto: eb

Im Ortsrat Thailen konnte die CDU stattliche 75 Prozent der Wählerstimmen für sich verbuchen und die fünf Vertreter Helmut Theis, Michael Rau, Katja Mühlhausen-Schnur, Frank Willems und Eva Dettmer in das Gremium entsenden. Für die SPD gab es 25 Prozent und zwei Sitze für Sascha Dickmann und Peter Groß.

Mit sieben Ja-Stimmen wurde Helmut Theis in der konstituierenden Sitzung zum Ortsvorsteher gewählt. Ebenso einstimmig fiel die Wahl von Michael Rau zu seinem Stellvertreter aus. Schriftführerin wurde Eva Dettmer, die zugleich erstmals den Ortsteil Schwarzrinder Seen in einem Ortsrat vertritt. Sascha Dickmann ist stellvertretender Schriftführer.

 Wolfgang Hübschen überreicht dem neuen Orstvorsteher von Rappweiler-Zwalbach, Karsten Kiefer, die Ernennungsurkunde.

Wolfgang Hübschen überreicht dem neuen Orstvorsteher von Rappweiler-Zwalbach, Karsten Kiefer, die Ernennungsurkunde.

Foto: eb

Für Ortsvorsteher Theis (69 Jahre, verheiratet und Rentner) ist das Wahlergebnis nach eigenen Worten eine besondere Verpflichtung und ein großer Vertrauensvorschuss. Er hat bereits 25 Jahre Ortsrats- sowie zehn Jahre Gemeinderatserfahrung, in der vergangenen Periode war er stellvertretender Ortsvorsteher.

Ausgezeichnet wurden der bisherige Ortsvorsteher Hubert Zimmer für 25-jährige und Günther Mohm für 20-jährige Ratstätigkeit mit der Gräfin-Jutta-Medaille in Silber, Kai Salm, Dirk Bonnaire und Ingrid Schütz für jeweils 15-jährige Tätigkeit mit der gleichnamigen Medaille in Bronze.

Personelle Veränderungen gab es auch im Ortsrat von Rappweiler-Zwalbach. Neuer Ortsvorsteher ist Karsten Kiefer (SPD), der in einer Kampfabstimmung gegen Nikolaus Brand (CDU) vier Ja-Stimmen für sich verbuchen konnte, Brand erhielt drei Stimmen. Neben Kiefer gehören die Genossen Daniel Holz, Christiane Leroux und Stefanie Reiter, für die Christdemokraten noch Katja Engelhardt sowie Hans Hirtz (früher Piraten, jetzt für die Grün-Alternative Liste/GAL angetreten) dem Gremium an. Mit sieben Ja-Stimmen wurde Daniel Holz zum stellvertretenden Ortsvorsteher und Stefanie Reiter zur Schriftführerin gewählt.

„Ich freue mich auf neue Aufgaben“, dankte der 46-jährige Ortsvorsteher. Er ist verheiratet und arbeitet als selbständiger Kaufmann.

Verabschiedet wurden Maria Greuter nach 20-jähriger Ratstätigkeit, davon 15 Jahre Ortsvorsteherin, mit der Gräfin-Jutta-Medaille in Silber sowie Michael Dicke (zehn Jahre), Mario Steuer (sechs Jahre) sowie Fredy Laqua, Doris Reiter und Roman Thielen (jeweils fünf Jahre) mit Urkunde.

Im Ortsteil Konfeld ist mit der Kommunalwahl die Ära von Ortsvorsteher Wolfgang Sauer zu Ende gegangen. Sauer hatte vier Amtsperioden an der Spitze des Ortsrates gestanden. „Mit Herzblut habe ich dieses Amt gerne ausgeübt. Jetzt sollen Jüngere mit neuen Ideen ran“, sagte Sauer auf Anfrage.

Die CDU hat beim Urnengang am 26. Mai ihre absolute Mehrheit behalten, stellt mit Stefan Jennewein weiterhin den Ortsvorsteher, der mit vier Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen gewählt wurde. Mit dem gleichen Ergebnis wurde Jörg Glowick zum stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt. Neben Jennewein und Glowick gehören Wolfgang Sauer (Schriftführer) und Johannes Backes (stellvertretender Schriftführer) für die CDU dem Ortsrat an, Christoph Adams, Dirk Reinert und Engelbert Gehentges haben jeweils einen Sitz für die SPD inne.

Stefan Jennewein, verheiratet, 54 Jahre alt und Diplom-Geograph, möchte nach seinen Worten die gute Arbeit seiner Vorgängers im Ort fortsetzen, Maßnahmen zur Dorferneuerung anstrengen sowie die dörfliche Gemeinschaft und das Vereinsleben weiterhin stärken.

Erich Lauer wurde mit der Gräfin-Jutta-Medaille in Silber für 20-jährige Ratstätigkeit, Elfriede Huppert für zehnjährige und Anna Rosa Jung für fünfjährige mit Urkunde verabschiedet.

Im Ortsrat von Weiskirchen konnte die CDU ihre fünf Sitze mit Thomas Bach, Stefan Schuh, Thomas Barth, Christian Wilkin und Ralf Görgen ebenso behaupten wie die SPD ihre beiden mit Eugen Hilgert und Peter Theobald. Die FWG verlor zwei, hat jetzt nur noch zwei Mandate mit Gunnar Schulz und Manfred Göbel.

Die Ära von Ortsvorsteherin Ingrid Wilkin endete nach zwei Amtszeiten am 26. Mai, sie hatte sich nicht mehr als Kandidatin aufstellen lassen. Innerhalb des neuen Gremiums herrschte viel Einigkeit bei der Wahl des neuen Ortsvorstehers. In dieses Amt wurde Stefan Schuh, einziger Kandidat, von allen neun Ratsmitgliedern gewählt. Das gleiche Abstimmungsergebnis erzielte dann auch Thomas Barth bei der Wahl zum stellvertretenden Ortsvorsteher. Schriftführer ist künftig Ralf Görgen, sein Vertreter Christian Wilkin.

Stefan Schuh ist 48 Jahre alt, verheiratet, hat drei Kinder und verdient seinen Lebensunterhalt für die fünfköpfige Familie als Bankkaufmann in Hermeskeil. Seit zehn Jahren hat er ein Mandat jeweils im Orts- und Gemeinderat.

Aus dem Ortsrat ausgeschieden sind Torsten Willems, Jens Schommer, Markus Wahlen, die mit Urkunde verabschiedet wurden. Christa Sende erhielt für ihre 19-jährige Ratstätigkeit zum Abschied die Gräfin-Jutta-Medaille in Bronze.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort