Stadtfest Wadern feiert eine tiefe Freundschaft

Wadern · Zum Auftakt des „Waderner Maad“ erinnert eine Ausstellung an den 50. Jahrestag der Partnerschaft mit Montmorillon.

 Bürgermeister Emil Molter, damals Bürgermeister von Wadern (rechts), beobachtet die Vertragsunterzeichnung seines Amtskollegen Jean-Marie Bouloux.

Bürgermeister Emil Molter, damals Bürgermeister von Wadern (rechts), beobachtet die Vertragsunterzeichnung seines Amtskollegen Jean-Marie Bouloux.

Foto: Erich Brücker

Es ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und geht auf die Verleihung der Marktrechte im Jahr 1765 zurück: das Stadtfest „Waderner Maad“, das von Freitag, 1. Juni, bis Sonntag, 3. Juni, im Zentrum der Hochwaldstadt über die Bühne geht.

Der Organisator, der Verein für Heimatkunde, hat es in diesem Jahr ganz unter das Zeichen zweier Jubiläen – 50 Jahre Städtepartnerschaft Wadern-Montmorillon sowie 40 Jahre Stadtrechte Wadern – gestellt. Passend zum 50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft hat daher Yyes Bouloux die Schirmherrschaft übernommen. Der Schirmherr war rund zehn Jahre lang Bürgermeister in der französischen Partner-Kommune und hat eine bislang lebendige Partnerschaft entscheidend mitgeprägt und getragen.

Am Stadtfestsonntag wird im Stadtmuseum Wadern bei freiem Eintritt die Sonderausstellung „Ziemlich beste Freunde - 50 Jahre Städtepartnerschaft Wadern-Montmorillon“ offiziell eröffnet (siehe auch Seite C5). Diese wird bis zum 19. August 2018 zu sehen sein. Die Ausstellung beleuchtet die historischen Hintergründe sowie die Entstehung der Partnerstadt und verfolgt die Entwicklung dieses gelungenen Beispiels lebendiger deutsch-französischer Freundschaft.

Die Anfänge der Partnerschaft gehen auf schulische Kontakte des Hochwaldgymnasiums Wadern zurück, die mit dem Lycée Nationalisé Mixte (heute: „Cité Scolaire Jean Moulin, Collège et Lycée“) in Montmorillon geknüpft wurden. Um diese Beziehung auch auf kommunaler Ebene zu vertiefen, gründete sich bereits 1967 in beiden Orten ein Partnerschaftskomitee und die damaligen Bürgermeister der Stadt Montmorillon, Jean-Marie Bouloux, und der Gemeinde Wadern, Emil Molter, besiegelten am 16. Juni 1968 in Wadern und am 13. Oktober 1968 in Montmorillon mittels eines Verschwisterungsvertrages feierlich die Städtepartnerschaft, die unter den kommunalen deutsch-französischen Partnerschaften im Saarland die siebtälteste ist.

Am 10. Juni 1973 wurde die bestehende Partnerschaft auf die damalige Gemeinde Noswendel ausgedehnt. Dass diese Freundschaft nach einem halben Jahrhundert auch jenseits der offiziellen Verwaltungsebene immer noch gepflegt wird, ist vor allem dem großen ehrenamtlichen Engagement vieler Privatleute in beiden Partnerstädten zu verdanken. „Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche enge persönliche Freundschaften sowie vielfältige alljährliche und gegenseitige Besuche“, betont Helmut Turner, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins in der Hochwaldstadt. Es sei schön festzustellen, dass eine zweite Generation in die Pflege der Partnerschaft hinein gewachsen ist. Die Pflege der Partnerschaft wird von den Stadtteilen Wadern und Noswendel mit Leben erfüllt.

 Die Gruppe Gooseflesh spielt zum Tanz auf.

Die Gruppe Gooseflesh spielt zum Tanz auf.

Foto: Stadt Wadern
 Originelle Zeremonie: Graf Anton mit seinem Gefolge eröffnet alljährlich das Waderner Stadtfest.

Originelle Zeremonie: Graf Anton mit seinem Gefolge eröffnet alljährlich das Waderner Stadtfest.

Foto: Stadt Wadern

Sichtbarer Ausdruck der Verbindung ist in Wadern die Einweihung des Montmorillon-Platzes anlässlich der Stadtwerdung 1978 sowie des zehnjährigen Bestehens der Partnerschaft. Am Ortseingang von Noswendel zeugt ein Wegweiser mit Angabe der Richtung nach Montmorillon von der Partnerschaft. Ein ähnlicher Wegweiser steht ebenso in der französischen Stadt mit Richtungsangabe in den Hochwald. Die französischen Freunde werden mit einer Delegation am Waderner Maad teilnehmen, wie sie es in vielen Jahren zuvor schon gemacht und mit musikalischen sowie tänzerischen Darbietungen zum Stadtfest beigetragen hatten. Die etwa 770 Kilometer lange Reise nimmt auch Ernest Colin, der Nachfolger von Yves Bouloux im Amt des Bürgermeisters der rund 6000 Einwohner zählenden Stadt auf sich.

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