Morscholz Von A wie Asterix bis Z wie Zeus

Morscholz · Ab in die Antike ging es für das Narrenvolk bei den Faasendfreunden in Morscholz. Da bekam auch so mancher Göttergatte sein Fett weg.

 Der Schautanzgruppe gelang eine tolle Wiedergeburt der Gladiatorinnen.

Der Schautanzgruppe gelang eine tolle Wiedergeburt der Gladiatorinnen.

Foto: Erich Brücker

Mit Kleopatra, der Herrscherin Ägyptens, die gerne mal den römischen Kaisern den Kopf verdreht hatte, Medusa, einer Halbgöttin der griechischen Mythologie, der Dame mit der schicken Schlangenfigur, sowie Majestix, dem Dorfobersten des kleinen unbeugsamen gallischen Dorfes, entführten die Faasendfreunde Morscholz in ihrer Kappensitzung ihr Narrenvolk unter dem Motto „A wie Asterix bis Z wie Zeus“ in die Antike. Allerdings fehlte Asterix, er hatte mit Medusa liebäugelt, wurde der Sage nach in Stein gemeißelt. Eine Statue ersetzte ihn.

Mit akrobatischen Tänzen, stimmungsvollen Schunklern und witzigen Büttenreden zündeten die Faasendfreunde ein Feuerwerk der guten Laune, das für viele Lacher auf Seiten der Zuhörer sorgte.

Das Eis in der Bütt brach Luise vom Morscholzer Zoo. Erstmals war sie die Stufen zur Narrenbühne hinaufgestiegen und ließ auf Anhieb die Wände der Bürgersaal-Narrhalla wackeln. Da war die Frage erlaubt, wo sie all die Jahre gesteckt hatte, denn ihr tierlieber Blick von der eigenen Ansiedlung auf einer Anhöhe über das Dorf mit seinen vielen kleinen und großen „Tieren“, die sich dort tummelten, war die erste Rakete wert, auch als Motivation für weitere Auftritte in den nächsten Jahren.

Den Nagel auf den Kopf traf eine feine Bäuerin, die einiges über ihr ach so schweres Leben mit dem Bauern, über Bio, Bullen und Gockel zum Besten gab. Der Ortsvorsteher erzählte zusammen mit seinem Puff-Lui, wohin die politische Reise des Ortes nach der Schaffung von Wanderwegen und Organisation von Rallyemeisterschaft hingehen könnte. „Moschelz wird wohl noch bekannter werden, sollten die gefundenen Relikte aus uralten Zeiten touristisch genutzt werden können“, witterte er das große Geschäft. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Zeitgenossen „bei ihrem Geschäft machen nur vom Blitz getroffen“ worden waren. Eigentlich sollte Theaterprobe sein, aber Kevin und Chantal, zwei Nachwuchs-Büttenredner, hatten dazu keinen Bock, nahmen dafür ganz salopp die Marotten und Eigenarten ihrer Eltern auf die Schippe. „Meine Mutter ist mit einem Pälzer ganz schön angeschmiert, der kann Maggi nicht von einem Dornfelder unterscheiden“, so die Feststellung des Theaterspielers.

 Da blieb kein Augie trocken, denn Garanten für Witz und Humor sind Guido Blees und Jutta Großmann als „Et Jolanda on et Gretchen“. Foto: Erich Brücker

Da blieb kein Augie trocken, denn Garanten für Witz und Humor sind Guido Blees und Jutta Großmann als „Et Jolanda on et Gretchen“. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Über Kinder-, Familien- und Alltagsprobleme lästerten Elisa und Simone. „Es Jolanda und es Gretchen“, zwei ausgesprochen lustige Weiber, hatten sich die Moderatoren für den Schluss aufgehoben, denn bekanntlich dort soll es dann das Beste geben. Beide, mittlerweile Garanten für gute närrische Unterhaltung, bringen schon seit sieben Jahren die Halle zum Toben, auch diesmal mit ihrem Zwiegespräch über die Eigenarten ihrer Göttergatten. Die „Stämrischer“ aus dem Nachbardorf  bekamen aber auch ihr Fett ab. Zwischen den Büttenreden wurden tolle Tänze aufgeführt. Hier machten die Gardemädchen einen schwungvollen Anfang. Das Bächer Bibelballett, alles gestandene junge Männer, wird seinem Namen wohl nicht gerecht und keinen Nachwuchs für die Kirche bringen. Einst von Kaiser Septimius Severus verboten, erlebten elf römische Gladiatorinnen ihre Wiedergeburt. Sie stürmten als mutige Kämpferinnen graziös und anmutig die Bühne. Das Finale war wie immer dem Männerballett vorbehalten. Hier kämpften Römer gegen Gallier, die dank des von Miraculix gemixten Zaubertrank den Kampf für sich entschieden.

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