Krankenhaus Wadern Vor einem Jahr gingen die Lichter aus

Wadern · Mit einer Mahnwache erinnerte der Verein Nordsaarland-Klinik an die Schließung des St. Elisabeth-Krankenhauses.

 Das Krankenhaus in Wadern ist seit einem Jahr geschlossen.

Das Krankenhaus in Wadern ist seit einem Jahr geschlossen.

Foto: Ruppenthal

Ein Jahr ist es her, dass die Marienhaus GmbH das St. Elisabeth-Krankenhaus in Wadern geschlossen hat. Mit einer Mahnwache hat der Verein Nordsaarland-Klinik auf dem Waderner Marktplatz im Kerzenlicht an diesen schwarzen Tag für die Hochwaldstadt erinnert und wehrt sich gegen eine Benachteiligung des Nordsaarlandes, die seit zwölf Monaten anhält. Die Aktion hat zirka 20 Minuten gedauert.

„Alle Bürger waren eingeladen, sich mit Kerzen oder Teelichtern an diesem stillen Protest zu beteiligen“, sagt Bernd Schröder, Vorsitzender des Vereins.

Am 30. November 2017 gingen die Lichter dort aus – mit fatalen Folgen für die Menschen im Hochwald, wie viele erfahren mussten. Seit Juni 2017 kämpfen Bürger aus dem Hochwald für die Errichtung einer Nordsaarland-Klinik, zunächst als Bürgerinitiative, seit Ende November als Verein. Es ist nach den Worten von dessen Vorsitzenden Bernd Schröder kein Einzelfall, dass Krankenwagen bei einem „banalen Notfall“ länger als eine halbe Stunde unterwegs seien, auf der Suche nach einem freien Krankenhausplatz – etwa dann, wenn Losheim und Hermeskeil sich abmeldeten, da sie voll belegt seien.

„So manch ein Krankenwagen ist an den Häusern deshalb abgewiesen worden“, sagte Schröder. Da bleibe schließlich nichts anderes übrig, als Trier anzufahren, oder auch mal Saarlouis – nach seinen Worten ein absolut unhaltbarer Zustand.

Lebach sei für Patienten aus so manchen Gebieten des Hochwaldes außerhalb der 30-Minuten-Zone. Diese könnten auch von Merzig oder St. Wendel nicht binnen der maximal erlaubten 30 Minuten Fahrtzeit versorgt werden. „Wir wollen nicht tatenlos dabei zusehen, wie sich unsere medizinische Versorgung zunehmend verschlechtert“, schreiben die Mitglieder auf ihrer Internetseite und fordern eine Nordsaarlandklinik.

Ein Konzept für das Krankenhaus haben sie erstellt: Mit einer Notaufnahme rund um die Uhr und entsprechender Ausstattung an Personal, Räumen und Geräten sowie mit den erforderlichen Spezialisierungen und Stationen für eine sichere und rasche Diagnose und Erstbehandlung von Notfallpatienten sowie für die weitere Behandlung. Es soll die zukunftsfähige Größe von rund 300 Betten erhalten und zentral und schnell erreichbar für Rettungsfahrzeuge sein.

„Eine von der Landesregierung in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hat den Bedarf an einer Nordsaarlandklinik sowie die Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unseres Konzepts bestätigt“, sagte Schröder. Wenn ein Träger für das Projekt gefunden sei, müsse die Landesregierung mitziehen. „In unseren Verhandlungen mit diesen Stellen sind wir umso glaubwürdiger, je mehr Menschen hinter uns stehen. Wir haben schon weit über 500 Mitglieder. Es müssen noch viel mehr werden“, sagt BI-Sprecher Bernd Schröder.

Um der Forderung des Vereins mehr Nachdruck zu verleihen, starten Schröder und seine Mitglieder regelmäßig Mahnwachen – so auch dieses Mal einen Tag nach der Protestaktion.

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