Reaktionen SPD: Viele Mitarbeiter noch ohne neuen Job

Wadern · Gerd Schillo, SPD-Fraktionschef im Rat, sieht angekündigtes Modellprojekt der Marienhaus GmbH mit gehöriger Skepsis.

() Das Projekt „Hand in Hand“, das die Marienhaus GmbH  in Wadern plant, kann nach Auffassung der SPD-Fraktion im Stadtrat kein adäquater Ersatz für eine Akutklinik sein. „Es darf auch nicht von der Notwendigkeit eines guten Angebotes zur Akutversorgung ablenken“, sagt der Waderner SPD-Fraktionschef Gerd Schillo.

„Mit Erstaunen nehmen wir zur Kenntnis, dass die Etablierung des Projektes propagiert wird, man aber offenbar mit den wichtigsten Partnern, den Hausärzten, noch nicht gesprochen hat“, kritisiert Schillo. Die Frage müsse gestellt werden, wie dieses Projekt bestehende Versorgungsstrukturen durch die Versorgungsassistentinnen (VERAH) einerseits und den ambulanten Pflegediensten andererseits sinnvoll ergänzen kann.  Noch weitere Fragen brennen ihm unter den Nägeln: „Macht eine Konkurrenz zu bestehenden Strukturen Sinn? Wo sollen zusätzliche Pflegefachkräfte herkommen, wo doch der Arbeitsmarkt leer gefegt ist?“ Eine positive Beantwortung dieser Fragen ist nach seiner Darstellung unerlässlich  für den Erfolg des Projektes. „Wir stellen uns darüber hinaus zum wiederholten Mal die Frage, wie die Kommunikation in der Task-Force des Gesundheitsministeriums läuft.“

Was für Schillo nicht geht: Marienhaus stelle mit Unterstützung des Ministeriums einen Förderantrag, nicht ausreichend eingebunden seien aber die wichtigsten Projektpartner. „Dass man unter diesen Umständen eine gewisse Skepsis bezüglich der sinnvollen Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung im Hochwald entwickeln kann, dürfte niemanden verwundern.“ Die Menschen im Hochwald haben nach seinem Bekunden aber einen Anspruch darauf, in ihren Bedürfnissen Ernst genommen zu werden. „Nicht aneinander vorbei sondern eng miteinander verzahnt muss gearbeitet werden“, mahnt Schillo.

Mit Unverständnis reagiert die SPD-Fraktion im Stadtrat Wadern auf die Information, dass zum jetzigen Zeitpunkt immer noch ein großer Teil der Mitarbeiter der Klinik in Wadern keine Anschlussbeschäftigung nach dem 31. Dezember habe. „Die Garantien auf eine Weiterbeschäftigung für die Mitarbeiter der Klinik nach Schließung des Krankenhauses waren von der Geschäftsführung schon relativ weich formuliert“, findet Schillo.

„Da musste man durchaus befürchten, dass eine gewisse Zahl – insbesondere diejenigen, die nicht dem medizinischen Bereich oder dem Bereich der Pflegefachkräfte angehören, in denen Mangel herrscht, keine adäquaten Angebote erhalten würde.“ Nun kristallisiere sich heraus, dass offensichtlich einer größeren Zahl immer noch keine Perspektive vom Träger angeboten wurde. Schillo: „Bedenkt man, dass die Geschäftsführung von Marienhaus das geforderte Moratorium vor allem aus Fürsorgegründen gegenüber den Mitarbeitern der Klinik abgelehnt hat, ist ein solches Verhalten hoch kritikwürdig.“ Daher lautet seine Forderung: „Der Träger muss unverzüglich seinen Beschäftigten annehmbare Anschlussmöglichkeiten anbieten. Das wäre eine Erfüllung der Fürsorgepflicht gegenüber den Beschäftigten und würde auch dem gerne immer wieder in den Raum gestellten christlichen Menschenbild entsprechen.“

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