Besuch Erasmus verbindet junge Leute in Europa

Weiskirchen · Schüler aus Deutschland, Luxemburg und Tschechien verbrachten spannende und lehrreiche Zeit bei verschiedenen Projekten.

 Die tschechisch-luxemburgisch-deutsche Schülergruppe vor dem „Techmania“ in Pilsen.

Die tschechisch-luxemburgisch-deutsche Schülergruppe vor dem „Techmania“ in Pilsen.

Foto: Foto: Birgit List/Eichenlaubschule

( „Dobry den!“ begrüßte Lehrerin Birgit List die Schüler von der „Masarykova základní škola“ aus Kdyně in Tschechien, die nach den Herbstferien eine Woche zu Gast bei ihrer Partnerschule in Weiskirchen waren. Parallel dazu verbrachte eine zweite Gruppe der tschechischen Schule eine Woche bei der gemeinsamen Partnerschule am Schoulzentrum Ierpeldeng in Luxemburg. Die Kinder des 6. und 7. Schuljahres kannten sich vom gemeinsamen Besuch in Tschechien im Mai dieses Jahres. Das Programm beider Treffen stand unter dem besonderen Aspekt des Erasmus+ Schulpartnerschaftsprojektes, zu dem auch Schulen aus Griechenland, Rumänien und der Türkei gehören.

Das Thema des gemeinsamen Projektes lautet Eufures. Die Abkürzung steht für „My Europe, my future, my responsibility, energy and sustainability“, zu deutsch: „Mein Europa, meine Zukunft, meine Verantwortung, Energie und Nachhaltigkeit.“

Jedes Partnerland erstellt während der zweijährigen Projektlaufzeit einen Lernzirkel zu den Themen Lebensmittel und Ernährung, Mülltrennung und Recycling, alternative Energieformen, Wasser und Energietransport. Mit den Lernzirkeln sollen  Schüler im 6. und 7. Schuljahr auf Zusammenhänge aufmerksam gemacht werden, die für ihre eigene Zukunft von Bedeutung sind, und lernen, dass sie durch ihr eigenes Verhalten Verantwortung übernehmen können.

In Tschechien besuchten die Schüler das Techmania Science Center in Pilsen mit spannenden Angeboten zum Thema Wissenschaft und Technik, interaktiven Ausstellungen und Laboratorien, Shows und Workshops. Besonderes Augenmerk wurde, passend zum Erasmus+ Thema auf die Ausstellungen „Erneuerbare Energien“ gelegt. In den physikalischen, chemischen und biologischen Laboratorien wartete eine Vielzahl von Exponaten zu naturwissenschaftlichen Phänomenen darauf, ausprobiert zu werden.

In Deutschland und in Luxemburg stand eine Tagesfahrt in den Hunsrück und an die Mosel auf dem Programm, um den Tag gemeinsam mit allen an dem Austauschprogramm der drei Schulen Beteiligten zu verbringen. Im Rhein-Hunsrück-Kreis sind aktuell 295 Windkraftanlagen auf www.geoportal-rheinhunsrueck.de gelistet. Die physikalischen Zusammenhänge beim Erzeugen von Strom mit Windenergie sind sehr anschaulich auf Info-Tafeln in der Gemeinde Mörsdorf dargestellt.

Adrenalin pur war dann auf der spektakulären Hängeseilbrücke „Geierlay“ angesagt, die auf einer Länge von 360 Metern bis zu 100 Meter über Grund verläuft. Da die Schüler von zwei Physiklehrern begleitet wurden, gab es auch hier passende Informationen zu Eigenschwingungen und Resonanzkatastrophen. Der Hinweis darauf, dass die Ingenieure bei der Entwicklung und Konstruktion der Brücke das Schwingungsverhalten sehr gewissenhaft eingeplant haben und neben den Lastseilen gezielt eingebaute Dämpfungsseile eine zufälliges oder mutwilliges Aufschwingen sicher verhindern, konnte das mulmige Gefühl und die weichen Knie beim Überqueren der Brücke nicht bei allen verhindern.

Die Mittagspause fand im Wild- und Freizeitpark Klotten statt. Dort konnten die Schüler sich schon auf die nächste Station der Reise einstimmen. Auf der Wildwasserbahn „Zum Rittersturz“ erfuhren sie am eigenen Körper, wie viel Energie beim Sturz in die Tiefe freigesetzt wird. Im Freizeitpark geht diese Energie verloren, der Effekt dient nur dem Vergnügen. An der Schleuse in Zeltingen wurden die Zusammenhänge von Energiegewinnung in Bezug auf Wasser  anschaulich erklärt.

In dem aufgestauten Wasser steckt eine Menge Energie. Als angenehmen Nebeneffekt der Schiffbarmachung der Mosel werden an zwölf Wasserkraftwerken jedes Jahr 800 Millionen Kilowattstunden Energie erzeugt – genug, um 250 000 Haushalte mit Strom zu versorgen – und das ganz umweltfreundlich. Die Schleusen an der Mosel machen die Großschifffahrt erst möglich.

 Physikstunde an der Info-Tafel zur Erzeugung von elektrischem Strom mit Windkraft. Foto: Birgit List/Eichenlaubschule

Physikstunde an der Info-Tafel zur Erzeugung von elektrischem Strom mit Windkraft. Foto: Birgit List/Eichenlaubschule

Foto: Birgit List/Eichenlaubschule
 Internationale Begegnung in luftiger Höhe: Die Schüler waren beeindruckt von der Hängeseilbrücke „Geierlay“.

Internationale Begegnung in luftiger Höhe: Die Schüler waren beeindruckt von der Hängeseilbrücke „Geierlay“.

Foto: Birgit List/Eichenlaubschule
 Wasserkraftwerk an der Schleuse in Zeltingen. Foto: Birgit List/Eichenlaubschule

Wasserkraftwerk an der Schleuse in Zeltingen. Foto: Birgit List/Eichenlaubschule

Foto: Birgit List/Eichenlaubschule

Neben den schulischen Aktivitäten sollen die Schüler insbesondere auch das Leben in den Familien und die kulturellen Besonderheiten des Gastlandes kennenlernen. In beiden Ländern wurde viel gemeinsam unternommen. Insgesamt war es ein gelungener Austausch mit bleibenden Eindrücken und einer Horizonterweiterung für alle Beteiligten.

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