St.-Jakobus-Kirmes Weiskircher pflegen ihre Tradition

Weiskirchen · Zur St.-Jakobus-Kirmes zog eine Prozession durch den Ort.

 Kaiserwetter belohnte die Teilnehmer am diesjährigen St.-Jakobus-Kirchgang in Weiskirchen.

Kaiserwetter belohnte die Teilnehmer am diesjährigen St.-Jakobus-Kirchgang in Weiskirchen.

Foto: a-n

Die Tradition lebt: Am Kirmesmontag zog einmal mehr anlässlich der St.-Jakobus-Kirmes eine Prozession aus einigen hundert Menschen vom Lokal „Zum Bäcker“ zur Pfarrkirche von Weiskirchen ungezählte Blicke neugieriger Passanten auf sich. Viele örtliche Vereine, Zünfte und Verbände freuten sich bei diesem traditionellen Kirchgang über das perfekte Kaiserwetter. Mit ihren Vereins- und Zunftfahnen, angeführt vom Gemeinschaftsorchester Weiskirchen-Steinberg marschierte die bunte Truppe gegen 9.30 Uhr zum Gottesdienst.

Werner Reinert, eine Weiskircher Institution in Sachen Vereinstätigkeit, erläuterte der SZ die Geschichte dieser offenbar immer noch gelebten Tradition, die seines Wissens nirgendwo sonst im Hochwaldkreis noch gepflegt wird. Im Amtsblatt der Gemeinde vom Juli 1966 werde erstmals dieser St.-Jakobus-Kirchgang am 1. August 1966 erwähnt.

Organisiert worden sei dieser Kirmesmontag damals vom Musikverein zusammen mit dem Bergmannsverein und den Hüttenarbeitern, die in den 1960er-Jahren noch in Weiskirchen zu Hause waren. Nach diesen ersten Jahren habe die Veranstaltung im Juli 1998 dann so richtig „Fahrt aufgenommen“. Seither tragen viele Vereine, Zünfte und Organisationen in ihren traditionellen Uniformen und Trachten mit eigenen Delegationen zum Gelingen dieser Traditionsveranstaltung bei.

Die jüngsten Teilnehmer stellten gestern die Jugendkicker des FC Weiskirchen-Konfeld dar. Aber auch die aktiven Karnevalisten aus Weiskirchen spielten in ihren schmucken Uniformen zur Freude der Passanten mit. Und in ihren gelben T-Shirts präsentierten sich bei diesem Kirchgang auch viele Mitglieder des Reha- und Gesundheitssportvereins Weiskirchen. Noch anschaulicher lässt sich eigentlich der Strukturwandel im Saarland kaum darstellen. Wo bei den ersten St.-Jakobus-Kirchgängen noch die Bergleute und Hüttenarbeiter ihren tiefen Glauben dokumentierten, treten heute achtjährige Fußballer und Reha-Sportler eher gesetzten Alters zur Prozession durch den Ort an.

Für die am Zugweg versammelten Passanten blieb die Überzeugung, dass diese Tradition in Weiskirchen ganz offensichtlich lebt. Nach dem Gottesdienst marschierte die ganze Gemeinschaft wieder zur Kirmes, wo der diesjährige St.-Jakobus-Kirchgang entweder an den Getränkeständen oder an den Karussells in Harmonie früher oder später ausklang.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort