Von der Baustelle zur Kunststelle

Wadern · Ursprünglich war die Waderner Kunststelle ein Baustellen-Büro. Dann war die Baustelle beendet, die Kunststelle blieb. Seit dem vergangenen Frühjahr ist sie nun in neuen Räumen in der Ober-straße 4 bis 6 zu finden.

Ein Blickfang in jedem Raum sind die Möbelstücke von Peter Wacht und Christoph Klein. Ihre Sessel, Schränke, Stühle und Tische sind ausgefallen, aber funktional: Kunstdesignmöbel und Wildholzmöbel zum Er- und Beleben. Dies schrieb die SZ vor einem Jahr. Anlass war eine Ausstellung der beiden Kunsthandwerker aus Merzig in der Waderner Kunststelle in der Unterstraße. "Diese Möbelstücke mögen zwar in Form und Aussehen außergewöhnlich und gewöhnungsbedürftig sein, aber auch für den alltäglichen Bedarf geeignet", beschrieben die Künstler ihre ausgestellten Möbelstücke, allesamt Unikate, für die man schon etwas tiefer in den Geldbeutel greifen muss.

Alle Besucher der Ausstellung waren begeistert von den Möbelstücken, aber auch von der Galerie Kunststelle, die im Rahmen der Bauarbeiten in der Innenstadt von Wadern im Baustellenbüro eingerichtet worden war. Neben der Funktion als Informationsstelle sollte das Baustellenbüro während der Bauzeit aber auch ein Ort von Kunst und Kultur sein. Unter dem Titel Kunststelle haben Ausstellungen, Installationen, Kreativworkshops, Lesungen oder Konzertabende Licht und Leben in die Innenstadt gebracht.

Die Baustelle in Wadern ist inzwischen beendet, die Kunststelle aber geblieben. ChristelMeier ist deren Managerin. Sie sorgt ehrenamtlich dafür, dass es grundsätzlich weiteres Leben in der Kunststelle gab und auch weiterhin gibt. Etliche Kontakte hat sie mit Künstlern, Malern und Musikern geknüpft.

"Rock trifft Kunst", war eine weitere Aktion im vergangenen Oktober in der Kunststelle. Anlässlich des verkaufsoffenen Sonntages heizte die Band Exiled Buskers den Besuchern kräftig ein. "Rund 150 Musikliebhaber konnten wir zählen", zeigte sich Meier auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung dieser Tage auch mit diesem Besuch zufrieden. Im vergangenen November wurden Kurzfilme aus Schweden und Deutschland gezeigt, im vorweihnachtlichen Dezember waren Spiele, Basteln und Spaß für kleine Besucher angesagt. Zur Einstimmung auf das bevorstehende Fest gab es noch einen Weihnachtsfilm.

"Die Resonanz auf alle Angebote ist sehr ordentlich gewesen, so dass die Kunststelle auch in diesem Jahr ihre Türen wieder geöffnet hat und haben wird", teilte Meier mit. Zunächst erfolgte im vergangenen Frühjahr ein Umzug von der Unterstraße, da die Räume anderweitig vermietet werden sollten, in die Oberstraße 4 bis 6, in die Räume des ehemaligen Malderner Teams. Im Juni gab es hier eine erste Veranstaltung. Klaus Ebert, Münchner Schauspieler mit Waderner Wurzeln, und die Mannheimer Schauspielerin Sonja Dengler verwandelten den Hochwald in eine blutrote Krimilandschaft. Beim Stadtfest gab es eine Foto-Ausstellung und Vernissage zum Thema "25 Jahre Waderner Maad".

Geöffnet bei der Blue Night

Die nächsten Monate hat die Kunststelle ihre Türen ebenfalls geöffnet, im Oktober bei der langen Einkaufsnacht Blue Night sowie beim Waderner Herbst, dem verkaufsoffenen Sonntag. Derzeit coachen fünf Künstler junge Talente vom Hochwaldgymnasium und von der Graf-Anton-Schule. 14 Nachwuchskünstler malen Bilder, die nach den Ferien ausgestellt und für den guten Zweck, Sternenregen von Radio Salü, verkauft werden. Zwei Fachvorträge von Energieberatern ergänzen das Programm.

www.wadern.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort