Lieferservice ist gestartet Waderner Tafel kommt zu Kunden nach Hause

Wadern · Damit Bedürftige auch in Zeiten von Corona mit Lebensmitteln versorgt werden, haben die Helfer nun einen Lieferservice ins Leben gerufen.

 Bei der Waderner Tafel packten zwei Helferinnen, natürlich mit Abstand zueinander, die Stofftaschen für die bedürftigen Familien, um diese am Ausgabetag per Lieferservice zuzustellen.

Bei der Waderner Tafel packten zwei Helferinnen, natürlich mit Abstand zueinander, die Stofftaschen für die bedürftigen Familien, um diese am Ausgabetag per Lieferservice zuzustellen.

Foto: eb

Die Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie haben auch die Waderner Tafel in die Bredouille gebracht. Die reguläre wöchentliche Ausgabe von haltbaren Lebensmitteln in Wadern und Losheim musste eingestellt werden. „Wir wollten aber die Menschen, die es ohnehin schwer haben, nicht im Regen stehen lassen und haben daher einen Lieferservice eingerichtet, der ihnen die Lebensmittel unmittelbar in die Wohnung zustellt“, teilt Frank Kettern, Direktor des Tafel-Trägers Caritasverband Saar-Hochwald, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung mit. Anlass war die offizielle Einrichtung eines Lieferdienstes in der Waderner Tafel.

Schließlich sei es nicht nur Sinn und Zweck der Tafel, die bedürftigen Familien mit den alltäglichen Bedürfnissen zu versorgen, sondern man möchte sie auch in der jetzt schwierigen Zeit nicht alleine lassen. Schließlich war ihr wöchentlicher Besuch der Tafel auch eine willkommene Abwechslung vom Alltagstrott, denn dort werden nicht nur Lebensmittel ausgegeben, sie ist auch eine Begegnungsstätte, in der man sich trifft und Gespräche führt. „Etliche unserer Kunden erleben hier ihren einzigen sozialen Kontakt“, hat Kettern festgestellt. Die Service-Mitarbeiter werden sicherlich das eine oder andere liebe Wort, natürlich mit entsprechendem Abstand, mit den bedürftigen Menschen wechseln.

„Derzeit werden in der Waderner Tafel pro Ausgabetag 155 Familien mit rund 600 Menschen, davon nahezu die Hälfte Kinder und ältere Alleinstehende, versorgt. Hierfür standen bislang 75 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Verfügung“, gibt die derzeitige verantwortliche Leiterin Stephanie Offermann einen Einblick in die Arbeit der Tafel. Nur fünf von diesen Ehrenamtlichen helfen weiterhin, die große Mehrzahl sind hinsichtlich der Corona-Pandemie ältere Risikopersonen, die jetzt nicht unnötig in Ansteckungsgefahr gebracht werden sollen. Ergänzt wurden diese Ehrenamtlichen von Mitarbeitern der Caritas sowie des Dekanates Wadern-Losheim, sodass etwa 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Lieferservice stemmen. Insgesamt 15 Fahrer stehen hierfür zur Verfügung.

Die Waderner Tafel wird wöchentlich etwa 30 Lebensmittelgeschäfte anfahren und wird von diesen mit haltbaren Waren des täglichen Bedarfs für die bedürftigen Menschen versorgt. Darüber hinaus ist die Tafel zur Erfüllung ihrer Aufgaben auf Spenden von haltbaren Lebensmitteln und Sponsoring angewiesen. Ein Spender war diese Woche der Verein Herzensengel mit seinem Vorsitzenden Adrian Schmitz. Die Hilfsaktion Herzensengel, die ebenfalls nur von Spenden lebt, hat sowohl der Tafel in Wadern als auch der Tafel in Merzig jeweils 1000 Euro zukommen lassen, um damit die anvertrauten Familien zu versorgen. Für diesen Tausender hat die Waderner Tafel beim Haco-Center zusätzliche Waren eingekauft. Zudem hat die Caritas 155 Gutscheine zu je 25 Euro beim Haco-Center erworben, um damit den Familien und Kindern zum Osterfest eine Extra-Freude zu bereiten. Darüber hinaus freut sich die Waderner Tafel jederzeit über Spenden von Privatpersonen, Firmen und Betrieben, um die Ausgabe von Waren des täglichen Bedarfs auch weiterhin in diesen schwierigen Zeiten aufrechterhalten zu können.

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