Nunkirchen Altes Wegekreuz im neuen Gewand

Nunkirchen · Das 150 Jahre alte Wegekreuz In den Weihern wurde aufwendig restauriert und mit einem kleinen Fest eingesegnet.

 Pastor Stefan Sänger segnet das neu restaurierte Wegekreuz In den Weihern ein.

Pastor Stefan Sänger segnet das neu restaurierte Wegekreuz In den Weihern ein.

Foto: Ottwin Engel

Es war eine nicht alltägliche Amtshandlung für Pastor Stefan Sänger: „Die Einsegnung eines neuen Wegekreuzes ist schon etwas Besonderes, und es macht mir Freude“, sagte der Geistliche dieser Tage in Nunkirchen In den Weihern. Auch die rund 20 Gäste, unter ihnen Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler, Beigeordneter Jürgen Kreuder, die Nunkircher Ortsvorsteherin Patrizia Mötzel, ihr Stellvertreter Axel Engel, Ortsratsmitglieder, Familie Edwin Reis sowie Freunde und Interessierte, waren des Lobes voll über die Wiedererrichtung des Sandsteinkreuzes, die mit der Einsegnung und anschließendem Umtrunk einherging. Auch der neue Standort, gegenüber dem ehemaligen Platz, ist geradezu ideal, denn hier gabeln sich vier Straßen, und so ist das Kreuz an dieser Stelle ein wahrer Blickfang.

Vor 150 Jahren,im Jahre 1870/71, errichtete die Familie Nikolaus Werno das Wegekreuz In den Weihern aus Dankbarkeit dafür, dass die drei Söhne wohlbehalten aus dem Deutsch-Französischen Krieg nach Hause gekommen sind. Leider wurde vor etwa zehn Jahren das Kreuz von einem Auto angefahren und brach in Stücke. Dankenswerterweise hatte Anwohner Georg Lauer über Jahre die einzelnen Teile in seiner Garage verwahrt.

Für den Nunkircher Verein „Kultur am Tor“ war es eine Ehre, die Abwicklung der Restaurierung zu übernehmen. „Wir haben hier im und um den Ort herum zwölf alte Wegekreuze. Sie alle haben ihre Geschichte und sind Kulturdenkmäler“, sagte der Vorsitzende René Bergling in seiner Rede. Er erläuterte unter anderem die Beweggründe der Wiedererrichtung: „Seit langen Jahren beschäftigt sich Ruth Wagner mit der Geschichte der Wegekreuze und setzt damit die Arbeit ihres verstorbenen Mannes fort. Alle Wegekreuze wurden auch 1996 in der Broschüre zur 100-Jahrfeier der Pfarrkirche wiedergegeben. Darum war es ihr ein Herzensanliegen, dass auch dieses Kreuz wieder aufgestellt wird, damit die Reihe der Kreuze komplett ist“, sagte Bergling. Dankenswerterweise hätten Jochen Kuttler, Georg Lauer und Michael Kochems das Vorhaben unterstützt. Ortsvorsteherin Patrizia Mötzel, der Ortsrat, die Sparkasse, Volksbank und private Spender förderten ebenso das Projekt.

Dem Restaurator Edwin Reis aus Überroth, der aus familiären Gründen einen besonderen Bezug zu Nunkirchen hat, war es wichtig, das Kreuz wieder so herzurichten, dass es „seinem Auftrag alle Ehre macht“. So wurden unter anderem eine komplett neue Grundsockelplatte aus Sandstein hergestellt und angepasst, untere Kreuzvertikale komplett erneuert, die Verbindungen zum Querbalken mit Edelstahlverankerungen befestigt, das überarbeitete Kreuzoberteil auf einer kleinen neuen Sandsteinplatte verankert, alle Restteile überarbeitet, der Mittelblock plangearbeitet, um das neue Schriftbild „Aus Dankbarkeit erstellt 1870/71“ anzubringen. Schließlich wurde der Korpus gesäubert und mit einer speziellen, Rost hemmenden Grundierungsfarbe behandelt und das komplette Kreuz mit einer Granitplatte als Unterkonstruktion verbunden, um als Isolierung Grundfeuchtigkeit zu verhindern. Bürgermeister Jochen Kuttler fand, dass die vielen Wegekreuze in Wadern es durchaus verdient hätten, einmal in einer eigenen Publikation vorgestellt zu werden.

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