Das Leben meistern - trotz Zuckerkrankheit"Diabetes ist eine Wohlstandskrankheit"

Weiskirchen. Zum Motto "Ich will leben, wie ich es will" wurde ein vielfältiges, Mut machendes Programm zusammengestellt. Eine Industrieausstellung verschafft einen aktuellen Überblick über Behandlungstechniken und -möglichkeiten."Ich will leben, wie ich will" - so heißt das Motto des 23

Weiskirchen. Zum Motto "Ich will leben, wie ich es will" wurde ein vielfältiges, Mut machendes Programm zusammengestellt. Eine Industrieausstellung verschafft einen aktuellen Überblick über Behandlungstechniken und -möglichkeiten."Ich will leben, wie ich will" - so heißt das Motto des 23. Saarländischen Diabetikertages, ein Bekenntnis zum Leben, ein starkes Motto, das in die Zukunft weist. Das Kommando "Ich will" sei der Weg zum Glück - der Weg ins Glück. Das schreibt Willy Schwarz, selbst Diabetiker. Die Selbsthilfegruppen, die diesem Wahlspruch dienten, seien auf dem Weg, ihr Leben zu meistern. Wer sage "Ich will", werde seinen Diabetes in den Griff bekommen: "Er wird alle Hemmnisse überwinden. Er wird der Sieger in seinem Leben sein." Wer aus dieser Sicht die acht bis zehn Millionen Diabetiker in Deutschland betrachte, werde begreifen, was das heiße, ein starkes Selbstbewusstsein zu haben. Dieses Selbstwertgefühl sei ein Vorbild für alle - auch für Nicht-Diabetiker. Der Appell "Ich will" mache jeden Tag zu einem Fest der Freude, des Glücks und der Harmonie. So gesehen, sei der Spruch "Ich will leben, wie ich es will" mehr als ein gut gemeintes vordergründiges Bekenntnis. Es könne der Lebensinhalt sein für jeden Einzelnen, besonders für einen Diabetiker. Der Weiskircher Diabetiker-Treff findet in Kooperation mit dem Deutschen Diabetiker-Bund, LV Saar, und der Diabetikersportgruppe Saarland statt. Eine Anmeldung ist gewünscht, aber nicht unbedingt Voraussetzung. Programminfos bei Gerda Reinert, Telefon: (06876) 17 15 10. Am Diabetikertag ist das Tagungsbüro von acht bis 13.30 Uhr geöffnet. fswww.diabetiker-saar.deHerr Petzinger, wie wird man Vorsitzender einer Selbsthilfegruppe wie der Ihren? Petzinger: 1984 wurde bei mir Diabetes Typ II festgestellt. Zwei Jahre später bin ich in die Selbsthilfegruppe Merzig-Wadern eingetreten. In Merzig und Saarlouis gab es die ersten Selbsthilfegruppen im Saarland. Der Landesverband wurde 1985 gegründet. 1988 wurde ich Vorsitzender in Merzig. Von 1992 bis 2003 war ich Vorsitzender des Landesverbandes, kurzfristig noch einmal 2005.Welche Ziele und Aufgaben haben die Verbände? Petzinger: Die Aufgabe ist zunächst die umfassende Information der Betroffenen über ihre Krankheit. Dafür gibt es Gruppenabende, einmal im Monat mit Medizinern und Ernährungsberatern. Heute haben wir im Landesverband 13 Selbsthilfegruppen mit insgesamt 300 Mitgliedern. Das Saarland ist flächendeckend versorgt.Wann wird man ihren Verband nicht mehr brauchen? Petzinger: Ich glaube nicht daran, dass wir einmal überflüssig werden. Es ist schon so viel versucht worden. Meines Erachtens wird es Diabetes geben, so lange es Menschen gibt. Diabetes ist zwar eine Art Erbkrankheit, heute aber in erster Linie eine Wohlstandskrankheit.

Auf einen BlickDas Programm Neun Uhr: Musikalisches Willkommen im Friedrich-Händel-Jahr mit dem Brass-Quintett.Eröffnung durch Dr. Martin Schlickel, Chefarzt der Kardiologie und Inneren Medizin der Hochwald-Kliniken, Grußwort von Dr. Josef Wenzl vom Diabetikertreff Weiskirchen. Grußworte von Bürgermeister Werner Hero, Weiskirchen, Dieter Möhler, Bundesvorsitzender des Diabetiker-Bundes, Karl Zang, Vorsitzender Diabetikerbund Saarland, Werner Kronser, Diabetiker-Sportgruppe Saarland.9.45 Uhr: Festvortrag "Ich will leben, wie ich will", Conrad Steffen, Diabetikertreff Weiskirchen und Eva Küstner, Psychologin am Klinikum Offenbach. 10.10 Uhr: Mein Leben an der Seite eines Diabetikers, Doris Petzinger, Perl; 10. 20 Uhr: Partnerschaft und Diabetes, Dr. Rainer Paulus, Völklingen; 11.15 Uhr: Überraschung, Bärbel Trampert, DSS Weiskirchen; 11.20 Uhr: Freiheit und Unterzuckerung, Dr. Alexander Segner, St. Ingbert; 11.40 Uhr: Persönlich definierte Lebensführung durch moderne Therapiemethoden, Dr. Michael Krichbauer, Wittlich, Markus Bach, Diabetesberater, Rehlingen; 12.40 Uhr: Freizeit und Diabetes - außergewöhnliche Beispiele, Werner Kronser, Großrosseln. Das Aktivprogramm11.15 Uhr: Die süße Vielfalt, Gerda Reinert, Hochwald-Kliniken. 11.45 Uhr: Mit der Insulinpumpe leben und arbeiten, Udo Guhl, Mannheim; 12.15 Uhr: Soziale Tipps, Sonja Hoffmann, Hochwald-Kliniken; 12.45 Uhr Laborwerte und ihre Bedeutung, Bea Linnebach, Friedrichsthal. 14.30 Uhr: Feier zum 25-jährigen Bestehen des Landesverbandes Saarland des Deutschen Diabetiker-Bundes. fs

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