Spendenaufruf in Weiskirchen Lars braucht dringend einen Treppenlift

Weiskirchen · Der fünfjährige Lars aus Weiskirchen braucht aufgrund einer Erkrankung bald einen Treppenlift. Dafür werden Spenden gesammelt.

 Für diese Eingangstreppe muss ein Lift her. Anne Haßler hat den kleinen Lars auf dem Arm. Daneben steht Papa Stefan mit dem Zwillingsbruder Luis. Ganz vorne steht der achtjährige Leo.

Für diese Eingangstreppe muss ein Lift her. Anne Haßler hat den kleinen Lars auf dem Arm. Daneben steht Papa Stefan mit dem Zwillingsbruder Luis. Ganz vorne steht der achtjährige Leo.

Foto: a-n

Vor fünf Jahren erblickten die Zwillinge Lars und Luis Haßler aus Weiskirchen das Licht der Welt. Das geschah zwar etwas vor der prognostizierten Zeit, aber die beiden Frühchen entwickelten sich zunächst prächtig. Dann fielen den Eltern, Anne und Stefan Haßler, sowie den Ärzten bei den ersten Früh­untersuchungen unterschiedliche Entwicklungsfortschritte auf. Während Luis als Baby allen medizinischen Normen seines jungen Alters entsprach, schien dies bei Lars nicht so zu sein. Aber es dauerte noch anderthalb Jahre, bis humangenetische Untersuchungen in Homburg dem Grund für Lars‘ Probleme auf die Spur kamen. Die Diagnose: Der Junge leidet unter der unheilbaren muskulären Erbkrankheit Muskeldystrophie Duchenne (DMD).

Was diese Diagnose für das weitere Leben der jungen Weiskircher Familie und insbesondere für den kleinen Lars bedeuten würde, erschloss sich den Eltern erst Schritt für Schritt. Sie mussten von den Fachärzten erfahren, dass DMD im Kleinkindalter mit einer Schwäche der Becken- und Oberschenkelmuskulatur beginnt, die sich rasch auf immer mehr Muskeln des kleinen Körpers ausweitet. Die jungen Patienten seien häufig bereits zwischen dem siebten und zwölften Lebensjahr auf einen Rollstuhl angewiesen. Bei schweren Verläufen könne sich schon ab dem zwölften Lebensjahr eine vollständige Pflegebedürftigkeit ergeben. Die durchschnittliche Lebensdauer von DMD-Patienten betrage je nach Verlauf etwa 40 Jahre, einzelne Betroffene würden allerdings schon vor Beginn der Pubertät versterben.

Mit diesen schrecklichen Perspektiven mussten Vater und Mutter sowie die beiden Brüder Luis und der achtjährige Leo erst mal fertig werden. Damit nicht genug: Angesichts der bevorstehenden Einschulung der beiden Zwillinge wurden zusätzlich bauliche Konsequenzen am Zuhause in Weiskirchen unumgänglich. Noch ist der kleine Patient in der Lage, zum Beispiel die Eingangstreppe zum Haus – mit Hilfe zwar – jedoch immerhin allein zu bewältigen. Aber da muss demnächst so schnell wie möglich ein teurer Treppenlift her. Im Wohnhaus muss das Kinderzimmer von der oberen Etage ins Erdgeschoss verlegt werden. Bald muss ferner ein Familienauto angeschafft werden, das Lars später mit dem dann erforderlichen Rollstuhl sicher transportieren kann. Alles krankheitsbedingte Zusatzkosten, die die wirtschaftlichen Möglichkeiten der jungen Familie bei weitem überfordern.

Viele Freunde und Nachbarn, die angesichts des Schicksals von Lars erst so richtig ihr eigenes Glück realisierten, von solchen gesundheitlichen Schicksalsschlägen verschont geblieben zu sein, wollen jetzt der Familie helfen. Zwei Freundinnen aus Konfeld, Carolin Haßler-Laux und Katrin Apotekar, ergriffen als erste die Initiative. Sie starteten kurzentschlossen den Spendenaufruf „Treppenlift für Lars“, wobei sie spontan vom Verein Herzensengel unterstützt wurden.

Davon erfuhr fast zwangsläufig auch Weiskirchens Bürgermeister Wolfgang Hübschen, der nach einem Besuch bei der Familie und seinem persönlichen Kennenlernen des kleinen Lars seinerseits sofort eine weitere Initiative ergriff. Er richtete von Seiten der Gemeinde ein Spendenkonto für die Aktion „Treppenlift für Lars“ (siehe Info) ein. Hübschen sagt: „In diesem dramatischen Fall müssen alle Weiskircher und darüber hinaus zusammenrücken. Bei Spendeneinzahlungen bitte nicht den Hinweis ‚Treppenlift für Lars’ vergessen; auf Wunsch stellen wir auch gerne Spendenbescheinigungen aus.“

Die Anschaffung dieses Treppenliftes ist angesichts des von den Ärzten erwarteten Krankheitsverlaufs für den kleinen Lars und damit auch für die ganze Familie Haßler unverzichtbar. Leider werden die Anschaffung und der Einbau dieses Lifts von der Krankasse nur bezuschusst. Deshalb gehen die Haßlers davon aus, dass sie dafür selber etwa 10 000 Euro aufbringen müssen. Und weil die Eltern darüber hinaus, wie bereits erwähnt, noch weitere erhebliche Kosten stemmen werden müssen, um sich selbst und vor allem dem kleinen Lars ein möglichst unbeschwertes Leben im eigenen Heim zu ermöglichen, sind sie heute bereits zutiefst dankbar für die angelaufene Spendenaktion „Treppenlift für Lars“.

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