Syrer krempeln die Ärmel hoch

Wadern · Die Räumung der Pfarrkirche wurde zu einer Gemeinschaftsaktion von Einheimischen und Flüchtlingen. Nur zu gerne unterstützen Syrer die Waderner, um Möbel aus dem Gotteshaus zu tragen, das renoviert wird.

 Die Bänke werden auf den Lkw geladen. Foto: Ruth Wagner

Die Bänke werden auf den Lkw geladen. Foto: Ruth Wagner

Foto: Ruth Wagner

"Wir wurden gut aufgenommen in Wadern, und hier haben wir eine Gelegenheit, dieser Gemeinschaft etwas zurückzugeben", nennt ein junger Syrer den Grund, warum er und seine Landsleute die Ärmel hochgekrempelt haben, um mitzuhelfen, die Kirche leer zu räumen. Denn die wird renoviert. Angesprochen hatten die Flüchtlinge Betreuer beim Deutschkurs im Waderner Pfarrsaal.

Die Bitte um Hilfe stieß nicht auf taube Ohren - im Gegenteil. Wie ein Lauffeuer wurde dieses Anliegen unter den Syrern in Wadern verbreitet. So erhielt Alfons Wack, Leiter des Aktionsbündnisses "Renovierung Pfarrkirche Wadern", neben Zusagen von Einheimischen auch Versprechen von Flüchtlingen.

Der Einsatz startete für die Syrer unlängst: Der Altarraum wurde leer geräumt, und die Bühne des angrenzenden Pfarrsaals mit Altar, Kreuz, Osterkerze, Ambo und Sitzen für Priester und Messdiener hergerichtet. Heiligenstatuen und weiteres Inventar lagerte die Gruppe in Nebenräumen. So richtig los ging es am vergangenen Samstagmorgen. Mehr 30 Helfer zählte Wack, darunter rund 20 junge Syrer und ein Dutzend Einheimische aller Altersstufen. Eine Gruppe, darunter Pastor Stefan Sänger, schaffte die Bänke aus der Kirche und lud sie auf einen von einen Laster, den die Bauunternehmung Barbian zur Verfügung gestellt hatte. Die zweite Gruppe luden die Bänke ab, wischte sie trocken und lagerte sie im ehemaligen Getränkedepot in der Poststraße.

Im Vorfeld hatten sich die Frauen abgesprochen, die Bewirtung der Helfer zu übernehmen. Einige servierten in den Arbeitspausen Kaffee und Erfrischungen. Ehrenstockbauer Dieter Reichert erklärte sich bereit, die Kosten für Essen und Getränke zu übernehmen.

Die Syrerinnen kochten, mit Unterstützung von deutschen Betreuerinnen, Essen. Nach einer Dankesrede von Alfons Wack haben die Helfer die Fülle von Köstlichkeiten schmecken lassen. Die Gruppe wird nach Abschluss der Malerarbeiten im Juli oder August die Kirchenbänke zurücktransportieren.

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