Dagstuhl Vortrag wirft die Frage auf: Was weiß das Internet über mich?

Dagstuhl · Das Leibniz–Zentrum für Informatik Schloss Dagstuhl und die Stadt Wadern laden für Freitag, 17. Mai, zu der Veranstaltung „Dagstuhler Gespräche“ ein. Beginn ist um 18 Uhr im Schloss Dagstuhl.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Silas Stein

Das Thema an diesem Abend lautet: „Was weiß das Internet über mich?“

Wer sich im Internet bewegt, hinterlässt zahlreiche Spuren. So ist es für Marketingfirmen heute eine Leichtigkeit, einen Großteil des Surfverhaltens aufzuzeichnen und für Werbezwecke zu verwenden. Durch die Nutzung mobiler Geräte wie Smartphones und Tablets wird die Beobachtung noch nahezu lückenlos und ermöglicht sogar die Verfolgung von Bewegungsspuren.

Neben der Verschlüsselung von E-Mails und dem Schutz durch Anonymisierungsdienste wie „Tor“ ist insbesondere die Sensibilität der Nutzer bei der Weitergabe von persönlichen Daten wichtig. Was sollte bedacht werden, bevor eine App installiert wird? Können Zugriffsrechte auf Mikrofon, Kamera und das Adressbuch bedenkenlos gegeben werden?

Die unberechtigte Weitergabe der Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern und deren wahrscheinliche Verwendung zur Wählerbeeinflussung bei den Präsidentschaftswahlen in den USA hat viele Nutzer von sozialen Netzen verunsichert. Der Vortrag geht laut Pressemitteilung der Frage nach, wie sich die Nutzer im Internet vor Profilbildung schützen können und welche Datenschutzrechte man im Internet hat. An den „Dagstuhler Gesprächen“ nehmen Entscheider und Gestalter aus Wirtschaft, Politik und an der Informatik teil. Aber auch Interessierte aus der Bevölkerung sind eingeladen.

Seit 1991 hat sich Schloss Dagstuhl, Leibniz-Zentrum für Informatik, zum Treffpunkt der besten Informatiker der ganzen Welt entwickelt. Das renommierte Forschungszentrum ist in der Wissenschaftswelt ein Begriff und für die Stadt Wadern ein hervorragendes Aushängeschild.

Um die Türen des Schlosses etwas weiter für die Allgemeinheit zu öffnen, haben das Leibniz Zentrum und die Stadt Wadern eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die „Dagstuhler Gespräche“. Der interessierten Öffentlichkeit sollen Themen aus dem breiten Spektrum der Informatik sowie ihre praktische Anwendung im Alltag oder in wirtschaftlichen Prozessen anschaulich in Form eines Impulsvortrages näher gebracht werden, um danach in einen gemeinsamen Dialog einzusteigen.

Zur diesjährigen Veranstaltung ist Professor Hannes Federrath zu Gast. Federrath ist seit 2011 am Fachbereich Informatik der Universität Hamburg als Leiter des Arbeitsbereichs Sicherheit in verteilten Systemen tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Sicherheit und Schutz im Internet, IT-Sicherheits- und Risikomanagement, Kryptographie, Mobile Computing und Sicherheit in automobilen Ad-Hoc-Netzen sowie Sicherheit im Electronic Commerce. In den Jahren 1989 bis 1994 studierte er an der Universität Dresden Informatik und promovierte 1998 auf dem Gebiet der Sicherheit mobiler Systeme. Von 1999 bis 2000 forschte er als Gastwissenschaftler am International Computer Science Institute Berkeley, Kalifornien. Zwischen 2000 und 2001 vertrat er eine Professur an der Freien Universität Berlin und leitete dort anschließend als Wissenschaftlicher Oberassistent die Security-Gruppe. Federrath war von 2003 bis 2011 Inhaber eines Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik mit der speziellen Ausrichtung auf das Management der Informationssicherheit. Seit 2010 ist er Mitglied des Präsidiums der Gesellschaft für Informatik. Seit 2018 ist er Präsident der Gesellschaft für Informatik.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um vorherige Anmeldung gebeten. E-Mail: gespraeche@dagstuhl.de, Telefon: (0 68 71) 90 51 34.

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