Lockweiler Spatenstich fürs Großprojekt

Lockweiler · Die Ortsdurchfahrt von Lockweiler soll für fast 4,5 Millionen Euro komplett saniert werden – was nicht jeden freut.

 Mit Schwung erfolgte der ersten Spatenstich, unter anderem ausgeführt von (v.r.) Wolfgang Sauer (Landesbetrieb für Straßenbau), Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler und Verkehrs-Ministerin Anke Rehlinger.

Mit Schwung erfolgte der ersten Spatenstich, unter anderem ausgeführt von (v.r.) Wolfgang Sauer (Landesbetrieb für Straßenbau), Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler und Verkehrs-Ministerin Anke Rehlinger.

Foto: a-n

Vor dem ersten Spatenstich trat schon mal ein Radlader in Aktion. Der musste eine Ladung Erdreich vor der Ortsdurchfahrt von Lockweiler platzieren, damit die Offiziellen zum Auftakt der umfangreichen Straßenbauarbeiten mit ihren Spaten Mutterboden hochwirbeln konnten. Mit diesem symbolischen Spatenstich wurden am Montag die Bauarbeiten an Primsstraße und Sporwaldstraße eröffnet, die sich in fünf Abschnitten bis voraussichtlich Oktober 2020 hinziehen sollen. Da es sich dabei mit Kosten von etwa 4,4 Millionen Euro im laufenden Jahr um eine der größten Infrastruktur-Maßnahmen im Saarland handelt, griff neben Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler auch Verkehrsministerin Anke Rehlinger schwungvoll zum Spaten.

Wer allerdings erwartet hatte, dass dieser erste Spatenstich allein ein Grund zum Feiern ist, konnte sich von dieser Vorstellung schnell verabschieden. Eine ganze Reihe von Bürgern dokumentierte nicht zuletzt mit mitgebrachten Transparenten eine „Mauer des Protests“. Sie hielten dem Stadtrat von Wadern „Geheimniskrämerei“ vor und sorgten sich vor den befürchteten Erschließungskosten. Dieser Protest konnte Bürgermeister Kuttler freilich nicht überraschen. „Einig sind wir uns sicherlich alle darüber, dass die L 148 baulich endlich auf Vordermann gebracht werden muss.“ Aber er konnte auch die Anliegersorgen vor hohen Erschließungskosten nachvollziehen: „Wir sind aber guter Hoffnung, dass das Land uns bei der Suche nach einer einvernehmlichen Lösung Hilfestellung leisten wird.“

Bevor Kuttler dann das Wort der Verkehrsministerin überließ, ging er noch kurz inhaltlich auf die ihm entgegen gereckten Plakate ein. Von Geheimniskrämerei könne hier keine Rede sein: „Sie haben im Amtsblatt ausführlich lesen können, wie schwer sich der Rat mit diesem Problem getan hat.“ Außerdem sei aktuell im Landtag eine neue Fassung der Gebührenabgabesatzung in der Mache, die viele Sorgen über zu hohe Kosten für die Anlieger relativieren könne.

Diesen Ball nahm anschließend Anke Rehlinger gerne auf. Rund 21,3 Millionen Euro stünden im laufenden Jahr für den Erhalt der saarländischen Straßen zur Verfügung. „Dass wir hier in Lockweiler die Strecke von etwa 1250 Metern grundhaft erneuern können, ist erst durch unser Investitionsprogramm Gute Straßen möglich geworden.“ Insgesamt seien in diesem Jahr landesweit rund 50 größere Landstraßenprojekte geplant, bei denen das Volumen größer als 100 000 Euro ist. Die Verkehrsministerin: „Die Ortsdurchfahrt von Lockweiler ist eine davon. Unser Ziel ist es, den Zustand der Fahrbahn dauerhaft zu verbessern, damit die Bürgerinnen und Bürger bestmöglich von A nach B kommen.“ Applaus gab’s für diese Versprechungen aber noch nicht.

Neben der Fahrbahn würden auch die Gehwege, sowie Leitungen (Wasserver- und entsorgung, Telekommunikation sowie Energieversorgung) und nicht zu vergessen die Straßenbeleuchtung erneuert. Kosten soll die ganze Baumaßnahme, die in fünf Bauabschnitten durchgeführt werden soll, rund 4,4 Millionen Euro. Rehlinger fuhr fort: „Das ist viel Geld, das hier auf die Straße kommt. Die Baustellen werden nicht jedem gefallen, aber sie sind unvermeidbar, wenn wir gute Straßen wollen.“ Durch die fünf Bauabschnitte werde gewährleistet, dass fast alle Ziele in Lockweiler jederzeit erreichbar bleiben. Auch die Umleitungsstrecken würden so kurz wie möglich gestaltet.

Dabei hakte auch der Bürgermeister noch einmal nach: „Die Sanierung der Ortsdurchfahrt von Lockweiler hat eine beachtliche Dimension und wird für alle Beteiligten eine Herausforderung sein. Sie wird aber auch dafür sorgen, dass ein optisch recht schwieriger Straßenzug in absehbarer Zeit attraktiver und damit für die Anwohner lebenswerter sein wird.“ Mit dieser optimistisch geprägten Aussicht schritten die Offiziellen dann zum aufgeschütteten Erdwall, um mit den dort wartenden Spaten den symbolischen ersten Spatenstich zu vollziehen. Der synchronische Erdwurf aller klappte immerhin schon mal ausgezeichnet.

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