Museumsstandorte Wadern will Geschichtslandschaft werden

Wadern · Mit einem ambitionierten Konzept sollen die Sehenswürdigkeiten im Stadtgebiet touristisch besser erschlossen werden.

 Die gallo-römischen Grabhügel in Oberlöstern gehören neben anderen örtlichen Sehenswürdigkeiten zu einem dezentralen Museumsstandort der Stadt Wadern.

Die gallo-römischen Grabhügel in Oberlöstern gehören neben anderen örtlichen Sehenswürdigkeiten zu einem dezentralen Museumsstandort der Stadt Wadern.

Foto: Erich Brücker

Das Waderner Stadtmuseum, einst als Leuchtturmprojekt ins Leben gerufen, hat sich zu einem herausragenden Schwerpunkt in der Region entwickelt und trägt in einem hohen Maße zur Imageaufwertung der Hochwaldstadt bei. Seine Ausstrahlungskraft reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus, und es besitzt Vorbildfunktion für andere Museen im Saarland. Die bislang professionelle Umsetzung des Leuchtturmprojektes hat sich hier bestens bewährt und diese gilt es nun, mit dem Museum als Ausgangspunkt in die Stadtteile zu tragen, um die Region rundum weiterhin touristisch aufzuwerten.

Ein ambitioniertes Gesamtkonzept ist nunmehr erstellt worden, das der Ausschuss für Finanzen, Personal, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Kultur bereits im Juni 2016 an die Arbeitsgemeinschaft Hauber, Knapp und Kalinowski übertragen hatte. Es sieht eine Reihe von Maßnahmen zur touristischen Erschließung der Sehenswürdigkeiten im Waderner Stadtgebiet vor. Dieses umfangreiche Konzept hat Museumsleiterin Christina Pluschke dem Stadtrat im vergangenen Dezember präsentiert. Darauf basierend hat nunmehr die Stadtverwaltung eine Prioritätenliste erstellt, um die Maßnahmen innerhalb der Laufzeit des Leader-Förderprogramms schrittweise umzusetzen. Zudem kann das gesamte Projekt eine mögliche Förderung durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr erhalten. Die Finanzierung, aufgeteilt in einzelne Maßnahmen je nach Priorität, ist über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren aufgeteilt. Die Fördersummen betragen jeweils 70 Prozent.

Zentraler Bestandteil des Gesamtkonzeptes ist die kulturtouristische Erfassung der einzelnen Stadtteile und ihrer jeweiligen Sehenswürdigkeiten durch analoge Beschilderung sowie digitale Vermittlungselemente wie App oder QR-Codes. Damit können Bild-, Audio- und Videodateien sowie fremdsprachliche Texte abgerufen werden. Gerade bei einer so weitläufig verstreuten Stadtstruktur wie im Falle von Wadern ist es wichtig, die Fülle der vorhandenen Sehenswürdigkeiten in ihrer Gesamtheit zu vermitteln und erlebbar zu machen.

Damit wird sowohl die Attraktivität des Mittelzentrums für Gäste als auch die Identifikation mit dem eigenen Wohnort erhöht. Zudem hat die Umsetzung des ambitionierten Projektes durchaus Modellcharakter für den Landkreis, insbesondere für den ländlich strukturierten Hochwaldraum, und könnte den Anstoß zu einer stärkeren kulturtouristischen Vernetzung innerhalb der Region geben.

Die Umsetzung soll in drei Jahren erfolgen. Dabei genießen zunächst die grundlegenden grafischen und planerischen Arbeiten zur touristischen Gesamtbeschilderung sowie die einzelne Beschilderung von Stadt und Stadtteilen zusammen mit der detaillierten Planung des Standortes Oberlöstern vorrangige Priorität.

Erst im dritten Jahr soll dann die Maßnahme der Inwertsetzung der gallo-römischen Grabhügel in Oberlöstern sowie ihres archäologischen Umfeldes sein. Der Standort Oberlöstern ist als Bestandteil der „Straße des Friedens“ von überregionaler Bedeutung. Er sollte zusammen mit den Erkenntnissen der bisher regionalen Erforschungen im Löstertal, die es professionell zu vermitteln gilt, zu einem „archäologischen Schaufenster“ werden. Vor Ort sollten die Besucher eine konkrete Aufenthaltsqualität durch barrierefreie Wege, verbesserte Parksituation und Sitzgelegenheiten vorfinden.

Die weiteren Ziele nach 2020 sind die Instandsetzung und der Innenausbau der Remise beim Öttinger Schlösschen zum zentralen Informationspunkt, Sondermaßnahmen für Schloss und Burg Dagstuhl sowie eine barrierefreie Erschließung des Stadtmuseums.

In seiner jüngsten Sitzung hat der zuständige Ausschuss einstimmig seine Zustimmung zur Umsetzung der Maßnahmen mit Priorität A aus dem Konzept der dezentralen Museumsstandorte, vorbehaltlich der Förderzusagen aus dem Leader-Programm oder aus der Tourismusförderung des Wirtschaftsministeriums, beschlossen.

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