Es geht um die Berufswahl Schulen vertiefen Beziehungen über die Grenze

Weiskirchen/Losheim · Ziel des Erasmus-Projektes EurEPo ist eine frühe Auseinandersetzung mit der späteren Berufswahl.

 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EurEPO-Treffens in Luxemburg in ihren Projekt-T-Shirts.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EurEPO-Treffens in Luxemburg in ihren Projekt-T-Shirts.

Foto: Lucien Weis

Es ging lebhaft zu im Schulzentrum Erpeldange bei Diekirch an der Grenze zum Ösling. Anlässlich des EurEPO-Projekts trafen sich Ende März Schülergruppen der fünf Projektschulen, also der Eichenlaubschule Weiskirchen, der Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule Losheim, dem Lycée Bourg Chevreau Ste Anne Segré aus Frankreich, dem Mazarykova zakladni skola Kdyne aus Tschechien und dem Schoulzentrum I‘erpelding zur gemeinsamen Projektarbeit. EurEPO steht dabei für „European Project for Early Professional Orientation“.

Doch was verbirgt sich genau dahinter? Ziel des Projektes ist eine frühe Auseinandersetzung mit der späteren Berufswahl. So wurde eine luxemburgische Tischlerei und eine Schlosserei besucht, um diese Berufe näher kennenzulernen.

Damit man diese Informationen auch für spätere Zeiten zur Verfügung hat, haben die Beteiligten Videosequenzen für diese beiden Berufsbilder angefertigt. Die am Ende des Projekts entstandene Videosammlung zu den verschiedenen Berufsbildern kann künftig von den Lehrkräften im Unterricht ab Klasse 5 eingesetzt werden, um ihnen dadurch schon frühzeitig Einblicke in die Arbeitswelt zu ermöglichen.

Die Schülerinnen und Schüler waren mit Feuereifer bei der Sache, und so konnten bereits nach kurzer Zeit erste Videos vorgestellt werden. Diese Filme, die in alle Sprachen der Teilnehmerländer übersetzt werden, können Interessierte später auf dem projekteigenen YouTube-Kanal immer wieder anschauen.

Ein wichtiger Aspekt von Erasmus- Projekten liegt natürlich auch im Kennenlernen anderer Regionen Europas und den dortigen Lebensumständen. Deshalb interviewten sich die Schülerinnen und Schüler, die in luxemburgischen Gastfamilien untergebracht waren, zum Kennenlernen am ersten Tag gegenseitig und beschäftigten sich mit dem richtigen Verhalten im digitalen Umfeld. Dort konnten bereits erste Freundschaften geschlossen werden, die die Teilnehmenden durch gemeinsame Freizeit mit ihren Gastgeschwistern vertiefen konnten.

Obwohl die saarländischen Schulen nur knappe 60 Kilometer Luftlinie von Erpeldange entfernt liegen, waren die Einblicke beispielsweise in das etwas andere Schulsystem für die Schülerinnen und Schüler eine neue Erfahrung.

Besonders spannend war die Kommunikation zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der verschiedenen Länder. Trotz kleiner Anlaufschwierigkeiten fanden die Schülerinnen und Schüler schnell einen Weg: Hier ein bisschen Englisch, dort ein wenig Deutsch oder Französisch, im Notfall half der Google-Übersetzer. Auch für die Gemeinde der gastgebenden Schule sind Projekttreffen immer ein wichtiger Anlass und eine Gelegenheit, den internationalen Gästen ihren Ort zu präsentieren.

Nach einem Empfang im Schloss von Erpeldange, dem Sitz der Gemeindeverwaltung, gab Bürgermeister Claude Gleis einen kurzen Überblick über die Geschichte des Ortes, dessen erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1345 datiert ist. Im 19. Jahrhundert erwarb der örtliche Pfarrer das Anwesen und tauschte es mit einem reichen Bürger, der dafür eine Kirche und ein Pfarrhaus errichtete und einen Friedhof anlegte.

Der erste Schöffe, Romain Pierrard, zeigte einige Räume des beeindruckenden Gebäudes näher. Anschließend betonte der regionale Schuldirektor Gérard Roettgers die Wichtigkeit solcher Projekte, nicht nur für die Schulentwicklung, sondern auch für die individuelle Entwicklung der Teilnehmenden. Insbesondere in der heutigen Zeit sei ein Berufsprojekt wie das EurEPO besonders wertvoll.

Für die Lehrkräfte aus Weiskirchen und Losheim stellte das „Erasmus-Dinner“, an dem auch die offiziellen Vertreter von Gemeinde und Schulbehörde sowie einige Lehrkräfte der Schule aus Erpeldange teilnahmen, einen kulinarischen und kulturellen Höhepunkt dar. Bei einem Menü mit typisch luxemburgischen Gerichten wie „Traipen“ (warme Blutwurst) und „Haam am Deeg“ (Schinken im Teig) wurde sich über verschiedenste kulturelle Gewohnheiten ausgetauscht und, wie bei den jüngeren Teilnehmern, konnten auch hier Freundschaften geschlossen werden.

Für alle waren es drei zwar anstrengende, aber auch sehr intensive und erlebnisreiche Tage. Als die beiden deutschen Schulen am Donnerstagabend abreisten, flossen sogar ein paar Tränen.

Aber das nächste Treffen findet bereits in der zweiten Maiwoche in Frankreich statt, sodass die internationalen Beziehungen schon bald weiter vertieft werden können. Darauf freuen sich alle.

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