Weiskirchen Kinder kommen fleißigen Bienen ganz nah

Weiskirchen · Imkerin Kathrin Großmann weihte Zweitklässler der Grundschulen Konfeld und Thailen in die Welt der Honigsammler ein.

 Gut geschützt kommen die Grundschüler den Bienen ganz nah.

Gut geschützt kommen die Grundschüler den Bienen ganz nah.

Foto: Dieter Ackermann

Die gute Nachricht vorweg: Die Bienenvölker zückten beim Besuch der beiden Schulklassen nicht ein einziges Mal ihre Stachel. Aber auch die gastgebende Imkerin, Kathrin Großmann, bescheinigte den Kindern der Klassen 2a (Konfeld) und 2b (Thailen) der Grundschule Weiskirchen ein vorbildliches Verhalten inmitten abertausender fleißiger Honiglieferanten. Den Besuch der Kleinen im Garten und im historischen Bienenhaus der Familie Großmann hatten die Lehrerinnen aber auch schon im Unterricht zuvor pädagogisch wertvoll vorbereitet. So hatten sich mit der Klasse 2a die Lehrerin Anja Mertinitz sowie die beiden Eingliederungshilfen Karin Hansen und Konstanze Weishaar auf die „Wanderschaft zu den Bienen“ gemacht. Und auch Nicole Koch sowie Tanja Contier, die sich in der Klasse 2b in Thailen eine Planstelle teilen, interessierten sich mit ihren Schützlingen für das emsige Leben in den Bienenstöcken.

Die kleine Christine wollte zunächst noch auf den Gang ins Bienenhaus verzichten: „Ich bin beim Handstand schon mal gestochen worden.“ Aber nachdem sie staunend zugesehen hatte, wie die Imkerin ihre Hand vorsichtig in das Flugloch eines ihrer Bienenvölker legte, und mehr als hundert Tiere friedlich darüber krabbelten, ohne zu stechen, schlüpfte die junge Dame dann doch gerne in das angebotene Imkergewand, um ihren Klassenkameraden ins Bienenhaus zu folgen. Da Kathrin Großmann mit diesen beiden ersten Besuchergruppen praktisch den Startschuss zu der geplanten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Weiskirchen gegeben hatte, freute sie sich ganz besonders darüber, dass ihr für diesen Zweck vom Rathaus gleich sechs neue Schutzanzüge zur Verfügung gestellt worden waren.

Nachdem sie ihren kleinen und großen Besuchern vor dem Bienenhaus Wissenswertes über die „fliegenden Brummer“ vermittelt und die dafür benötigten Hilfsmittel wie den – insbesondere von den Jungs bewunderten – Smoker (kleiner Räucherofen zur Beruhigung der Insekten) erläutert hatte, ging’s gruppenweise ins Bienenhaus, wo die Gäste die Honigproduzenten hautnah auf freigelegten Bienenbeuten beobachten konnten. Draußen im Garten, wo der bienenerfahrene Haushund „Rica“ allen mit seiner demonstrativ zur Schau getragenen Gelassenheit jegliche Furcht vor Bienenstichen nahm, genossen es die Kinder, aus einigen bereitgelegten Waben den köstlichen Honig schlürfen zu dürfen. Weil Lenni Großmann, der jüngste Imker des Saarlandes hier zuhause ist, folgten ihm zwischendurch seine Klassenkameraden aus der 2b nur zu gerne auf eine Wiese nebenan, um dort mal einen seiner Fußbälle nach Kräften zu malträtieren.

Während die siebenjährige Amelie einige Glückwünsche zu ihrem Geburtstag entgegennahm, wurde der kleine Finn nicht müde, die Klassenkameraden auf seine Ortskenntnisse zu verweisen: „Ich wohne gleich da drüben!“ So nahm der Schultag rund um das Bienenhaus der Familie Großmann seinen ebenso interessanten wie unterhaltsamen Verlauf. Als die erste Schulklasse sich schon wieder für den Heimweg zur Schule rüstete, verschaffte sich Weiskirchens Bürgermeister Wolfgang Hübschen einen Eindruck vom Auftakt der neuen Zusammenarbeit von Imkerin und Gemeinde. „Ich komme gerade von einer Versammlung des Naturparks Saar-Hunsrück in Birkenfeld zurück. Dort habe ich Bürgermeistern und Landräten unter anderem von unseren Plänen berichtet, gemeinsam mit der Imkerin Kathrin Großmann über solche Infoveranstaltungen wie hier und heute hinaus ihr Fachwissen in spannende Aktivitäten in unserem Wild- und Wanderpark sowie im Kurpark einzubringen.“ Und Hübschen verwies in diesem Zusammenhang nicht zuletzt auf den Plan, im Wild- und Wanderpark einen Bienenstock mit einem der Bienenvölker von der Imkerin aufzustellen, um dort den Besuchern den unschätzbaren Dienst dieser Insekten auch für das Wohlergehen der ganzen Menschheit zu dokumentieren.

 Eine Honigbiene bei der Arbeit

Eine Honigbiene bei der Arbeit

Foto: Dieter Ackermann

Der Besuch dieser beiden Schulklassen, der jetzt der Auftakt dieser geplanten Kooperation bildete, wird den teilnehmenden Kindern auf jeden Fall in bester Erinnerung bleiben. Und Kathrin Großmann lud ihre kleinen Besucher zum Wiederkommen im Sommer mit den Worten ein: „Dann könnt ihr hier im Garten auch die blühenden Blumen bestaunen, deren Samen ihr mir heute als Dankeschön mitgebracht habt. Ihr seid als gern gesehene Gäste rund um unser Bienenhaus immer herzlich willkommen!“

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