Wadern Wagner will Förderschule für soziale Entwicklung im Hochwald

Wadern · ( Der Haushaltsentwurf der Landesregierung sieht Mittel zum Bau einer zusätzlichen Förderschule für soziale Entwicklung im Regionalverband Saarbrücken vor. Für den bildungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, den Merziger Abgeordneten Frank Wagner, ist diese Entscheidung ein wichtiges Signal, um einerseits für Entlastung der Lehrer zu sorgen und andererseits Kindern mit sozial-emotionaler Beeinträchtigung ein angemessenes Lernumfeld zu bieten.

„Durch die neue Förderschule stellen wir nicht die Inklusion in Frage, zu der wir nach wie vor zu 100 Prozent stehen“, betont Wagner in einer Erklärung gegenüber der SZ. Aber es sei klar geworden, dass es Handlungsbedarf gebe, weil nicht alle Kinder mit sozial-emotionaler Beeinträchtigung am besten in der Regelschule aufgehoben seien. Wagner: „Wir sehen diese Kinder nicht als Störfaktor in den Regelschulen; vielmehr wollen wir ihnen die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihren weiteren Bildungsweg schaffen. Wir sind deshalb sehr zufrieden, dass unsere Forderung nach einer neuen Förderschule erfüllt wird.“

In den vergangenen Wochen hat der Arbeitskreis Bildung nach den Worten von Wagner zahlreiche Grund- und Gemeinschaftsschulen in allen Regionen des Saarlandes besucht. Bei diesen Besuchen sei das Thema „deutliche Zunahme von verhaltensauffälligen Schülern und deren Unterrichtung“ von den Lehrkräften immer wieder angesprochen worden. „In den Brandbriefen aus den Grund- und Gemeinschaftsschulen wird deutlich, dass es immer mehr Schüler gibt, die trotz zusätzlicher Ressourcen im Regelunterricht nicht unterrichtbar sind. Hier müssen wir dringend reagieren und diesen Schülern eine angemessene Lernumgebung anbieten.“

Der CDU-Bildungspolitiker verweist darauf, dass die bestehenden Förderschulen für soziale Entwicklung im Saarland bis zum letzten Platz gefüllt seien und viele betroffene Schüler auf der Warteliste stünden. „Der Bau der neuen Förderschule wird hier für Entlastung und Entspannung sorgen. Für uns steht das Wohl der Kinder absolut im Mittelpunkt. Der Besuch einer Förderschule ist keine Einbahnstraße – manche Kinder mit sozial-emotionaler Beeinträchtigung können danach auch wieder am Unterricht einer Regelschule teilnehmen.“ Der entscheidende Faktor sei die Durchlässigkeit.

Sorgen bereitet Wagner nach eigenem Bekunden die geplante Verlagerung der Förderschule St. Wendel nach Neunkirchen. „Wir dürfen nicht unter den Teppich kehren, dass das Nordsaarland durch den Umzug der Wingertschule ohne Förderschule für soziale Entwicklung da stehen wird.“ Es sei deshalb „richtig und wichtig“, dass das Bildungsministerium dort den Bedarf ermitteln will. Wagner: „Klar ist, dass wir gegebenenfalls handeln müssen und auch im nördlichen Saarland eine neue Förderschule einrichten. Wir dürfen die betroffenen Eltern, Kinder und Lehrer hier nicht im Stich lassen und brauchen eine flächendeckende Verteilung der Förderschulen für soziale Entwicklung im Saarland.“ Für zahlreiche Schüler gebe es hier sehr lange Fahrtwege. Einzelne Schüler aus dem Hochwald müssten bis Saarlouis gefahren werden und säßen täglich zwei Stunden im Bus. „Im kommenden Schuljahr wird der Bedarf für eine neue Förderschule im Nordsaarland ermittelt. Ich werde mich für einen Standort in der Hochwaldregion einsetzen! Denkbar ist hier für mich auch eine intensive Zusammenarbeit mit einem privaten Jugendhilfeträger, um ein rundes Gesamtkonzept zur Stabilisierung dieser Kinder auf den Weg zu bringen“, unterstreicht Wagner.

Er bewertet es positiv, dass der Haushaltsentwurf auch Mittel für multi-professionelle Teams an den Schulen und für das Kollegium der Zukunft vorsieht. „Mit dem Gesamtkonzept aus neuer Förderschule und einem Netzwerk von Fachkräften, die an den Regelschulen für Entlastung der Lehrkräfte sorgen, kommen wir auf dem Weg zu einem besseren Schulsystem einen großen Schritt weiter.“

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