Handball-Saarlandliga TVN trotzt auch der dreifachen Unterzahl

Niederwürzbach · Im Nachholspiel gegen den TV Merchweiler müht sich der Handball-Saarlandligist TV Niederwürzbach zu einem 26:25-Heimsieg. Für knapp zwei Minuten steht der TVN mit nur drei Feldspielern auf dem Parkett.

  Das Spiel seines TV Niederwürzbach gegen den TV Merchweiler bezeichnete Max Junius als „manchmal wirklich vogelwild“.

Das Spiel seines TV Niederwürzbach gegen den TV Merchweiler bezeichnete Max Junius als „manchmal wirklich vogelwild“.

Foto: Mohr/FNS

Kuriose Szenen in der Würzbachhalle: Am Mittwochabend stehen sich im Nachholspiel der Handball-Saarlandliga der TV Niederwürzbach und der TV Merchweiler gegenüber. Nach einem 0:5-Fehlstart der Gastgeber steht es nach 24 Minuten 10:13 aus Sicht von Niederwürzbach. 16 Sekunden später steht der TVN nur noch mit drei Spielern auf dem Feld. Was war passiert?

Zuerst stellte das Schiedsrichter-Gespann vor etwa 50 Zuschauern TVN-Linksaußen Ralf Wilhelm vom Platz. „Weil der Spieler von Merchweiler beim Freiwurf zweimal einen Pass antäuscht und Ralf losgelaufen ist“, beschreibt Niederwürzbachs Linkshänder Maximilian Junius die Szene und muss schmunzeln. Direkt im Anschluss traf es Rückraumspieler Maximilian Bölke. Er hatte den Abstand von drei Metern zum Ausführungsort des Freiwurfs nach Ansicht des Schiedsrichter-Gespanns nicht eingehalten. 16 Sekunden später musste auch noch Linkshänder Johannes Leffer auf der Auswechselbank Platz nehmen. Er hatte, so deuteten es die Unparteiischen, nach einem Freiwurf-Pfiff gegen den TVN den Ball nicht schnell genug freigegeben. „Manchmal war es wirklich vogelwild“, kommentiert Junius die Entscheidungen mit Galgenhumor. In dreifacher Unterzahl geriet der TVN gegen den Tabellenelften mit 11:16 in Rückstand. Zur Pause stand es 13:17.

Aber irgendwie kam der TV Niederwürzbach, bei dem Nils Lauer (Corona-Quarantäne), Florian Caprano (Urlaub/beide Rückraum) und Rechtsaußen Sebastian Seidens (nach Corona-Infektion) fehlten, doch noch zum Heimsieg. Kurz vor dem Ende stand es 25:25. Florian Westrich hätte den TVM vom Siebenmeter-Punkt wieder in Führung bringen können – doch er scheiterte. Auf der anderen Seite machte es Bölke besser. Er verwandelte seinen Strafwurf 20 Sekunden vor der Schluss-Sirene zum 26:25-Endstand. Bölke war mit sieben Toren hinter Johannes Leffer (9) erfolgreichster Torschütze der Begegnung. „Das Spiel war insgesamt ein Krampf“, sagt Junius, der am Mittwoch ohne Treffer blieb und räumt ein: „Unterm Strich war es kein schönes Spiel und auch kein wirklich verdienter Sieg.“

In seinem 21. Saisonspiel empfängt der Tabellensiebte TV Niederwürzbach am Samstag Saarlandliga-Spitzenreiter SV 64 Zweibrücken II um 18.30 Uhr in der Würzbachhalle. „Die zwei Mannschaften sind vom Spielstil sehr ähnlich. Sie spielen viele schnelle Kreuzungen und eine offensive Abwehr“, vergleicht Junius die Teams aus Merchweiler und Zweibrücken. Der Linkshänder fordert insbesondere eine Konzentrationssteigerung im Angriff: „Wir müssen auf jeden Fall unsere technischen Fehler und Fehlwürfe deutlich reduzieren, um eine Chance zu haben. Die werden gegen solche Mannschaften immer bestraft.“

Tabellenführer Zweibrücken II musste jüngst mit den Brüdern Nils und Aris Wöschler zwei Leistungsträger für die Klassenverbleibs-Runde der 3. Liga an die erste Mannschaft abtreten. „Theoretisch sollte uns das in die Karten spielen“, sagt Junius. Allerdings wird auch der TVN am Samstag weiter auf Caprano, Lauer und Seidens verzichten müssten. Außerdem wird Johannes Leffer (privater Termin) auf dem rechten Rückraum fehlen.

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