Stadt Wadern kritisiert Kassenärztliche Vereinigung Stadt Wadern kritisiert Kassenärztliche Vereinigung

Wadern · (red) Mit Unverständnis und Enttäuschung reagiert der Waderner Bürgermeister Jochen Kuttler auf Medienberichte, wonach Wadern nach der zum Jahresende anvisierten Schließung des dortigen St.-Elisabeth-Krankenhauses keine Bereitschaftspraxis bekommen soll. Darüber hatten der „Aktuelle Bericht“ des Saarländischen Rundfunks am 6. Juli und die Saarbrücker Zeitung am 7. Juli mit Verweis auf entsprechende Erklärungen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Saarlandes berichtet. „Die mehr als lapidare Begründung seitens der Kassenärztlichen Vereinigung, sie sehe keine Notwendigkeit, mag den finanziellen Interessen der KV geschuldet sein, dem Anspruch der Bürgerinnen und Bürger im Hochwald - nicht nur denen von Wadern - auf eine medizinische Versorgung, die diesen Namen auch verdient, wird sie indes mitnichten gerecht“, kritisiert der Waderner Verwaltungschef.

Bürgermeister Jochen Kuttler hat nach eigenen Worten unmittelbar Protest bei KV-Chef Dr. Gunter Hauptmann als KV-Chef eingelegt. Gleichzeitig hat er das Gespräch mit dem Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Stephan Kolling gesucht, der sich nach Kuttlers Darstellung von der Entscheidung der KV ebenso überrascht zeigte wie die Stadt Wadern. Auch er habe aus der Presse von dieser Marschrichtung erfahren, so der Waderner Rathauschef.

Gerade die Task Force des Sozialministeriums, der Staatssekretär Kolling vorsteht, und Dr. Gunter Hauptmann als Vertreter der KV angehört, habe es sich zur Aufgabe gemacht, nach der Schließung des St.-Elisabeth-Krankenhauses speziell für den Gesundheitsstandort Wadern in allen Bereichen gemeinsam nach besten Lösungen zu suchen, „und dies in hohem Maße an Fairness, Vertrauen und Transparenz“, so Kuttler.

Die nun getroffene Entscheidung der KV werde dem „in keinster Weise gerecht“ und stelle die Arbeit in der Task Force auf eine ernste Bewährungsprobe und sogar in Frage. Bürgermeister Kuttler verweist - wie schon in seiner Stellungnahme in der Sitzung des Stadtrates am 22. Juni - darauf, „dass die Menschen in der Stadt Wadern und der gesamten Region verstärkt das Gefühl haben, dass die Infrastruktur mehr und mehr ausgedünnt wird und sich die Lebensverhältnisse gegenüber den südlichen Ballungsräumen des Saarlandes merklich verschlechtern“.

Wenn dies auch immer wieder bestritten werde, so sei die Entscheidung der KV erneut ein Beleg dafür. Jochen Kuttler ruft alle Beteiligten, insbesondere auch die Landespolitik dazu auf, dieser Entwicklung entgegen zu wirken und für einheitliche Lebensverhältnisse im gesamten Saarland zu sorgen. „Die intensiven Bemühungen der Stadt Wadern, die medizinische Versorgung der Bevölkerung vor Ort zu gewährleisten und in neue Bahnen zu lenken, werden trotz des mehr als bedauerlichen Vorpreschens der Kassenärztlichen Vereinigung weitergehen“, sichert der Waderner Verwaltungschef zu. In den letzten Tagen seien hierzu etliche Gespräche geführt worden. Es sei „mehr als schade“, wenn durch Verlautbarungen wie die der Kassenärztlichen Vereinigung dieses Engagement konterkariert werde. Kuttler abschließend: „Wir werden die Entwicklung trotzdem weiter vorantreiben. In Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, auch der kassenärztlichen Vereinigung.“

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