Zum Himmel gucken statt Klassenarbeiten schreiben

Wadern · Vom Schulhof des Hochwald-gymnasiums aus beobachteten die Schüler am 20. März, wie sich der Mond Stück für Stück vor die Sonne schob. Die Physiklehrer und die Astronomie-AG der Schule beantworteten Fragen rund um das ungewöhnliche Schauspiel.

"Bleibt der Himmel wolkenlos?" Das war die einzige Sorge der Schüler des Hochwald-Gymnasiums Wadern vor der jüngsten partiellen Sonnenfinsternis am 20. März. Spätestens am frühen Morgen waren diese Ängste jedoch verflogen, denn der Nebel lichtete sich mit dem Sonnenaufgang. Die Schüler und Lehrer des HWG waren mit insgesamt über 350 selbstgebastelten Sonnenteleskopen und vielen Sonnenfinsternis-Brillen gut ausgerüstet und strömten zum Ende der ersten großen Pause auf den Schulhof. Sie richteten ihre Blicke gen Himmel und beobachteten gespannt, wie sich der Mond Stück für Stück zwischen Erde und Sonne schob. Beobachtungsverbote oder Verdunkelungen der Klassenräume mit Schutzrollos gab es den Angaben des HWG zufolge nicht.

Um diese Beobachtungen umfassend zu ermöglichen, durften an diesem Tag sogar keine Klassenarbeiten geschrieben werden. Für das Rahmenprogramm sorgten die Klasse 6b mit ihren Lehrern Carmen Weiler und Michael Hammerschmitt sowie die Astronomie-AG unter der Leitung von Hilmar Boos. Die 6b hatte Sonnenprojektoren, ein Sonnenfinsternis-Modell, Plakate und viele Fotos aufgestellt, die von den Schülern während der Sonnenfinsternis erklärt wurden. Besonders beeindruckend waren die Sonnenprojektoren, mit deren Hilfe viele Personen gleichzeitig sehen konnten, wie sich der Mond vor die Sonne schob.

Das gedämpfte Licht und der deutlich spürbare Temperaturabfall während der Finsternis, in Kombination mit Hunderten Menschen, die in den Himmel schauten, sorgten für Gänsehautatmosphäre. Die Schüler der Astronomie-AG bestätigten dies durch Temperatur- und Helligkeitsmessungen während der gesamten Finsternis. Dass die Schüler auch ohne regulären Unterricht etwas lernten, dafür sorgten zwischen der dritten und fünften Stunde die Physiklehrer des Gymnasiums, die die Schüler gut vorbereitet hatten und während der Finsternis alle Fragen beantworteten. Trotz aller Anstrengungen, sei es durch das Basteln der Teleskope im Vorfeld oder den Aufbau der Geräte, war es ein unvergesslicher Tag.

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