Großes Engagement für Greifvögel und die heimische Natur

Weiskirchen · Geht es um den Naturschutz, ist Peter Kerl (74), wohnhaft an der Finkenburg in Weiskirchen, die richtige Adresse. Seit über 30 Jahren widmet er sich diesem Thema, betreibt seit einem Vierteljahrhundert eine von drei Auffangstationen für Greifvögel, Eulen und größere Vogelarten im Land.

"Etwa 70 bis 100 größere Vögel habe ich alljährlich zu betreuen", beschreibt er den Umfang dieses Hobbys. Größere Vögel wie Bussard, Habicht, Falke, Reiher, aber auch Schwäne zählen zu seinen Quartiergästen, die in einer 160 Quadratmeter großen Voliere im Wildpark wieder aufgepäppelt werden. Mit Bein- oder Flügelbrüchen, aber auch Erkrankungen kommen die Vögel zu ihm, zumeist muss er sie vor Ort abholen und erhalten seine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. "Sobald sie wieder flugfähig sind oder sich wieder selbst mit Nahrung versorgen können, werden sie in die freie Natur entlassen", klärt Kerl auf. Derzeit zählen noch zwei Bussarde und ein Turmfalke zu seinen Gästen. Diese werden wohl Mitbewohner auf Dauer bleiben. Ihre Flügel ließen sich nicht mehr heilen, sind teilweise starr geblieben, so dass sie nicht mehr ausfliegen können. "Sie dienen als Ammenvögel", sagt Kerl, sind sozusagen Vorbilder für später ankommende verletzte Vögel, helfen diesen das Futter anzunehmen. Mit diesen Patienten wäre Peter Kerl mit seiner ehrenamtlichen Arbeit schon ausgelastet genug, für ihn aber kein Grund, sich nicht noch als Naturschutzbeauftragter für Weiskirchen zu engagieren. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde besteht darin, diese auf mögliche kranke Bäume, die Gefahren darstellen, hinzuweisen, damit sie entsorgt werden. Aber auch dieser illegale Entsorgungen rücksichtloser Zeitgenossen in Wald und Flur mitzuteilen.

Zusammen mit weiteren Mitstreitern hat Kerl im Holzbachtal hinter dem Weiskircher Gewerbegebiet Bewässerungen und Feuchtgebiete angelegt, damit dort wieder Lebensräume und Brutstätten für Vögel entstehen. Zwei Biber in der Nähe ziehen ebenfalls die Aufmerksamkeit des Naturschützers auf sich. "Dort haben wir etwa 50 Pflanzenarten feststellen können, die sich dort inzwischen wieder angesiedelt haben", sagt Kerl.

Stichwort Mostbirnenallee: Auch hier hat Naturfreund Peter Kerl seine Finger mit im Spiel. Zusammen mit Dieter Konter, Walter Bauer, Hans Werner Graß und Annemie Bierbrauer sorgt er für einen anständigen Wuchs der etwa 100 Birnenbäume mit etwa 40 unterschiedlichen Sorten - damit diese einmal in der Brennerei von Bernd Schramm in Weiskirchen zu einem fruchtigen Birnenbrand gebrannt werden können.

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