Ein optimales Netzwerk "Im Krippenbereich verzeichnen wir eine enorme Nachfrage""Wir arbeiten mit Lebensberatung oder auch Familienzentren"

Weiskirchen. Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Kindertageseinrichtungen (Kita gGmbH) des Saarlandes stellten die elf Kindergärten der Gesamteinrichtung (GE) Hochwald ihre pädagogische Arbeit im Haus des Gastes vor. Birgit Ludwig, Gesamtleiterin der GE Hochwald, dankte allen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und die Herausforderung beim Erziehungsauftrag der Kinder

Weiskirchen. Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Kindertageseinrichtungen (Kita gGmbH) des Saarlandes stellten die elf Kindergärten der Gesamteinrichtung (GE) Hochwald ihre pädagogische Arbeit im Haus des Gastes vor. Birgit Ludwig, Gesamtleiterin der GE Hochwald, dankte allen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und die Herausforderung beim Erziehungsauftrag der Kinder. "Die gute Strukturierung und ein optimales Netzwerk sind beste Voraussetzung dazu", erklärte sie. Dekanatsreferent Rainer Stuhlträger zog eine positive Bilanz seit der Gründung. "Die Befürchtung, dass sich Pfarreien und Kindergärten auseinander leben, hat sich nicht bestätigt", erläuterte er bei der Veranstaltung. Es sei eine große Leistung, dass die einzelnen Teams nicht eingeebnet wurden, sondern ihr Konzept beibehalten durften. So ist es nicht verwunderlich, dass die verschiedenen Einrichtungen auch bei der Wahl ihrer Schwerpunkte sehr unterschiedlich sind: der Wald, die Bewegung, die Musik, das Feiern der Namenstage oder die Umsetzung von Themen unter Einbeziehung der Kinder- dies ist nur ein Bruchteil der Themen und der Arbeit, die die Erzieher leisten. Anette Blaes von der Kita "St. Wendalinus". Britten sieht die Vorteile der Kita auch bei der Sicherheit der Arbeitsplätze. "Schließt beispielsweise eine Gruppe, ist es möglich, in einer anderen Einrichtung eingesetzt zu werden", sagt sie. Aber nicht nur die Mitarbeiter sind von dem Konzept der Kita überzeugt, auch die Eltern. "Die große Flexibilität bei den Öffnungszeiten und der günstige Preis sind für mich sehr wichtig. Man kann verschiedene Modelle nutzen, die individuell auf einen abgestimmt sind. Alles ist ganz unkompliziert", berichtet Stefan Ehl, ein Vater aus Niederlosheim. www.kita-saar.deWie kam es zur Gründung der Kita?Borens: 2000 startete eine Modellphase mit 30 Einrichtungen. Ziel war es, die Kirchengemeinden bei der Verwaltung der Kindertagesstätten zu entlasten. Pastorale Mitarbeiter konnten sich so mehr auf ihr Aufgabengebiet konzentrieren und erfuhren Unterstützung bei pädagogischen, personellen und organisatorischen Fragen.War der Anfang schwierig?Borens: Mit der Einführung der neuen Trägerstruktur waren die Mitarbeiter gefordert, sich in neue Strukturen einzubinden und gleichzeitig aufgefordert, den Prozess der Weiterentwicklung mitzugestalten. Wir verstehen uns in der KiTa gGmbH Saarland als lernende Organisation.Wie reagiert man auf den Geburtenrückgang? Gibt es da eine Kompensation durch die Einrichtung von Krippen?Borens: Noch sind die Auswirkungen des Geburtenrückgangs nicht drastisch spürbar. Im Gegenteil. Sowohl im Regelbereich und vor allem im Krippenbereich verzeichnen wir eine enorme Nachfrage. Bis zum Jahr 2013 werden wir unser Angebot im Krippenbereich stetig erweitern. Die Zahl der bereits vorhandenen etwa 700 Krippenplätze wird auf über 1000 ansteigen.Wie sieht die Zukunft der Kita aus? Pläne, Projekte, Visionen?Borens: Geplant ist, nach Abschluss des umfassenden Qualitätsmanagementprozesses, ab dem Jahr 2014 noch weitere Kindertageseinrichtungen in unsere Trägerstruktur zu integrieren. Viele unserer laufenden Projekte bereiten uns schon jetzt gut auf die Zukunft vor. Dazu nur als Beispiel das Kooperationsjahr Kindergarten-Grundschule. Wir wollen eine großflächige Vernetzung von Kindergarten und Grundschule. Die Kita soll Kontaktstelle für verschiedene Probleme im Erziehungsbereich sein und sich mehr und mehr als eine Art "Familienbildungszentrum" sehen. Dazu ist der Kontakt zu unterschiedlichen Institutionen sehr wichtig. Waren die Mitarbeiter eher skeptisch gegenüber dem neuen Konzept oder war man bereit, das neue Modell anzunehmen? Ludwig: Viele Mitarbeiter waren sehr motiviert und neugierig auf den neuen Betriebsträger und waren froh, dass die Arbeit professioneller angegangen wurde, da hier hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter als Ansprechpartner agierten, die aus dem gleichen Arbeitsfeld kamen. Andere reagierten eher vorsichtig bis kritisch und erst mal abwartend. Es kam sehr darauf an, welche Einstellung die Leitung hatte. Dies spiegelte sich auch im Team wieder.Wie oft trifft man sich innerhalb der GE Hochwald zu gegenseitigem Austausch? Werden dort auch Probleme oder Verbesserungsvorschläge besprochen? Ludwig: In der GE gibt es ein monatliches Treffen der Standortleiterinnen mit mir. Dazu kommen Studientage zweimal im Jahr, an denen alle Mitarbeiter teilnehmen. Zusätzlich gibt es Mitarbeiterzielgespräche, Dienst- und Teamgespräche und Teamtage, in die ich mit eingebunden bin. In den Gesprächen geht es um die Reflexion und die Überprüfung der Arbeit mit den Kindern, Eltern und Mitarbeitern. Wo es Schwierigkeiten gibt oder wo Hilfe benötigt wird, muss nachgebessert werden.Worin sehen Sie die Vorteile für unsere Region? Ludwig: Den Vorteil sehe ich in der Vernetzung der Standorte hier im Hochwald. Wir bieten den Eltern die Möglichkeit, dass sie ihr Kind an Schließtagen bei Bedarf auch in eine andere Einrichtung unserer GE bringen können. Das Profil der katholischen Kindertageseinrichtungen wird gestärkt. Wir arbeiten innovativ und vernetzt mit anderen Institutionen wie zum Beispiel der Lebensberatung oder den Familienzentren. Die Eltern erleben einen professionellen Betriebsträger, der sich um Standards in den Einrichtungen kümmert. In Gesprächen mit den Kommunen, dem Kreis und dem Land wird uns dies auch immer wieder bestätigt. "Dass sich Pfarreien und Kindergärten auseinander leben, hat sich nicht bestätigt".Rainer Stuhlträger

HintergrundDie Kita gGmbH wurde im Jahre 2000 gegründet und ist ein anerkannter freier Träger der Jugendhilfe. Die Erziehung, Betreuung und Bildung von Kindern im Alter von null bis sechs Jahren, die Ganztagsbetreuung sowie die Erziehung, Betreuung und Bildung in der freiwilligen Ganztagsschule gehören zu ihren Aufgaben. Zu Beginn gehörten 30 Kindertageseinrichtungen dazu, mittlerweile sind es 130. Insgesamt werden über 9000 Kinder im Saarland in den Kitas betreut.Die Kita gGmbH beschäftigt etwa 1850 Mitarbeiter, davon 26 in der Geschäftsstelle, 15 Gesamtleitungen, 130 Standortleitungen, etwa 1200 pädagogische Fachkräfte, etwa 100 Auszubildende (Vorpraktikanten und Berufspraktikanten) und etwa 360 Mitarbeiter im Bereich Hauswirtschaft, Reinigungskräfte, Hausmeister und Anlagenpfleger.Das 2006 erschienene Saarländische Bildungsprogramm ist die Grundlage für die pädagogische Arbeit in den Kitas im Saarland.

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