Zauber-Nacht in Las Vegas

Wadern · Mit einem fünfstündigen Programm aus Büttenreden und Tanzdarbietungen zündeten die Waderner Narren für ihr Publikum Raketen. Die Karnevalsgesellschaft 1897 begeisterte mit ihrer Gala-Kappensitzung.

 Die Jugend der Wakaba bezauberte. Foto: Erich Brücker

Die Jugend der Wakaba bezauberte. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

In die Stadt der Glücksspiele und Roulettetische, der Zocker und Glücksritter - nach Las Vegas eben - entführte die Karnevalsgesellschaft 1897 Wadern ihre Besucher mit der Gala-Kappensitzung in der Herbert-Klein-Narrhalla. Zahlreiche närrische Höhepunkte sorgten für eine tolle Stimmung.

Unter der Moderation der Elferratspräsidenten Stephan Regert und Annemarie Pfister wurden fünf Stunden nonstop Büttenreden und Tanzdarbietungen vom Feinsten geboten und bereiteten dem Narrenvolk eine ganz tolle Unterhaltung. Kleine und große Akteure versprühten auf den Narrenbrettern gute Laune und überzeugten mit ihren Vorführungen, brachten die Narrhalla zum Kochen.

Mit einem aufwendigen Empfang wurde dem Thronadel Prinzessin Monika I. und Prinz Werner IV. sowie der Kinderprinzessin Lena (Prinz Elias fehlte wegen Krankheit) gehuldigt. "Feiert außer Rand und Band bis Aschermittwoch", proklamierte die Kinderprinzessin, derweil die großen Tollitäten "tolle vergnügliche Stunden" prophezeiten. Und diese gab es wirklich, sehr zur Freude des Narrenvolkes, das mit lautstarken Beifallsbekundungen, Zugaberufen und Raketen die Akteure und Darbietungen feierte. Aus der Bütt kamen viel Humor und Witz, Kokolores und Anekdoten, es wurde aus dem Nähkästchen geplaudert, aber auch etliche Zeitgenossen durch den Kakao gezogen. Ein Playboy brach das Eis mit seinem Macho-Gehabe. Er kam mit tollem Körper sowie Potential in der Hose bei der Frauenwelt gut an.

Mit neun noch jung an Jahren - aber schon ein alter Fastnachter in der Bütt - ist der Faasendjunge, der auf die neuen Errungenschaften der Kommunikationstechniken schwört und die unmöglichen Zustände daheim zum Besten gab. "Wenn meine Alten sich unterhalten, dat ist der größte Hohn, die gucken sich ins Gesicht und net auf ihr Smartphone." Eine verärgerte Hausfrau hatte festgestellt, dass "die Männer nur deshalb heiraten, weil sie dann nicht mehr bei der Mutter wohnen müssen". Mit ihren Alltagsproblemen über die Männer lag sie goldrichtig: "Kennt man einen, kennt man alle." Auf Kreuzschifffahrtsreise nach 40 Jahren Ehe ging der Heini mit seiner Angetrauten, aber von Urlaub war wenig spüren, und ein Honigschlecken war die Reise jedenfalls nicht.

Eine Kappensitzung ohne das Botterblömchen ist in Wadern eigentlich unvorstellbar. Er setzte wieder einmal dem ganzen Potpourri seiner Kalauern und Narrenpfeilen auf die nachbarlichen Zeitgenossen die Krone auf. Letztendlich ahmte wortlos ein Bauerntrampel das Geschminke der feinen Dame von Welt nach. Zwischen all den humorigen Büttenreden gab es wie gewohnt in Wadern tolle und anspruchsvolle Tänze mit feiner Choreographie und bunten Kleidern. Die Minis wirbelten als Gartenzwerge über die Bühne, der Jugend oblag die Rolle der Mauerblümchen, derweil die Junioren akrobatische Akzente setzten. Mit Gardetanz und Funkenmariechen Emmy Konz gab es traditionelle Tänze, die Showtanzgruppe Divanity steht dagegen auf eine moderne Art, ebenso die Formation Lady Like. Als Gäste setzten das Männerballett Noswendel und die Showtanzgruppe der KG Rohrbach weitere Glanzlichter.

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Mitwirkende:Präsidenten Annemarie Pfister und Stephan Regert mit Elferrat; Prinzessin Monika I. und Prinz Werner IV., Kinderprinzessin Lena; Büttenreden: Matthias Schneider (Playboy), Verärgerte Hausfrau (Annemarie Pfister), Faasendjunge (Gabriel Hausen); Auf Kreuzfahrt (Hans Trampert), Botterblömchen (Wolfgang Pfister); Tänze: Funkenmariechen Emmy Konz (Trainerin Nina Antz); Wakaba Minis, Junioren, Jugend, Garde (Trainerin Sabine Dubois); Lady Like (Trainerin Angelina Hahn); Divanity (Trainerin Anika Müller); Männerballett Noswendel ; Showtanzgruppe Rohrbach. eb

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