"Die Strecke ist einfach mörderisch"

Weiskirchen. "Aber bitte nicht so laut knallen", rief noch eine junge Starterin, kurz bevor Peter Johag mit seiner Pistole das Signal zum Start des Bambini-Laufes gab

 Sabina Gilla-Kannengießer (links), Rosi Gilla und Hund Nessi laufen, begleitet von Schlussläuferin Ursula Johag-Trampert vom Trimmclub Weiskirchen, ins Ziel.Foto: Haas

Sabina Gilla-Kannengießer (links), Rosi Gilla und Hund Nessi laufen, begleitet von Schlussläuferin Ursula Johag-Trampert vom Trimmclub Weiskirchen, ins Ziel.Foto: Haas

Weiskirchen. "Aber bitte nicht so laut knallen", rief noch eine junge Starterin, kurz bevor Peter Johag mit seiner Pistole das Signal zum Start des Bambini-Laufes gab. Johag, der Vorsitzende des Weiskircher Trimm-Clubs, freut sich ganz besonders über das große Teilnehmerfeld bei den ganz Kleinen: "Wir bieten den Bambini-Lauf nun zum zweiten Mal an, und es sind doppelt so viele Kinder am Start wie im Jahr zuvor." Als die Kleinen nach dem Lauf auf dem Karussell saßen, ihre Urkunden präsentierten und kleinere Sturz-Blessuren durch intensives Pusten vertreiben ließen, gingen bereits die Schüler an den Start im Kurpark. Die 1500 Meter lange Strecke gewann Janek Kletke, gleichzeitig der älteste von 25 Teilnehmern, souverän. Ihm folgten Jannick Nimmesgern vom LC Schmelz sowie Jamina Holbach, die für den LV Merzig ins Rennen ging, ins Ziel. Der Kurpark füllte sich dann mit vielen Läufern, die sich warm liefen für die anstehenden längeren Distanzen. Einer von ihnen, der 55-jährige Herrmann Sorgen aus Steinberg, nutzt den Zehn-Kilometer-Lauf als Training: "Im September laufe ich den Berlin-Marathon, dazu will ich den, wenn auch sehr anspruchsvollen, Volkslauf als Training nutzen. In 53 Minuten will ich die Strecke schaffen." In der Tat ist der Hochwald-Volkslauf bekannt und berüchtigt für seine anspruchsvolle Strecke, an deren Steigungen nicht nur Herrmann Sorgen verzweifeln sollte. Insgesamt gingen beim Volkslauf 108 Läufer auf die Strecke, die sich, angesichts der Streckenverhältnisse, sehr achtbar schlugen. Mit einem Abstand von nur 30 Minuten auf den schnellsten Läufer Rainer Augustin (40:52) kam der letzte Teilnehmer ins Ziel. Und Herrmann Sorgen? Die von ihm anvisierte 53. Minute verstrich. Die 54. Minute auch, die 55. Minute ebenso. Wo ist Sorgen? Nach 58 Minuten kam er dann um die Ecke und schleppte sich mit hochrotem Kopf ins Ziel. "Die Strecke ist einfach mörderisch", rang er nach Luft und Wasser. "Es ging so gut wie nur berghoch." Doch auch vom Lauf über fünf Kilometer kamen zu diesem Zeitpunkt noch Teilnehmer ins Ziel: So auch Rosi Gilla aus Rüdesheim, die mit ihrer Beagle-Hündin Nessi ins Rennen ging. "Ich habe erst kürzlich mit dem Laufen angefangen und es ist mein zweiter Lauf", erzählt Gilla. "Beim ersten Mal durfte Nessi nicht mit, hier in Weiskirchen schon", freut sie sich. Für Johag war das auch kein Problem: "Der Hund hat bezahlt und eine Nummer bekommen, darf also auch starten." Und das sogar mit einem Chip zur Zeitmessung am Halsband. Leider kam Nessi als letzte ins Ziel, weil Frauchen Rosi Gilla auf der Strecke etwas einbrach: "Die Steigung war zu viel, ich bin als Anfängerin nur flache Strecken gewohnt." Während alle Läufer zufrieden mit ihren Leistungen im Zielbereich ihren Wasserhaushalt optimierten, lag auch Nessi zufrieden und gar nicht erschöpft mit einer Belohnung im Gras: einer großen, rohen Bratwurst - eben eine andere Art von "Medaille". haas

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