Wadern Bürgernähe geht anders

Seit mehr als einem Jahr ist das Waderner Krankenhaus dicht. Mit vielen Protestaktionen fordern Leute aus dem Hochwald eine vernünftige medizinische Lösung. Zum Gedenktag am letzten Freitag haben sich Leute aus dem Hochwald zu einer Mahnwache zusammengefunden, um an die Klinik zu erinnern und ihren Wunsch nach einer neuen zu untermauern.

Waderner Krankenhaus seit einem Jahr dicht
Foto: SZ/Robby Lorenz

Mit dem Eid des Hippokrates geloben Ärzte, Kranken nicht zu schaden. Zwar hat das Gelöbnis keine Rechtswirkung mehr, jedoch enthält es Elemente, die auch heute noch Bestandteil ärztlicher Ethik sind. Warum fordert man nicht auch einen solchen Eid für Krankenhausträger? Sind sie keiner Ethik verpflichtet? Haben sie nur die Lizenz zum Geld machen? Wenn eine Klinik nicht so läuft, wie man erhofft, wird sie dicht gemacht – ohne Rücksicht auf Verluste. Und die Politik? Die schaute seelenruhig zu, soll Steuergelder in Millionenhöhe hinterher geworfen haben, damit die Schließung einer solch wichtigen Anlaufstation wie das Waderner Krankenhaus sich für den Träger richtig lohnte. Und danach? Nichts mehr außer wegducken. Die Mitarbeit im Arbeitskreis, den man den Menschen zugesagt hat, die Lösungen für die medizinische Versorgung im Hochwald anmahnen, scheint angesichts dieser Haltung nicht mehr als ein Abspeisen. Bürgernähe geht anders. Frei nach Heinrich Heine: Denk‘ ich an so manche Politiker in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.

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