Spätestens im drittletzten Monat eines jeden Jahres stellt sich eine herbstliche Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa ein - und mit ihr ein großes Problem für die Meteorologen: Wo bilden sich Nebel und Hochnebel, und wo und wann schafft die Sonne es, diese tagsüber aufzulösen? Die Entstehung dieses Wettertyps ist eigentlich recht einfach. Nachts kühlt es sich aufgrund der längeren Nachtdauer und der niedrigeren Ausgangstemperaturen im Herbst stärker ab. Wenn die Luft am Boden dazu noch genügend feucht ist, bildet sich relativ schnell Nebel. Im Laufe des Vormittags führt die Sonne zu einer leichten Erwärmung am Erdboden und löst den Nebel am Boden auf. Es bleibt nur in der Höhe eine meist dünne Nebeldecke zurück - der Hochnebel. Diese Wolkendecke ist zwischen 400 und 800 Meter hoch gelegen und teilweise weniger als 100 Meter mächtig. Oberhalb des Hochnebels herrscht meist wolkenloses und deutlich milderes Wetter, und das ist auch die Crux an der Geschichte. Diese mildere Luft oberhalb der etwas kühleren Luftschicht bildet eine Sperre für den vertikalen Luftaustausch. Eine starke Sonneneinstrahlung (wie sie im Oktober aber kaum noch zu erwarten ist) oder aufkommender Wind (der trockene und feuchte Luft verwirbelt) würden zu einer Auflösung dieser festgefahrenen Wettersituation führen. Vielfach schaffen es aber lokalklimatische Verhältnisse, die Hochnebeldecke aufreißen zu lassen, und das ist wiederum ein Problem für die Meteorologen. Wo genau sich der Hochnebel auflöst, wo er teilweise den ganzen Tag über erhalten bleibt, das lässt sich auch in der Zeit hochmoderner Wettercomputer nicht wirklich vorhersagen. Insofern mussten Sie die letzte Woche trotz des angekündigten "Goldenen Oktober" vielfach ein Dauergrau an der Saar ertragen. Ob sich das in den nächsten Tagen hier bei uns ändern wird? Das weiß nur Petrus.