Vom Filterfisch bis zur Kleidertauschbörse

Wadern · Ideen, wie man die eigene Zukunft kreativ gestalten kann, sammelten rund 50 Jugendliche aus ganz Europa bei dem einwöchigen Umweltcamp. Mit dabei waren auch Schüler vom Hochwald-Gymnasium in Wadern.

 Für die HWG-Schüler war das Umwelt-Camp eine spannende Erfahrung. Foto: schule

Für die HWG-Schüler war das Umwelt-Camp eine spannende Erfahrung. Foto: schule

Foto: schule

"Your planet. You plan it." - Rund 50 Jugendliche aus Belgien, Frankreich, Portugal, Spanien, Italien und Deutschland trafen sich zum internationalem Umweltcamp in Otzenhausen. Das Hochwald-Gymnasium in Wadern (HWG) stellte die deutschen Repräsentanten. Eine Woche lang tauschten sich junge Europäer zu Fragen rund um den Umwelt- und Klimaschutz sowie Formen alternativer Energiegewinnung aus. Ziel war es, eigene kreative Ideen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Eingeladen waren Schulen, an denen Deutsch unterrichtet wird und die am Pasch-Programm des Goethe-Instituts teilnehmen. Pasch steht für die Initiative "Schulen: Partner der Zukunft". Sie vernetzt weltweit mehr als 1800 Schulen, an denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat.

Die Welt verändern

"Die Welt verändert sich? Nö, ich verändere die Welt!" Dieses Motto bildete den Auftakt zum Umweltcamp, das die Jugendlichen für die aktuellen Problemstellungen der Welt sensibilisieren sollte. Die Schüler wurden auf kreative Weise ermutigt, selbst aktiv zu werden, um die eigene Zukunft umweltfreundlich zu gestalten. Anschließend verteilten sich die zwölf- bis 18-Jährigen auf sechs Gruppen zu den Themen Wasser, Windkraft, Solarenergie, Recycling, Ökotourismus und Wald. In Expertenvorträgen und Workshops, durch Ausflüge und eigene Recherchen wurden die Jugendlichen zu Profis auf ihrem jeweiligen Gebiet. Ein Höhepunkt der Projektwoche war der Besuch des "Zero Emission-Campus" in Birkenfeld sowie der Energiepark Morbach, in dem Solaranlagen, Windräder und eine Biogasanlage besichtigt werden konnten. Großes Interesse bestand auch an einem Waldspaziergang durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, der von einem Förster angeleitet wurde. Die beteiligten Lehrer nahmen an einem Vormittag am Unterricht des HWG teil, um insbesondere Einblicke in Didaktik und Pädagogik der so genannten Mint-Fächer, also den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, zu erhalten.

Präsentation zum Abschluss

Am Ende der Woche präsentierten alle sechs Arbeitsgruppen ihre Projekte im Rahmen eines öffentlichen Ideenwettbewerbes. Nach dem Grußwort des Staatssekretär für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes präsentierten die Pasch-Schüler wie richtige Projektmanager ihre Konzepte und Ideen für eine nachhaltigere Zukunft. Dazu gehörten eine Kleidertauschbörse, ein Solartisch für den Unterricht, ein Filterfisch gegen den Plastikmüll im Meer oder das Design eines Ökolabels.

Nicht nur inhaltlich hatte die Jury eine schwierige Entscheidung zu treffen, denn die Jugendlichen überraschten auch durch ihre mediale und rhetorische Versiertheit: Beinahe alle Gruppen hatten Passanten interviewt und Videos gedreht, eine Facebook-Gruppe oder einen Hashtag gegründet, eine eigene Webseite und ein Logo erstellt oder bereits über 80 Euro an Spenden für ihre Baumpflanz-Idee gesammelt. Für die Schüler des HWG war die Teilnahme am Umweltcamp darüber hinaus eine gute Gelegenheit, Englisch, Französisch und Spanisch zu sprechen und damit auch ihre Kompetenzen in Fremdsprachen praktisch anzuwenden.

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