Wechselvolle Geschichte eines Sportclubs

Büschfeld · Der Sportclub Fortuna Büschfeld wird 90 Jahre alt. Im Gründungsjahr 1924 wurden die jungen Männer anfangs belächelt, war doch Fußball damals noch kein populärer Sport. Ab 1946 wurden dann die ersten Meisterschaftsspiele ausgetragen.

90 Jahre alt wird der Sportclub Fortuna Büschfeld . 90 Jahre Vereinsgeschichte sind auch 90 Jahre Dorfgeschichte. Vereinsmitglieder und Dorfbevölkerung haben in diesen neun Jahrzehnten vieles gemeinsam erlebt, gelernt und geschaffen. Es gab etliche Höhepunkte und auch Rückschläge, doch nach allem Auf und Ab kam die Fortuna immer wieder auf die Beine.

Das ist ein großes Fest wert und mit der Dorfbevölkerung im Festzelt am Sportplatz gemeinsam zu feiern, und das gleich vier Tage lang von Donnerstag, 17. Juli, bis Sonntag, 20. Juli. "Mit Stolz kann der Verein auf neun Jahrzehnte seines Bestehens zurückblicken, in denen er eine große Bedeutung für die Bevölkerung in und um Büschfeld eingenommen hat", bringt es Schirmherrin und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, auf den Punkt.

1928: erster richtiger Sportplatz

Seit seiner Gründung habe sich der Verein mit seinen Jugend- und Aktivenmannschaften zu einem festen Bestandteil des saarländischen Fußballsports etabliert. Im Jahre 1924, in Zeiten wirtschaftlicher Not, setzten sich etliche junge Männer zusammen und gründeten im damaligen Lokal Jakob Kuhn den Sportclub Fortuna 1924. Anfangs waren die Jungs im Dorf belächelt, auch war noch nicht an Fußballspiele gedacht. Vielmehr galt es, sich in Disziplinen der Leichtathletik zu messen.

Ein erster richtiger Sportplatz wurde "Im Lihr" gebaut, der 1928 mit Fußballspielen gegen umliegende Ortschaften seiner Bestimmung übergeben wurde. Unter Kaplan Jakob Böhm erfolgte eine Umbenennung des Vereins in DJK Büschfeld und war bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges aktiv. Erst am zweiten Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember 1945, wurde mit Genehmigung der Militärregierung im Gasthaus Backes am Bahnhof der Verein erneut aus der Taufe gehoben. Erster Vorsitzender war Josef Glauben, zweiter Vorsitzender Ernst Kuhn, Schriftführer Josef Meyer und Kassierer Hans Koch. "Viel Opferbereitschaft und Idealismus waren erforderlich, um das Vereinsleben in Gang zu bringen. Es wurde gehandelt, gehamstert, geschmuggelt und die Fußballschuhe der ersten Akteure stammten nicht selten aus Eigenanfertigungen", ist in der Vereinschronik festgehalten.

Die ersten Meisterschaftsspiele wurden ab 1946 ausgetragen. Auswärtsfahrten wurden auf offenen Lkw ohne Sitzgelegenheit durchgeführt. Die Spieler, die zusammengepfercht standen, waren oft schon am Ende ihrer Kräfte, als sie am Sportplatz ankamen. Auch längere Fußmärsche mussten in Kauf genommen werden.

"Doch schon bald hatte sich die Fortuna einen guten Namen erspielt", ist weiter in der Chronik zu lesen. Anfänglichen Erfolgen in den Fünfziger Jahren standen bis Mitte der Sechziger doch eher weniger erfolgreiche Zeiten in den untersten Spielklassen gegenüber. 1970 gelang mit dem Aufstieg in die A-Klasse Westsaar ein spielerisches Hoch, das sechs Jahre lang anhielt. Es wurde aber auch schon auf einem Rasenplatz an der Prims gespielt, für damalige Verhältnisse etwas Besonderes.

Ein Clubheim und eine Flutlichtanlage wurden errichtet. Sportlich ging es wieder bergab bis zur C-Klasse 1979. Aus dem Rasenplatz wurde wieder ein Hartplatz (1980). Weitere Meisterschaften folgten 1986, 1995 und 1999 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga West, der zusammen mit dem 75-jährigen Jubiläum gefeiert wurde.

Sieben Jahre dauerte die Zugehörigkeit. 2002 wurde der Hartplatz wiederum zum Rasenplatz. Zum Spieljahr 2009 war eine Spielgemeinschaft mit dem SV Nunkirchen gegründet worden. Erste Früchte konnten 2011/2012 mit der Vizemeisterschaft und dem erneuten Aufstieg in die Bezirksliga West geerntet werden. Allerdings ging diese Zeit nach zwei Jahren ausgerechnet im Jubiläumsjahr wiederum vorbei.

Trotz aller Höhen und Tiefen bei den aktiven Mannschaften hatten die jeweiligen Verantwortlichen der Büschfelder Fortuna nie die Jugendarbeit aus den Augen verloren. Aber auch die Alten Herren haben eine sportliche Heimat bei der Fortuna. Im Jubiläumsjahr waren die Oldies sehr erfolgreich, errangen die Vizemeisterschaft im Saarlandpokal ihrer Altersklasse.

 Mit zwei Meisterschaften 1953 und 1958 waren die fünfziger Jahre für den SC Fortuna Büschfeld sehr erfolgreich. Bild links die Meister von 1953. Der Herr im Mantel links ist Vorsitzender Johann Kasper. Oben das Meisterteam von 1958. Repro: Fotostudio Tina/Foto: Verein.

Mit zwei Meisterschaften 1953 und 1958 waren die fünfziger Jahre für den SC Fortuna Büschfeld sehr erfolgreich. Bild links die Meister von 1953. Der Herr im Mantel links ist Vorsitzender Johann Kasper. Oben das Meisterteam von 1958. Repro: Fotostudio Tina/Foto: Verein.

Foto: Verein.

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AUF EINEN BLICKFestprogrammDonnerstag, 17. Juli: 17.30 Uhr: FC Saar Gummi - Fa. Thyssen Krupp Lockweiler; 19.30 Uhr: VfL Primstal - SG Wahlen/Niederlosheim; Freitag, 18. Juli: 17 Uhr: AH-Hochwaldpokal; 19 Uhr: Stadtpokal Aktive; 21 Uhr: Musik mit DJ Roger F.; Samstag, 19. Juli: 14 Uhr: AH-Hochwaldpokal; 18 Uhr: Stadtpokal Aktive; 20.30 Uhr: Bunter Abend im Festzelt mit Fatma Kar; Sonntag, 20. Juli: 9 Uhr: Messe im Festzelt; 11 Uhr: Matinee mit Grußworten, Gratulationen und Ehrungen unter Mitwirkung des MGV Lyra Büschfeld ; 12 Uhr: Mittagessen im Festzelt; 15 Uhr: Halbfinalspiele Stadtpokal Aktive; 18 Uhr: Endspiel AH-Hochwaldpokal; 19 Uhr: Endspiel Stadtpokal Aktive; anschließend Siegerehrungen. eb

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