Leserbrief Wo bleibt die Bürgerbeteiligung?

Windräder bei Wadrill

Manchmal ist es auch des Guten zu viel – und das ist es beim neuerlichen Anlauf, Windräder oberhalb der Hochwaldalm in Wadrill zu bauen. Uns – überzeugte Befürworter alternativer Energien – ärgert die Art und Weise, wie die Windenergie (verspätet) zu uns gekommen ist, nämlich weitgehend konzeptionslos, provinziell und (fast) ohne Bürgerbeteiligung. Überhaupt ist ein planerisches Gesamtkonzept in unseren hiesigen Windvorranggebieten nicht zu erkennen. Fast alle Bewohner hätten einen durchdachten, kompakten Windpark auf Benkel- und Felsenberg zwischen den Orten Wadrill, Sitzerath und Grimburg ohne Widerstand mitgetragen. Aber eine Abstimmung zwischen den Gemeinden in den verschiedenen Kreisen und/oder Bundesländern war nicht gewollt oder nicht zumindest nicht erkennbar. Auch jetzt würden sich unserer laienhaften Meinung nach weitere geeignete Standorte für Räder auf dem windhöffigen Gelände finden lassen. Und jetzt dieser neue, früher bereits abgelehnte Standort ausgerechnet in unmittelbarer Nähe unserer einzigartigen Hochwaldalm – da kippt auch die Stimmung bei uns geduldigen Wadriller Bürgern. Da nicht!

Und weiter zum Grundsätzlichen: Eine Bürgerbeteiligung lässt fast allerorten sehr zu wünschen übrig, es sind allenfalls Krümel, die verteilt werden. Die „falschen“ Leute profitieren von den satten Erträgen aus dem Windstrom, die in erster Linie Betroffenen und Belasteten gehen leer aus. Ein beachtlicher Teil der Erträge muss zukünftig den betroffenen Ortschaften und ihren Bürgern zufließen, sei es in Form vergünstigter Stromtarife oder direkter Investitionen in die Infrastruktur der Dörfer. Oder wie wäre es mit einem Windpark, der allen Wadrilltalern gehört, wie wäre es mit einer wirklichen Energiewende auch in der Stadt Wadern? Auf jeden Fall erwarten wir vom Stadtrat Wadern, dass er ein eindeutiges Votum der Wadrilltaler Bevölkerung gegen den angedachten Standort respektvoll und solidarisch mitträgt.

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