Lockweiler. Rund 40 Teilnehmer des IHK-Branchenforums Fahrzeugbau/Automatisierungstechnik "Technologie-Trends" waren am Dienstag zu Gast bei ThyssenKrupp Drauz Nothelfer in Lockweiler. Das mit 850 Mitarbeitern größte Werk im ThyssenKrupp-Engineering-Verbund zeigte die gesamte Karosserie-Kompetenz unter einem Dach. IHK-Geschäftsführer Hermann Götzinger und sein Stellvertreter Claus Hensel gaben einen Kurzabriss zum Besuchsprogramm.Am Beispiel des BMW X 5, zu dessen Realisierung Drauz Nothelfer wesentlich beigetragen hat, demonstrierten die Leiter der verschiedenen Bereiche des Werkes ihr Know-how. Ein Werksrundgang bot Gelegenheit, das vorher Gehörte in Augenschein zu nehmen. Die Teilnehmer des IHK-Forums hatten die Möglichkeit, einen BMW X 5 vom Lebacher Autohaus Feld unter die Lupe zu nehmen, spätestens jetzt mit anderen Augen.Von der Fahrzeugentwicklung und Prototypen-Fertigung über die Planung, Konstruktion, Herstellung und Montage bis hin zum Service liefert ThyssenKrupp Drauz Nothelfer Komplettlösungen mit Laserschweißanlagen, Umformtechnik, Rohbauanlagen und Montageanlagen. Die Fertigung von Karosserien rundet das Produktions-Portfolio ab, mit der Gesamtverantwortung für komplette Fahrzeuge vom Entwurf bis zur Produktion. Mit über 100 Jahren Erfahrung setzen heute weltweit 4000 Mitarbeiter Kundenwünsche in die Tat um. "Wir haben kein Produkt, wir liefern Anlagen zum Bau von Produkten", sagte Oliver Schwarz, Bereichsleiter Vertrieb und Marketing. "Wir machen alles außer Lack!" Der BMW X 5 sei aus der Sicht des Werkes eine saarländische Erfolgsgeschichte, sagte Schwarz. Bei einem Umsatzvolumen von 125 Millionen Euro seien sämtliche Termine eingehalten worden. Darauf seien sie in Lockweiler stolz. Heute laufen in Spartanburg/USA täglich 500 BMW X 5 vom Band. Über die frühzeitige Absicherung der Serienqualität, über das Managen von 750 Werkzeugen in aller Welt, "keine Chance für Schmutz, Nässe und Windgeräusche" sowie über "schöne Nähte am Blech" sprachen die Abteilungsleiter Peter Weiter, Patrick Maier, Norbert Fenger und Christoph Olaineck. Beim Werksrundgang lernten die Besucher, wie aus Sicherheitsgründen überdimensionierte Werkzeuge ganz schnell ausgetauscht werden können. Patrick Maier: "Es darf keine Panne geben!" "Wir haben kein Produkt, wir liefern Anlagen zum Bau von Produkten." Marketingleiter Oliver Schwarz

Auf einen BlickThyssenKrupp beschäftigt heute 191350 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von 51,7 Milliarden Euro. Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen sind die drei Säulen des Konzerns. Das Engineering-System beschäftigt auf vier Kontinenten in elf Ländern 4000 Mitarbeiter bei 750 Millionen Euro Umsatz. Das größte Werk ist in Lockweiler, gefolgt von Niederlassungen in den USA, in Polen, Mexiko und China.Angefangen hat alles mit Karosserieteilen für Borgward und Porsche. Heute zählen alle namhaften Hersteller zu den Thyssen-Kunden. Dabei werden auch so genannte Kleinserien entwickelt, wie der Bentley von VW oder der Maybach von Daimler. Die Produktpalette weitet sich aus. Nutzfahrzeuge und Landmaschinen wie für Fendt und Liebherr gehören zum Programm wie das neueste Projekt, die Planung und Entwicklung des Airbus A 350. fs