Toma braucht weiterhin Hilfe

Wadern · Der Partnerschaftsverein Wadern-Toma übernimmt zusammen mit dem Hochwald-Gymnasium das Schulgeld für etwa 50 bedürftige Kinder. Dafür soll auch der Erlös des Kuchenverkaufes am Noswendeler Seefest verwendet werden.

 Massive Regenfälle führten zu Ernteausfällen in Toma, die die Bevölkerung an den Rand einer Hungersnot brachten. Die Waderner spendeten Geld für Mais, der an die Bedürftigen verteilt wurde. Fotos: Albert Räsch

Massive Regenfälle führten zu Ernteausfällen in Toma, die die Bevölkerung an den Rand einer Hungersnot brachten. Die Waderner spendeten Geld für Mais, der an die Bedürftigen verteilt wurde. Fotos: Albert Räsch

 Mehr als 200 Zentner Mais wurden an die Bevölkerung in Toma ausgegeben.

Mehr als 200 Zentner Mais wurden an die Bevölkerung in Toma ausgegeben.

Vor einem Jahr schaffte es auch das westafrikanische Land Burkina Faso für kurze Zeit in die internationalen Nachrichten, als der langjährige Präsident Pascal Compaoré nach gewaltsamen Protesten zum Rücktritt gezwungen wurde. Seit dem Ende der Kolonialzeit 1960 gibt es erstmals eine zivile Regierung, die für den Oktober Neuwahlen angesetzt hat. Die innenpolitische Situation hat sich weitgehend stabilisiert, dennoch bleibt die Sicherheitslage in den nördlichen Regionen angespannt.

Die Waderner Partnerstadt Toma am Rande der Sahelzone war von den Unruhen kaum betroffen. Mehr Sorgen machte man sich dort wegen der zu lange andauernden Regenzeit, was zu massiven Ernteausfällen führte. Im November 2014 erreichte der Hilferuf der Partnerorganisation den Waderner Freundschaftsverein, denn eine Hungersnot drohte, manche Familien konnten ihren Kindern nur noch eine Mahlzeit am Tag bieten.

Die Waderner überwiesen daraufhin 3000 Euro als Soforthilfe in die Kleinstadt. Davon konnten mehr als 200 Zentner Mais gekauft und öffentlich verteilt werden. Vor Hunderten von Zuschauern dankten die offiziellen Vertreter der Stadt für die Hilfe und baten um weitere Unterstützung.

Nach wie vor gibt es keine Kanalisation in der ländlich geprägten 10 000-Einwohner-Stadt und kaum Toiletten. Andererseits berichten die Partner, dass kürzlich eine Bäckerei und eine Apotheke in der Hauptstraße eröffnet wurden. Ein Gästehaus soll demnächst fertig gestellt werden.

Wie in den letzten Jahren finanziert der Partnerschaftsverein wieder zusammen mit dem Hochwald-Gymnasium das Schulgeld für etwa 50 bedürftige Kinder an weiterführenden Schulen.

Dazu ist der Verein auf Spenden angewiesen und auf den Verkauf von Kaffee und selbst gebackenem Kuchen beim Seeverkauf in Noswendel. Termin in diesem Jahr: Sonntag, der 13. September. Auch diesmal präsentiert der Verein dabei eine kleine Ausstellung über die Stadt Toma und das Land Burkina Faso.

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