"Villa Pfiffikus" wird neu gebautEltern wollen Nachbesserungen in punkto Sicherheit

Büschfeld. Ungewohnt eng geht es seit einigen Monaten für die rund 50 Kinder an der Kindertagesstätte "Villa Pfiffikus" in Büschfeld zu: Anfang August sind sie mit ihren Erzieherinnen in das ehemalige Pfarrhaus gegenüber der Kirche umgezogen. Denn ihr bisheriges Domizil, der Kindergarten in der alten Schule, wird demnächst abgerissen und macht einem Neubau Platz

Büschfeld. Ungewohnt eng geht es seit einigen Monaten für die rund 50 Kinder an der Kindertagesstätte "Villa Pfiffikus" in Büschfeld zu: Anfang August sind sie mit ihren Erzieherinnen in das ehemalige Pfarrhaus gegenüber der Kirche umgezogen. Denn ihr bisheriges Domizil, der Kindergarten in der alten Schule, wird demnächst abgerissen und macht einem Neubau Platz. Mit Gesamtkosten von über 1,4 Millionen Euro ist dies eines der größten Investitionsvorhaben der Stadt Wadern, unter deren Trägerschaft der Kindergarten steht. Der Neubau war notwendig: Das bisherige, mehr als 50 Jahre alte Kindergartengebäude wies massive Feuchtigkeitsschäden auf, an manchen Stellen hatte sich Schimmelpilz im Mauerwerk ausgebreitet. Angesichts der gesundheitlichen Risiken für Kinder und Kindergartenpersonal hatte die Stadt einen Komplett-Neubau des Gebäudes beschlossen. Neu bauen statt sanieren "Da die Stadt in Büschfeld auch 20 zusätzliche Krippenplätze anbieten will, wurde ein Neubau einer Sanierung des alten Gebäudes vorgezogen. Diese wäre auch 200 000 Euro teurer geworden als ein Neubau", sagt Ortsvorsteher Armin Fuchs (SPD) bei einem Pressegespräch mit Vertretern der Stadt und des Kindergartens. "Wir haben alle möglichen Varianten durchgespielt, außer dem Neubau haben sich alle anderen Alternativen aus wirtschaftlichen Gründen disqualifiziert", betont Franz-Josef Regert vom Bauamt der Stadt. Derzeit deutet allerdings noch wenig auf einen Neubau hin: Das alte Kindergarten-Gebäude steht verwaist und leer da. "Die Abrissarbeiten sollen im Januar beginnen, etwa zur gleichen Zeit soll auch der Bauantrag für den Neubau eingereicht werden. Die Arbeiten an dem neuen Gebäude sollen im März oder April 2010 beginnen", erläuterte Peter Lauer, dessen bautechnisches Büro die Projektsteuerung übernommen hat. Die Fertigstellung der neuen Kindertagesstätte sei für Mitte 2011 geplant (siehe Infokasten).Kita-Konzept umgestellt So lange müssen die Kindergartenkinder aus Büschfeld und Umgebung sich noch in ihrem provisorischen Domizil tummeln. Das bietet nach Ansicht von Kita-Leiterin Gabi Gimmler den Vorteil, dass es sich in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Kindergarten in einer ruhigen Nebenstraße befindet und zudem über ein großes Außengelände verfügt. Natürlich gebe es auch Einschränkungen, räumt die Leiterin ein: "Die Zimmer hier sind nicht für eine Nutzung als Gruppenraum ausgelegt, ursprünglich befanden sich hier Wohn- und Büroräume." Daher habe die Kita nach dem Umzug auf ein offenes Gruppenkonzept umgestellt: Die vorher getrennt voneinander untergebrachten Gruppen wurden aufgelöst, stattdessen verteilen die Kinder sich jetzt auf die nach thematischen Schwerpunkten angeordneten Gruppenräume: "Wir haben einen Turnraum, unsere 'Muckibudi', einen Kreativraum, einen Raum zum Ausruhen und so weiter." Vereine nutzen Turnraum mit Diese Auflösung der festen Gruppenstrukturen soll auch nach dem Umzug in das neue Gebäude fortbestehen. Gewisse Einschränkungen ergeben sich, wenn der als Turnhalle genutzte Mehrzweckraum auch einmal von anderen Vereinen genutzt wird. "Das ist aber nur an einem Tag in der Woche während unserer Öffnungszeiten der Fall", sagt Gabi Gimmler.Wie Petra Dewald, zuständige Sachbearbeiterin der Stadt für Kindergärten, unterstrich, stehe die Stadt in ständigem Austausch mit der Pfarrgemeinde darüber, wie die Nutzung des Ausweichkindergartens laufe. Die Stadt habe sich nach zahlreichen Vorgesprächen über mögliche Alternativstandorte während des Kita-Neubaus für diese Lösung entschieden, die auch seitens der Unteren Bauaufsicht und des Landesjugendamtes gebilligt worden ist. Büschfeld. Aus Sicht der betroffenen Eltern haben sich alle Beteiligten mit der Übergangslösung für die Büschfelder Kindertagesstätte weitgehend arrangiert. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte, wie Nicole Klesen, Vorsitzende des Elternausschusses, sagt: "Dass die Haupteingangstür nicht abgeschlossen werden kann, gefällt uns nicht, auch wenn es aus sicherheitstechnischen Gründen keine andere Lösung geben sollte." Anders als in anderen Kindergärten sei an dieser Tür die Klinke auch nicht nach oben versetzt worden. Gefahrenzone Eingangstür "Das würde schon genügen, dann können die Kinder sie nicht mehr erreichen." An der Behebung dieses speziellen Problems sei den Eltern sehr gelegen: "Hier sollte schon noch etwas passieren." Mit der räumlichen Enge in der Ausweichunterkunft müsse man wohl zurecht kommen, auch wenn es gerade morgens sehr laut und eng in dem Haus zugehe. Ein wenig enttäuscht seien viele davon, wie lang sich die Sanierung hinziehe: "Am Anfang hieß es noch, dass der Umzug nur eine Übergangslösung für ein Jahr sei. Jetzt sind es schon zwei Jahre, die wir hier bleiben müssen." Störende BauarbeitenDas bedeute, dass viele Kinder, die jetzt den Kindergarten besuchen, vom neuen Gebäude nichts mehr mitbekommen werden: "Mein Sohn ist jetzt viereinhalb Jahre alt, er wird den neuen Kindergarten nicht mehr erleben." Auch dass in dem Ausweichdomizil in den ersten Wochen nach dem Umzug im laufenden Kindergartenbetrieb noch Bauarbeiten stattfanden, habe nicht allen gefallen. Einige Eltern hätten auch Kritik an den räumlichen Zuständen im Ausweichdomizil geübt, "aber nicht gegenüber dem Elternausschuss". cbe

StichwortDie neue Kindertagesstätte "Villa Pfiffikus" in Büschfeld soll in einem eingeschossigen Bau mit Pult- und Flachdach untergebracht werden, der auf dem Gelände der alten Kita errichtet wird. Künftig wird es dort zwei Krippengruppen mit jeweils zehn Plätzen sowie zwei Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen geben. Insgesamt zwölf Aufenthalts- und Funktionsräume wird es in dem neuen Kita-Gebäude geben. Die Gruppenräume werden nach Auskunft der zuständigen Architektin Simone Birtel jeweils 50 Quadratmeter groß sein und damit zehn Quadratmeter kleiner als die Räume im alten Schul- und Kindergartengebäude. Die Gesamtfläche der neuen Kita beträgt 840 Quadratmeter. Für die eingeschossige Bauweise hat man sich nach Auskunft von Projektsteuerer Peter Lauer entschieden, weil die Unterhaltungskosten dort niedriger seien als in einem zweigeschossigen Bau. Die Kosten für den Neubau teilen sich der Bund (210 000 Euro aus dem Förderprogramm zum Ausbau der Krippenbetreuung), das Land (441 000 Euro), die Stadt (462 000 Euro) und der Landkreis (387 000 Euro). cbeAuf einen blick

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