Damit sie für die Prüfungen fit sind Der Unterricht am BBZ Hochwald läuft für einige Schüler in kleinen Gruppen wieder an

Nunkirchen · Der Unterricht ist für einige Schüler am Berufsbildungszentrum (BBZ) Hochwald wieder angelaufen. Die Prüfungen beginnen bald.

 Lernfeldunterricht auf Distanz: Fachlehrer Alexander Bohlen unterrichtet am BBZ Hochwald in Nunkirchen Auszubildende zum Industriemechaniker, Fachstufe II.

Lernfeldunterricht auf Distanz: Fachlehrer Alexander Bohlen unterrichtet am BBZ Hochwald in Nunkirchen Auszubildende zum Industriemechaniker, Fachstufe II.

Foto: BBZ

Am 4. Mai haben sich – wie im gesamten Saarland – auch die Türen des Berufsbildungszentrums (BBZ) Hochwald in Nunkirchen wieder geöffnet. Allerdings zunächst nur für einen Teil der Schüler. „In der ersten Phase dürfen wir nur den Schülern ein Unterrichtsangebot in den Räumen des BBZ machen, die noch vor den Sommerferien eine Prüfung absolvieren“, erklärt Simone Göttert-Schwinn, die als stellvertretende Schulleiterin derzeit am BBZ Hochwald verantwortlich ist. Die Schule hat sich nach ihren Worten im Vorfeld sehr detailliert mit dem Bildungsministerium und dem Landkreis Merzig-Wadern abgesprochen. „Wir haben die jeweiligen Klassen in bis zu drei Gruppen eingeteilt und unterrichten nur maximal zehn Schüler. Damit ergibt sich ein größerer Personal- und Raumbedarf“, führt Göttert-Schwinn weiter aus.

Auch sei es ihr nach Absprachen mit dem Ministerium für Bildung und Kultur gelungen, auch den Berufsschulklassen der Fachstufe II des technisch-gewerblichen Bereichs ein Unterrichtsangebot vor Ort zu ermöglichen. Die Auszubildenden, die bisher ausschließlich ihren Betrieben zur Verfügung standen, würden seit Montag wieder unterrichtet und könnten so ihren Prüfungen im Dezember entspannter entgegensehen, versichert die stellvertretende Schulleiterin.

Für alle Unterrichtseinheiten gelten laut BBZ die strengen Auflagen des Hygieneplanes des Saarlandes. Konsequenterweise träfen die Schüler zu unterschiedlichen Unterrichtszeiten ein und hätten auch getrennt Pausen, auf dem gesamten Schulgelände herrsche die Zwei-Meter-Abstandsregel und die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung. „Ich bin sehr stolz auf unsere Schüler, sie halten sich an unser Hygienekonzept und sind äußerst diszipliniert. Diskussionen hat es so gut wie nicht gegeben, obwohl diese Art des Unterrichts Schülern und Lehrern viel abverlangt“, bekräftigt Göttert-Schwinn.

Die Einhaltung der Regeln werde gewährleistet durch den vom stellvertretenden Abteilungsleiter Volker Wagner erstellten Aufsichtsplan inklusive einer Toilettenaufsicht. Ziel aller Maßnahmen sei, dass das BBZ geöffnet bleibe und die Prüfungsschüler die Gewissheit hätten, in bekannter Schulatmosphäre ab dem 25. Mai ihre Prüfungen zum Hauptschulabschluss, mittleren Bildungsabschluss oder zum Erhalt der Fachhochschulreife durchführen zu können.

Weiterhin ist die Schulleitung des BBZ Hochwald laut eigenen Angaben bemüht, die übrigen Klassen in nächster Zeit wieder vor Ort unterrichten zu können. Als am 16. März die Schule geschlossen worden war, hätten das Kollegium und die Schulleitung schnell entschieden, den Schülern nicht nur einzelne Lernangebote bereitzustellen, sondern einen fast normalen Unterrichtsablauf durch Online-Unterricht im virtuellen Klassensaal zu realisieren, erläutert Göttert-Schwinn. Alle Schüler der Vollzeitklassen seien in dieser Zeit verpflichtet gewesen, sich zu den Unterrichtszeiten in den Kernfächern zu Hause am Computer oder am Smartphone einzufinden. Sie hätten gemeinsam mit den Fachlehrern Tafelbilder erstellt, die gestellten Aufgaben bearbeitet und eine direkte Rückmeldung erhalten. „Das Engagement des gesamten Kollegiums, die Schüler online zu motivieren, war und ist vorbildlich“, betont Göttert-Schwinn.

Auch werde seit der Teilöffnung des BBZ Hochwald der Online-Unterricht der Klassen, die nicht am Präsenzunterricht vor Ort teilnehmen dürfen, weitergeführt. Für die Fachlehrer stelle dies eine weitere Herausforderung dar, sie unterrichteten morgens in den Räumen des BBZ in kleinen Klassen und im Anschluss gestalteten sie nachmittags in den virtuellen Klassenräumen den Online-Unterricht, heißt es vonseiten der Schule.

„Die Rückmeldungen der Schüler sind positiv. Wichtig ist es, mit allen in Kontakt zu bleiben und ihre Fragen und Belange ernst zu nehmen“, führt Göttert-Schwinn weiter aus. Derzeit finden gemeinsam mit den Verantwortlichen des Ministeriums für Bildung und Kultur weitere Planungen statt, wie die nächste Stufe der Öffnung umgesetzt werden kann. Nach der eng gepackten Prüfungsphase werde die Schulleitung alle frei werdenden Lehrerstunden und Raumkapazitäten nutzen, um alle Schüler vor Ort zu unterrichten.

„Obwohl wir eine Menge positiver Erfahrungen im Rahmen des Online-Unterrichts gemacht haben, ist es dem gesamten Kollegium des BBZ Hochwald wichtig, den Jugendlichen am Ende dieses ungewöhnlichen Schulhalbjahres mit persönlichen Gesprächen und geregeltem Unterricht vor Ort ein Stück Normalität zu vermitteln“, sagt Göttert-Schwinn abschließend.

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