Wie man die Freude am Lernen fördert

Wadern. Als eine von acht ausgewählten Schulen präsentierte das HWG in der Bundeshauptstadt mit einem Workshop die Ergebnisse seiner Arbeit im "Labor Lernkultur" und fand dafür bundesweites Interesse

 Die vier HWG-Vertreter auf dem Ganztagsschulkongress (von links): Andrea Zimmermann, Hans Kleer, Nicole Lauer, Katharina Kwasniewski-Köllner. Foto: SZ/Schule

Die vier HWG-Vertreter auf dem Ganztagsschulkongress (von links): Andrea Zimmermann, Hans Kleer, Nicole Lauer, Katharina Kwasniewski-Köllner. Foto: SZ/Schule

Wadern. Als eine von acht ausgewählten Schulen präsentierte das HWG in der Bundeshauptstadt mit einem Workshop die Ergebnisse seiner Arbeit im "Labor Lernkultur" und fand dafür bundesweites Interesse.Der Kongress stand unter dem Motto "Lernkultur" und wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung veranstaltet. Er bietet jedes Jahr Lehrern, Schulleitungen, Eltern, Schülerinnen und Schülern, Veranstaltern von Fortbildungen und außerschulischen Partnern eine Plattform, sich über pädagogische Erfahrungen und Herausforderungen im Ganztagsschulbereich auszutauschen.

Viele positive Effekte

"Ganztagsschulen wirken sich positiv auf das Sozialverhalten und das Familienklima aus. Auch die Schulnoten verbessern sich bei entsprechender pädagogischer Qualität", fasst Professor Eckhard Klieme vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) die Ergebnisse seiner aktuellen Studie auf dem Ganztagsschulkongress in Berlin zusammen. Negative Auswirkungen seien nicht gefunden worden, während sich die positiven Effekte vor allem bei regelmäßiger, dauerhafter Teilnahme und hoher Angebotsqualität eingestellt hätten. "Die Untersuchung liefert Belege für die Wirksamkeit der ganztägigen Bildung und Betreuung, aber sie gibt auch Hinweise darauf, was in der Schulentwicklungsarbeit und in der Bildungspolitik verbessert werden kann", sagt Klieme.

Abwechslung im Unterricht

Ganztägiges Lernen fordert eine facettenreiche Lernkultur. Das gelingt vor allem durch einen abwechslungsreichen und schülerorientierten Unterricht.

Stellvertretend für das HWG-Ganztagsklassenteam zeigten Andrea Zimmermann, Hans Kleer, Katja Kwasniewski-Köllner und Nicole Lauer den aus ganz Deutschland angereisten Kongressteilnehmern im Rahmen eines Lernkultur-Workshops, wie durch Lernpartnerschaften, durch fächerverbindendes und eigenständiges Arbeiten der Schüler Lernfreude und Lernerfolg entstehen.

Besondere Beachtung fand in diesem Zusammenhang der HWG-Dokumentarfilm "Lernkultur entwickeln - neue Lernwelten schaffen". Über den Zeitraum eines halben Jahres hatte ein Filmteam die sich am Hochwald-Gymnasium entwickelnde neue Lernkultur dokumentiert. Der 45-minütige Film stellt das am HWG im Bereich der Ganztagsschule verankerte pädagogische Konzept und die gemeinsame Arbeit von Lehrern, Schülern und Betreuerinnen des Sozialwerks Saar-Mosel im Rahmen des Projektes "Labor Lernkultur" dar. Bei diesem Projekt wurden fächer- und jahrgangsverbindende Unterrichtseinheiten zum Thema "(Süd-)Afrika und die Fußball-Weltmeisterschaft 2010" erstellt. Zentrales methodisches Anliegen war es dabei, den Schülern und Schülerinnen die Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten zu vermitteln.

Der Film zeigt, wie die HWG-Pädagogen in regelmäßigen Teamsitzungen zielorientiert am gemeinsamen Projektthema arbeiteten, und gibt Einblick in die einzelnen Unterrichtseinheiten und Methoden, wie zum Beispiel die Einführung eines Lerntagebuchs als eine Form der Leistungsbeurteilung und Dokumentation der Projektergebnisse. Das Projekt integrierte alle Fachlehrer der Ganztagsklasse sowie außerschulische Partner und wurde durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung mit Mitteln des Bundesbildungsministeriums begleitet und unterstützt. red

Der HWG-Film "Lernkultur entwickeln - neue Lernwelten schaffen" wird am Tag der offenen Tür am 15. Januar 2011 gezeigt.

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