Mit dem Datum der Kathreinenkirmes verbinde ich die Kindheitserfahrung, wieder Zeit füreinander zu haben: Die Ernte ist eingefahren und das Vieh wieder im warmen Stall, Korn auf dem Speicher, Heu und Stroh in der Scheune, Kartoffeln, Rüben und die Heizkohlen im Keller, das Obst in Gläser eingekocht. Die Menschen im Dorf besuchten sich gegenseitig, und der Zeitpunkt, die Pacht zu zahlen, war gekommen. Dann konnte man in aller Ruhe miteinander Kirmes feiern.

Von vielerorts kamen früher die Leute zur Messe und zum anschließendem ausgiebigen Frühschoppen in den Gaststätten. Noch heute wird in der uralten Kapelle um den 25. November der Festtag mit Chorgesang gefeiert. Ein paar Daten zu dieser Heiligen, die unter anderem die Schutzpatronin der Philosophen, Wissenschaftler, Anwälte und Notare, Lehrer, Studenten und Schüler ist. Sie war eine Königstochter, außerordentlich intelligent und in vielen Wissenschaften ausgebildet. Als sie zum christlichen Glauben kam, verteidigte sie ihn ohne Furcht auch vor dem Kaiser. Dieser war von ihr beeindruckt und rief 50 weise Philosophen, die ihre Theorie widerlegen sollten. Katharina redete so überzeugend, dass diese 50 Weise den christlichen Glaube annahmen. Da ließ der Kaiser Katherina zunächst mit einem Rad foltern, doch das Rad zersprang, so wurde sie enthauptet.  Weiter heißt es in der Legende, dass Engel kamen und ihren Leichnam zum Berg Sinai trugen. Dort hüten bis heute die Mönche des Katharinenkloster ihr Grab.  Die Geschichte der Heiligen lehrt, dass wir Christen auch heute noch überzeugend über unseren Glauben und Christusbeziehung reden dürfen und sollen, so dass andere neugierig und nachdenklich werden.