Wadern Eintauchen in die Geschichte von Wadern

Wadern · 37 Mitglieder der Stiftungsfamilie Bahnsozialwerk informierten sich über die Stadt im Hochwald.

 Gruppenfoto vor dem Oettinger Schlösschen

Gruppenfoto vor dem Oettinger Schlösschen

Foto: Stadt Wadern/ Jakob Kolmsee

37 Mitglieder der Stiftungsfamilie Bahnsozialwerk (BSW) waren vor kurzem auf Einladung der Ortsstelle Lebach/Wadern im Hochwald zu Gast. „Solche gemeinsamen Unternehmungen, bei denen die einzelnen Mitglieder Gelegenheit haben, nicht nur reizvolle Ausflugsziele zu erkunden, sondern auch miteinander ins Gespräch zu kommen und Gemeinschaft zu pflegen, sind sehr wichtig“, sagte Doris Kassing, Vorsitzende der Ortsstelle Lebach/ Wadern. „Daher freue ich mich sehr, dass so viele Leute an diesem Ausflug nach Wadern Interesse hatten“, kommentierte sie die Resonanz auf das Angebot.

Zunächst begrüßte Museumsleiterin Christina Pluschke in Vertretung von Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler die Gruppe vor dem Rathaus und startete mit ihren Gästen einen kurzen Ausflug in die Eisenbahngeschichte der Stadt. Besonders für die sogenannten „Hartfüßler“ war der Anschluss an das Eisenbahnnetz um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein Segen. „Hartfüßler“ nannte man nach den Worten von Pluschke Bergleute und Hüttenarbeiter aus dem Hochwaldraum, die zu ihren Arbeitsstätten in den Industriezentren weite Wege zu Fuß zurücklegen mussten.

Auch wenn das Eisenbahnzeitalter in Wadern 1980 endete, so erinnert heute das unter Denkmalschutz stehende Ensemble aus Bahnhof und Eisenbahnerhäuschen im Stadtteil Dagstuhl an die große Bedeutung der Eisenbahn, welche „die hiesige Gegend dem unmittelbaren Weltverkehr endgültig anschloss“, wie ein Reporter zur Eröffnung des Streckenabschnitts Nonnweiler-Wadern-Lebach 1897 schrieb.

Im Anschluss besichtigten die Gäste, geführt von Pluschke, das Stadtmuseum Wadern im historischen Oettinger Schlösschen und begaben sich auf einen Streifzug durch rund 2500 Jahre wechselvoller Geschichte der Stadt und Region. Mit einem kleinen Spaziergang durch den Stadtpark ging es weiter zur 1896 erbauten evangelischen Kirche mit ihren drei farbenfrohen Bleiglasfenstern, die die beiden Sakramente Taufe und Abendmahl sowie das Gemeindeschiff auf seiner Fahrt zeigen. Sie wurden 1965 von der Saarbrücker Künstlerin Netz-Paulik gestaltet.

Pfarrerin Wiebke Reinhold informierte die Besucherinnen und Besucher über die Geschichte der Kirche und über die aktuelle Situation der evangelischen Pfarrgemeinde im traditionell stark katholisch geprägten Hochwaldraum. Die Diaspora-Situation brachte oft entweder großes Gegen- wie auch ermutigendes Miteinander der Glaubensrichtungen hervor und in der Gemeinde eine große Selbständigkeit. Danach wanderte die Gruppe zur katholischen Allerheiligenkirche, die im Baustil einer klassizistischen Hallenkirche den Ortskern von Wadern bestimmt. Dort erwartete die Gruppe bereits der stellvertretende Pfarrverwaltungsratsvorsitzende Alfons Wack. Als Vorsitzender des 2010 gegründeten Aktionsbündnisses „Renovierung Pfarrkirche Allerheiligen Wadern“ berichtete er voller Stolz von der mittlerweile erfolgreich abgeschlossenen Restaurierung des rund 200 Jahre alten Kirchenbaus, die durch zahlreiche Spenden (allein die Bürger spendeten 160 000 Euro) und Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz umgesetzt werden konnte.

Nach diesem durchaus reichhaltigen Kulturprogramm waren sich am Ende alle Besucher einig: „Wadern hat eine Menge zu bieten. Wir kommen wieder!“ Nach Kaffee und Kuchen im Haco-Einkaufszentrum ließen die Mitglieder des Bahnsozialwerks den Tag in dem historischen blauen Häuschen in der Oberstraße ausklingen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort