Wadern Schüler aus Wadern erkunden Polen

Wadern · Ein Austausch hat Schüler des Hochwald-Gymnasiums nach Krakau und in die Vorkarparten geführt. Ein Gegenbesuch ist schon geplant.

 Die HWG-Schüler erlebten in Polen eine spannende Zeit. Foto: Sabine Alff

Die HWG-Schüler erlebten in Polen eine spannende Zeit. Foto: Sabine Alff

Foto: Sabine Alff

Unterwegs auf geschichtlicher Spurensuche in den Vorkarpaten und in Krakau waren vor kurzem Schüler des Hochwald-Gymnasiums (HWG) Wadern. Anlass für den Besuch im Nachbarland war ein Schüleraustausch.

Zur Vorbereitung auf den Austausch mit Polen kam erneut das „Polen-Mobil“ ans HWG. Anfang Februar erfuhren die Schüler in einem vierstündigen Workshop einiges über landeskundliche, kulturelle, historische und politische Besonderheiten des Nachbarlandes. Bei Spielen mit einer polnischen Muttersprachlerin lernten sie auch einige Wörter und Sätze in polnischer Sprache. Mit einem Sprachenführer und der zugehörigen Smartphone-App waren die Austauschteilnehmer für den Besuch in Polen gerüstet.

Während des einwöchigen Aufenthaltes begaben sich die Schüler in und um Ustrzyki Dolne in den Vor­karpaten sowie in Krakau auf geschichtliche Spurensuche. Auf einer Tour entlang der Josefinischen Kolonisationsroute erfuhren sie Interessantes über die etwa 150 Jahre andauernde deutsche Siedlungsgeschichte im Bieszczady-Gebiet, einem Teil der Karpaten im Südosten von Polen und angrenzenden Gebieten der Ukraine, die mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zu Ende ging. Während der Führung in Krakau besichtigte die Gruppe unter anderem einige Schauplätze des Films „Schindlers Liste“. Die Jugendlichen hatten sich den Film bereits zur Vorbereitung angeschaut und sich mit Fragen zum Film auseinandergesetzt. Zu den weiteren Aktivitäten zählten ein Tagesausflug in die ukrainische Stadt Lemberg mit ihren prunkvollen Sakralbauten, der Besuch der dortigen Oper mit einer Aufführung von Verdis „Nabucco“ und zwei Tage in Krakau.

Der Grenzübertritt an der polnisch-ukrainischen Grenze auf der Busfahrt nach Lemberg und zurück mit Reisepasskontrollen, Buskontrolle und relativ langen Wartezeiten war für viele der Jugendlichen, die die offenen Grenzen der Schengenstaaten gewohnt sind, eine neue Erfahrung. Bei der Besichtigung des Lytschakiwski-Friedhofs in Lemberg wurden die Schüler mit einer traurigen politischen Realität konfrontiert, dem Krieg mit Russland im Osten der Ukraine. Bei einer feierlichen Zeremonie wurde einem wenige Tage zuvor ein der Ostukraine gefallenen jungen Soldaten aus Lemberg die letzte Ehre erwiesen.

In Krakau führte eine Stadtführerin die Gruppe durch die Burganlage Wawel, die ehemalige Residenz der polnischen Könige, durch die Altstadt mit der Marienkirche, durch das historische jüdische Stadtviertel Kazimierz und das ehemalige Ghetto mit der Adlerapotheke. Zum Abschluss besichtigte die Gruppe das Salzbergwerk Wieliczka vor den Toren von Krakau. Die Schüler waren beeindruckt von der Führung, bei der die Besucher über zahlreiche Treppenstufen und mehrere Ebenen in eine Tiefe von 135 Metern gelangten und dabei alte Stollen, unterirdische Seen und riesige Salzgrotten mit kunstvoll geschnitzten Salzskulpturen passierten.

 Die HWG-Schüler erlebten in Polen eine spannende Zeit.

Die HWG-Schüler erlebten in Polen eine spannende Zeit.

Foto: Sabine Alff
 Die HWG-Schüler erlebten in Polen eine spannende Zeit. Foto: Sabine Alff

Die HWG-Schüler erlebten in Polen eine spannende Zeit. Foto: Sabine Alff

Foto: Sabine Alff

Die Jugendlichen und die Lehrerinnen und Organisatorinnen des Austausches, Sabine Alff und Katrin Gramlich, freuen sich schon auf den Gegenbesuch der polnischen Gruppe Anfang September in Wadern. Dann werden sie Gelegenheit haben, sich für die Gastfreundschaft der polnischen Familien, bei denen sie untergebracht waren, und für das erlebnisreiche Programm zu revanchieren, das von den polnischen Lehrerinnen Agnieszka Roczniak und Danuta Mazur geplant und realisiert wurde. Der Austausch wurde vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk und dem saarländischen Bildungsministerium finanziell unterstützt.

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