Windanlagen Windräder bei Wadrill wachsen gen Himmel

Wadrill · Die ersten Turmteile für die Windkraftanlagen auf dem Felsenberg bei Wadrill stehen. Drei weitere Teile werden noch installiert.

 Rückwärts fuhr der Schwerlasttransporter mit einem Rotorflügel vom Ortseingang Wadrill bis zur Abzweigung In der Hohlgass. Von dort ging es zur Baustelle wieder vorwärts.

Rückwärts fuhr der Schwerlasttransporter mit einem Rotorflügel vom Ortseingang Wadrill bis zur Abzweigung In der Hohlgass. Von dort ging es zur Baustelle wieder vorwärts.

Foto: Erich Brücker/Erich Brücker

Die Windkraftanlagen auf dem Wadriller Felsenberg nehmen Form an. Die Windräder wachsen allmählich Richtung Himmel. Nachdem die sechs Segmente für die beiden untersten Turmteile vor zehn Tagen angekarrt worden waren, mussten diese zuerst zu zwei Türmen mit einer jeweiligen Höhe von etwa 26 Metern zusammengebaut werden. Diese haben ein Gewicht von jeweils 140 Tonnen. Am Montagnachmittag wurde bei der ersten Windanlage das erste und unterste Turmteil auf den unterirdischen Sockel gesetzt. Zwei Stunden hat es, ohne Vorarbeiten für Einbauteile und Infrastruktur, schon gedauert, und viel Filigranarbeit war seitens des Kranführers sowie der Mitarbeiter der aufstellenden Firma schon erforderlich, bis das runde Teil im Kranz der 240 Schrauben aufgestellt und festgeschraubt worden war. Ein zweites Turmteil ist am gestrigen Vormittag mittels eines riesigen Krans drauf gesetzt worden.

Weitere drei Turmteile liegen parat, um dann die Anlage weiter Richtung Himmel anwachsen zu lassen, bis zu einer Höhe von 149 Metern. Dort wird die Gondel mit den Rotorflügeln aufgesetzt. Drei dieser Flügel sind in der Nacht zum Feiertag Maria Himmelfahrt im Konvoi mit dreitägiger Verspätung angefahren worden. Hatten die vergangenen Transporte jeweils eine Länge von rund 30 Metern und ein Gewicht von bis zu 140 Tonnen, so lag bei diesem nächtlichen Transport die Länge der Schwerlaster bei stattlichen 70 Metern und einem Gewicht von nur etwa 15 Tonnen. Hierbei war viel fahrerisches Fingerspitzengefühl gefordert.

„Dieser Transport ist bislang der schwierigste im Hinblick auf die Strecke von der Autobahnabfahrt Nonnweiler-Bierfeld über die Landstraßen nach Wadrill und durch den Wald zur Baustelle gewesen, den ich gefahren habe“, sagte einer der Lkw-Fahrer, nachdem er am Ziel angekommen war. Für ihn sei es unverständlich, dass im Saarland nachts gefahren werden müsse, in anderen Bundesländern erfolgen Straßensperrungen tagsüber für solche nicht einfachen Transporte.

Dieser lief auch nicht so reibungslos ab, wie es wohl angedacht war. Ein erstes Malheur passierte vor dem Ortseingang von Sitzerath, als der Schwerlasttransporter eine scharfe Rechtskurve nicht richtig genommen hatte und der Flügel wohl an einem Baum vorbei schrammte und beschädigt wurde. Wegen der Dunkelheit. Reibungslos lief es dann weiter bis zum Ortseingang Wadrill. Der Richtungswechsel der drei Fahrzeuge erfolgte problemlos, auch die Rückwärtsfahrt der Laster bis zur Abzweigung der Fahrtrichtung In der Hohlgass. Nach etwa 250 Metern kam es jedoch zu einem nicht eingeplanten Halt. Ein Fahrzeugfahrer hatte trotz Verbotsschild seinen Pkw während der Nacht am Straßenrand abgestellt. Der Eigentümer musste zuerst ausfindig gemacht werden. Bis dieser sein Fahrzeug abgeholt hatte, war eine halbe Stunde vergangen. „Der wird wohl Post von der Polizei bekommen“, sagte der den Tross begleitende Polizeibeamte. Ob es bei nur einer geringen Ordnungswidrigkeit bleibt, konnte vor Ort nicht beantwortet werden. Nachdem dieser Zwischenstopp jedoch aufgehoben war, ging es ohne weitere Hindernisse zügig bis zum Felsenberg, wo die Schwerlaster abgestellt wurden.

 Bereits zwei Turmsegmente sind vom Kran aufgestellt worden.

Bereits zwei Turmsegmente sind vom Kran aufgestellt worden.

Foto: Erich Brücker/Erich Brücker

Auch der Anstieg, der den einigen Tagen zuvor erfolgten schweren Transporten noch Probleme bereitete, wurde von den Schwerlastern „wie mit Flügeln“ bergauf im Schnellgang genommen. Das zur Sicherheit bereit stehende Abschleppfahrzeug hatte keinen Einsatz.

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