Bürgermeisterwahl Weiskirchen „Einfach durch die Landschaft cruisen“

Weiskirchen/Wadern · Für Handwerkliches hat er immer den Sinn gehabt, nun geht der Bauingenieur Stephan Barth, der in seiner Freizeit nicht nur gerne Motorrad fährt, in die Weiskircher Bürgermeister-Stichwahl.

 Stephan Barth, parteiloser Bürgermeister-Kandidat in Weiskirchen .

Stephan Barth, parteiloser Bürgermeister-Kandidat in Weiskirchen .

Foto: Ruppenthal

Stephan Barth, parteilos, ist der Herausforderer von Wolfgang Hübschen bei der Stichwahl am Sonntag. Bei der Direktwahl vor zwei Wochen erhielt Barth mit 28,5 Prozent 591 Stimmen weniger als der Kandidat der CDU.

1964 wurde Barth in Losheim am See geboren. Aufgewachsen ist er im Weiskircher Ortsteil Konfeld, lebt aber in Wadern. Er blicke mit einem lachenden Auge auf seine Kindheit zurück. „Es war eine sehr gute Kindheit. Es waren zwar einfacher Verhältnisse, und es gab auch die einen oder anderen familiären Probleme, aber ich bin trotz allem in einem sehr behüteten und freundlichen Umfeld aufgewachsen“, sagt Barth. Bedingt durch die Scheidung seiner Eltern, habe er, seit er zehn Jahre war, auch einige Zeit im Weiskircher Ortsteil Zwalbach verbracht. Auch seine Jugend sei sehr bewegend gewesen. „Er hat alle, die nicht schnell genug auf dem Baum gewesen sind, auf eine Party gebracht“, sagt Barths Ehefrau Ruth, die als Sprachdozentin arbeitet. „Gerade in Konfeld waren wir eine starke Gemeinschaft, eine tolle Freundschaft. Wir waren schon kreativ, was das Feiern anging. Und haben ganz viel zusammen unternommen“, erklärt er. Der Heuschober auf dem Grundstück der Familie wurde des Öfteren zur Party-Location für die Jugend aus der gesamten Gemeinde. „Sie können überall fragen, die Partys bei den Konfeldern und insbesondere bei Stephan Barth waren durchaus bekannt“, sagt er.

Nach der Grundschule in Konfeld ging Barth auf das Gymnasium in Wadern. Dort lernte er nicht nur seine Ehefrau Ruth kennen, er wurde auch von Ruths Vater unterrichtet, der dort – wie ihre Muter – als Lehrer tätig war. „Ich habe immer aus dem Fenster geschaut und gesehen, wie Stephan zu spät zum Unterricht kam“, sagt Ruth Barth.

Seine Maurer-Lehre nach dem Abitur schloss er erfolgreich ab. „Mein Vater war Lkw-Fahrer bei einer Baufirma. Seit ich 14 war, war ich immer schon in den Ferien in Baufirmen in Weiskirchen arbeiten. Das Handwerkliche hat mir immer Spaß gemacht“, sagt Stephan Barth. Nach der praktischen Grundlage studierte er Bauingenieurwesen an der Deutsch-Französischen Hochschule und der Universität Metz-Nancy und schloss dies mit einem binationalen Diplom als Diplom-Bauingenieur ab. Nach der Referendarzeit für den technischen Verwaltungsdienst beim Ministerium für Bauen und Umwelt des Saarlandes war er zuerst rund zehn Jahre bei der Stadt Wadern in leitender Funktion in der kommunalen Bauverwaltung tätig. Seit 2001 ist er bei der Gemeinde Schmelz. „Ich kenne also das strategische Geschäft in der Verwaltung.“ Dieses spanne ihn zuweilen „schon ganz schön ein“.

Mit Wandern, Mountainbike fahren oder Gartenarbeit könne er entspannen. Vor allem sonntags gehen seine Frau und er nach einem gemütlichen Frühstück gerne nach draußen. Früher hat Barth aktiv Fußball gespielt und war Schwimmer bei der DLRG Weiskirchen. Mittlerweile sind Skat und Schach seine Leidenschaft. „Er ist zwar kein schlechter Verlierer, aber er spielt, um zu gewinnen“, verrät  Ruth Barth.

Beim Thema Urlaub „sind wir gerne individuell“, sagt Stephan Barth. Vergangenes Jahr haben sie mit den Kindern Max (25), der Englisch und Politikwissenschaften für Lehramt studierte, und Katharina (22), Studentin der International Management in Wiesbaden, Urlaub auf einem Hausboot in Frankreich gemacht. „Da lernt man die Leichtigkeit und Langsamkeit des Seins kennen“, erzählt er. Aber auch Übernachtungen im Zelt oder in einem Etagenbett in einem Youth-Hostel macht dem Ehepaar nichts aus. Ein „Traum“ wäre noch Neuseeland oder die Westküste der USA. Gerne auch mit dem Motorrad, denn das ist eine weitere Leidenschaft Barths. Mit seiner Kawasaki „cruise ich gerne durch die Landschaft“.

Barth war nie kommunalpolitisch aktiv, obwohl „ich mich schon dafür interessiert habe“. Auch in der Familie werde viel diskutiert was die Politik betreffe. Als sich Barth entschied, für das Weiskircher Bürgermeisteramt zu kandidieren, war ihm die Unterstützung seiner Frau sicher. Auch die Kinder finden es gut. „Sie wissen aber um die Herausforderung, wenn man das angeht“, sagt Stephan Barth. „Er hat sogar eine kleine Fangemeinde in Hamburg, wo unser Sohn lebt. Viele seiner Freunde fragen immer nach, wie es so läuft“, ergänzt seine Frau.

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