„Wir müssen uns selber helfen“

Morscholz · Zur Erinnerung an die Vereinigung von Ober- und Untermorscholz zu Morscholz im Jahre 1937 wurde vor zwöff Monaten ein Gedenkstein mit Bronzeplakette enthüllt. Die SZ berichtete. Inzwischen wurden weitere Projekte mit Hilfe der Bürger realisiert.

Der Gedenkstein, der an die Vereinigung der beiden Ortsteile erinnert, die Plakette, die Ruhebänke sowie das adrett gestaltete Umfeld sind Teil der Bürgerprojekte für Morscholz , die vom Umweltministerium bezuschusst wurden. Viele Einwohner haben bei der Umsetzung mit Hand angelegt. Damit hat der Morscholz neben dem Neubau der Brücke, die schließlich beide Ortsteile verbindet, eine weitere Aufwertung erhalten.

"In über 190 Arbeitsstunden haben unsere Bürger freiwillig durch enorme Eigenleistung dieses Projekt verwirklicht", dankte Ortsvorsteher Markus Wollscheid bei der offiziellen Enthüllung des Findlings allen, die an diesem Projekt mitgewirkt hatten. Besonderer Dank für die Unterstützung ging an Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger , die Stadt Wadern, den Ortsrat und Heimatforscher Friedrich Ebert , der bereits 1987 den damaligen Ortsvorsteher Josef Lauer auf den anstehenden 50. Jahrestag der Vereinigung hingewiesen hatte. Knapp 30 Jahre hat es gedauert, bis der Jubeltag gefeiert wurde. Zusammen mit Bürgermeister Fredi Dewald enthüllte vor zwölf Monaten der Ortsvorsteher den Gedenkstein.

Wollscheid machte schon damals darauf aufmerksam, dass in Morscholz weitere Projekte von den Bürgern verwirklicht werden sollen. Die Saarbrücker Zeitung hat dieser Tage nachgefragt. "Zwei weitere Projekte wurden in die Tat umgesetzt", teilte der Ortsvorsteher mit. Zunächst wurde eine neue Holzbrücke über den Wahnbach bei der mittleren Mühle errichtet. Diese wird überwiegend von Schulkindern und Anwohnern der Straße Zum Bildchen zu den Bushaltestellen in der Dagstuhler Straße als Abkürzung genutzt. Auch viele Wanderer nutzen die Brücke, ersparen sich so den Umweg über die neu erbaute Beton-Brücke in der Dorfmitte. "Nach mehr als 30 Jahren war die alte Brücke morsch geworden und musste abgerissen werden", klärte der Ortsvorsteher auf.

Ende Oktober vergangenen Jahres konnte die Brücke unter Mithilfe vieler freiwilliger Helfer aus dem Ort in über 100 Arbeitsstunden aufgebaut werden. Rechtzeitig zum Volkstrauertag im vergangenen November präsentierte sich das Krieger-Ehrenmal auf dem Morscholzer Friedhof in einem neuen Glanz. Die Sanierung wurde unter Mithilfe vieler Bürger in rund 150 freiwilligen Arbeitsstunden realisiert, überwiegend wurden die Kosten aus Spenden finanziert. "Damit sind unsere Vorhaben noch nicht beendet", sagte Ortsvorsteher Wollscheid. In Eigenregie und in einigen Bauabschnitten soll die Fassade des Bürgerhauses saniert werden, natürlich mit vielen freiwilligen Helfern.

Dazu ist vorgesehen, dass sich der Stadtteil im Laufe des Jahres zu einem Mehrgenerationendorf entwickelt. Ende März wird mit einer Auftaktveranstaltung die bereits stattgefundene Bürgerbefragung vorgestellt. Ab Mitte des Jahres könne dann die Umsetzung erfolgen. Wollscheid: "Im Hinblick auf die leeren öffentlichen Kassen müssen wir uns einfach selber helfen, sonst bleibt unser Ort auf der Strecke."

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