Wadern Zwei Städte feiern ihre Freundschaft

Wadern · Vor 25 Jahren haben Wadern und Sobotka ihre Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Das Jubiläum wird am Sonntag gefeiert.

 Vor 25 Jahren unterzeichneten Bürgermeister Berthold Müller (Wadern, links) und sein Amtskollege Jaroslav Kolumpek die Partnerschaftsurkunde.

Vor 25 Jahren unterzeichneten Bürgermeister Berthold Müller (Wadern, links) und sein Amtskollege Jaroslav Kolumpek die Partnerschaftsurkunde.

Foto: eb

Die Städtepartnerschaft zwischen Wadern und Sobotka besteht nunmehr seit 25 Jahren. Das silberne Jubiläum wird an diesem Sonntag, 16. Juni, mit einem Festakt in der Wadrilltalhalle gefeiert (siehe Info).

„In freundschaftlicher und herzlicher Atmosphäre soll sich ein reger Austausch von Erfahrungen in zahlreichen Gebieten entwickeln, vielfältige Aktivitäten sollen zum Wachstum und Erfolg des Friedens für ein gemeinsames Europa beitragen. Von daher bekunden die Städte Wadern und Sobotka (Tschechien) ihren gemeinsamen Willen, eine Partnerschaft zum Wohle der Bevölkerung zu pflegen, einander zu helfen und voneinander zu lernen.“ So ist es in der Partnerschaftsurkunde vom Juli 1993 festgehalten, unterschrieben von den damaligen Bürgermeistern Berthold Müller (Wadern) und Jaroslav Kolumpek (Sobotka). Mit der Beurkundung dieser Städtepartnerschaft wurde das Interesse für eine enge und gedeihliche Zusammenarbeit beider Städte zum Ausdruck gebracht.

Wie es dazu kam, ist schon eine besondere Geschichte. Der ehemalige Ortsvorsteher von Gehweiler, Alois Schneider, war seinerzeit als 17-Jähriger auf einem Bauernhof unweit von Sobotka in Kriegsgefangenschaft. Bei einem Vereinsausflug des Schützenvereins Gehweiler nach Prag im Jahr 1987 setzte er sich ab und besuchte den Ort, wo er Ende des Krieges gearbeitet hatte. Man erkannte sich wieder. Nach Rückkehr in den Hochwald konnte Schneider Stadtverwaltung und Stadtrat Wadern überzeugen, eine Partnerschaft mit Sobotka einzugehen, schließlich schien die Zeit der Wende hierfür bestens geeignet.

Nach einigen gegenseitigen Besuchen und Gesprächen erfolgte 1993 die offizielle Besiegelung der Partnerschaft. Das ist schon mehr als 25 Jahre her, im vergangenen Jahr wurde im August das Silber-Jubiläum in der Stadt im böhmischen Paradies, so die nette Bezeichnung für diese schöne Gegend, gefeiert.

Die Pflege dieser Partnerschaft wurde den Vereinen der Kultureinheit Wadrill-Gehweiler-Reidelbach auferlegt. Im zurückliegenden Vierteljahrhundert habe es nach Worten des Partnerschaftsausschusses Wadrill/Gehweiler/Reidelbach/Sobotka zahlreiche gegenseitige Besuche gegeben. Zu einer Vielzahl von Anlässen haben die Vereine, die zur Kultureinheit zählen, an Treffen in den beiden Städten teilgenommen. Die Partnerschaft wurde also durchaus mit viel Leben erfüllt. Dabei habe man überaus freundliche, gesellige, herzliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt – aber auch die Schönheiten und Reize wie Burg Kost, Schloss Humprecht und Prachover Felsen im böhmischen Paradies. Ob Frauengemeinschaft, Kirchenchor Cäcilia, Männergesangverein Frohsinn, Fußballclub mit Aktiven und Jugendabteilung, Schützenverein Gehweiler, der zuweilen Stammgast und Wegbereiter mit dem damaligen Ortsvorsteher Alois Schneider war, Wanderclubs und Bergfreunde haben die lange Anreise nicht gescheut und die tschechische Gastfreundschaft erleben dürfen.

Anlässe für Gegenbesuche seien oft kleine offizielle Jubiläen gewesen, führt der Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses weiter aus. Denn ein Vereinsleben wie hier gebe es in der Partnerstadt nicht.

Aber auch die Sprache sowie die Entfernung von rund 800 Kilometern sind für gegenseitige Besuche zuweilen hinderlich. Offizielle Besuche kommunaler Delegationen mit den Bürgermeistern Müller und seinem Nachfolger Fredi Dewald sowie drüben Petr Hejn und Stanislav Tlasek, die auf Kolumpek folgten, bereicherten die Pflege und Förderung der Partnerschaft.

Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler, aufgrund seiner kurzen Amtszeit noch wenig mit dieser Partnerschaft in Berührung gekommen, nennt die Feier des silbernen Jubiläums ein stolzes und bemerkenswertes Ereignis, das es gilt, trotz kriselnder Europäischer Union beizubehalten. Aber es bedarf nach seinen Worten der Beteiligung von Menschen, um die Partnerschaft in den nächsten Jahren fortführen zu können.

Sein Kollege Lubomir Jencek aus Sobotka, ebenfalls noch jung in seinem Amt, steht auch hinter dieser Partnerschaft. Anlässlich des Festaktes in Sobotka vor einigen Monaten würdigte er die bislang getätigten gegenseitigen Besuche und festigte den Wunsch, auch künftig Kontakte zu pflegen.

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