Merzig. Seit einem Jahr ist Philip Michael aus Wadern nun schon Stipendiat der Start-Stiftung, die auch vom Lions Club Merzig-Saar unterstützt wird. Das Projekt fördert begabte Schüler mit Migrationshintergrund - Philip hat einen ägyptischen Vater und eine mazedonische Mutter. Kürzlich berichtete er den Mitgliedern des Lions Club von seinen Erfahrungen mit der Stiftung."Sie ist eine große Familie", betonte der 14-Jährige mehr als einmal, "ich werde dabei intellektuell stark gefordert." Über die Start-Stiftung kann Philip regelmäßig an Seminaren aus vielen verschiedenen Themenbereichen teilnehmen. Das ist genau das Richtige für den wissbegierigen Jugendlichen. Sein Vater Paul Michael beschreibt seinen Sohn sehr treffend: "Er ist ein saugender Geist." Kein Wunder, dass er auf dem Hochwald-Gymnasium einen Notenschnitt von 1,5 hat.Philip ist an fast allem interessiert: Politik, Literatur, Musik, Kunst, Naturwissenschaften - all das "saugt" er in sich auf. Das war schon immer so, erzählt Philips Mutter. Schon als kleines Kind habe ihr Sohn viele Fragen gestellt: "Das war teilweise schon sehr anstrengend, wenn das Kind mehr wissen will, als man selbst beantworten kann", erzählt Maja Michael lächelnd. Doch als Mutter, die ihren Sohn fördern will, hat sie die passenden Antworten regelmäßig nachgeschlagen.Auch heute bekommt Philip die Antworten auf die vielen Fragen, die er stellt - nicht zuletzt dank der Start-Stiftung. Zuletzt besuchte er im August die Saarländische Juniorakademie im Homburger Kardinal-Wendel-Haus. Dort konnte er sich selbst als Forscher betätigen. "Zum Beispiel habe ich selbst DNA isoliert und vervielfältigt", erzählt Philip mit leuchtenden Augen.Jeden Monat überweist das Start-Programm seinem Stipendiaten 100 Euro Bildungsgeld für Lehrmaterialien. Dazu bekam Philip zu Beginn eine komplette Computer-Ausrüstung finanziert. Pro Jahr stellt Start außerdem ein Budget von 700 Euro für Bildungsaktivitäten zur Verfügung. Davon kann sich der wissbegierige Jugendliche selbst ein Seminar-Programm zusammenstellen. Zwei Pflichtseminare pro Jahr sind ebenfalls im Start-Programm enthalten."Wir sind froh und stolz, dass wir jemanden wie Philip unterstützen können", sagt Frank Kiefer, Vorstandsmitglied des Lions Club Merzig-Saar. Ihm sei wichtig, unter den Migranten in Deutschland auch einmal den besonders Begabten zu helfen. Philip Michael gehört ohne Frage dazu.Sein größter Traum: irgendwann einen eigenen Roman zu veröffentlichen. Der ist längst in Arbeit, über 100 Seiten sind laut Philip schon geschrieben. Über den Inhalt ist dem ansonsten sehr offenen 14-Jährigen allerdings nur wenig zu entlocken. Nur soviel verrät er: Es handelt sich um einen Fantasy-Roman, bei dem ein Junge in eine fremde Welt voller Fabelwesen reist. Ein entscheidende Rolle spielt dabei ein mysteriöser Wandergaukler. Der Rest ist noch geheim. Doch bei Philips Tatendrang müssen mögliche Leserscharen bestimmt nicht mehr lange auf die Veröffentlichung warten.